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Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)

Titel: Für immer, Deine Celia: Roman (German Edition)
Autoren: Alicia Clifford
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man was tun!« Margaret fühlte, wie ihre Stimme schärfer wurde, ihr Herz klopfte, als sich Emotionen ankündigten, an die sie Jahre nicht gedacht hatte. »Wenn du merkst, was los ist, suchst du das Weite. Das macht man, wenn einem die Ehe was wert ist. Man lässt das Mädchen in Ruhe. Sie ist noch ein Kind! Sie weiß nicht, was sie tut.«
    »Doch, das weiß sie!«, protestierte Sarah heftig. »Er sagt, er hat versucht, sie aufzugeben, aber sie lässt ihn nicht.« Sie kaute auf ihrer Unterlippe. »Außerdem wäre es gegen die Natur. Mummys Tod hat ihn sehr mitgenommen, musst du wissen.«
    »Wie kann er es wagen, Mummy ins Spiel zu bringen!«
    »Das kannst du Whoopee nicht zum Vorwurf machen. Er geht so hart mit sich ins Gericht.«
    »Also ich bitte dich! Das ist die größte Unverschämtheit, die mir je untergekommen ist!«
    »Immerhin hat er mir reinen Wein eingeschenkt.«
    »Und das, findest du, spricht für ihn?«
    »Mir ist es lieber, ich weiß Bescheid.«
    »Also mir wär’s das nicht!« Und Margaret fügte hinzu: »Ich bin froh, dass wir hier draußen sind. Du brauchst Abstand.«
    »Damit er sie treffen kann?« Sarahs Hand zitterte. Wein spritzte auf den Teppich.
    »Das kannst du auch nicht verhindern, wenn du in London bist«, sagte Margaret und streute Salz auf den Fleck. »Denk mal in Ruhe über alles nach. Warum solltest du dir das bieten lassen? Du sitzt am längeren Hebel, vergiss das nicht. Whoopee ist vollkommen von dir abhängig.«
    »Meinst du?«, fragte Sarah, und ihre Augen schwammen in Tränen. »Glaubst du das wirklich?«
    »Das weißt du doch genau. Du verdienst die Brötchen. Außerdem würden Spud und Bud ihm nie verzeihen. Sogar er kann kein solcher Idiot sein und dich gehen lassen.«
    Das war ein Fehler.
    »Was soll das heißen, ›sogar er‹? Die Familie hat ihn nie gemocht!«
    »Das stimmt nicht«, wehrte Margaret ab. »Solange er dich glücklich macht …«
    »Er hat das Gefühl, ihr schaut alle auf ihn herab.«
    »Was für ein Unsinn! Weshalb denn?«
    Sarah schürzte die Lippen, als habe die Familie das offen zum Ausdruck gebracht. Whoopee stammte aus wesentlich einfacheren Verhältnissen als sie. Dann sagte sie: »Vermutlich denkst du, er habe die Rakete am Abend von Mummys Beerdigung gezündet!«
    »Die Idee ist mir wirklich nie gekommen«, entgegnete Margaret ehrlich entsetzt. Rückblickend allerdings schien es Sinn zu machen – das Feuerwerk nicht als Tribut an eine Schwiegermutter, sondern vielmehr als Zeichen der Befreiung aus einer monogamen Ehe. »Hör mal«, fuhr sie fort, als sie sich an den Zweck ihres Aufenthalts in Parr’s erinnerte. »Gut, dass wir so viel zu tun haben. Das lenkt dich ab.«
    »Ich wünschte, es wär so!«
    Margaret überlegte, wie wohl ihre Mutter auf einen Mann reagiert hätte, der seine Frau mit allen Einzelheiten seiner Affäre versorgte und sie – ausgerechnet sie – als eine Art Resonanzboden nutzte. Sie hätte den Kopf abgewandt, nur ein Zucken ihrer Hände hätte die Wut verraten, aber kein einziges kritisches Wort wäre über ihre Lippen gekommen.
    »Zumindest hat er’s mir gesagt«, wiederholte Sarah, als sei diese Verhaltensweise besonders lobenswert.
    Zeit ihres Lebens als Erwachsene war Sarah das Gefühl vermittelt worden, etwas Besonderes zu sein, dachte Margaret. Jetzt hatte der Mann, der dies vollbracht hatte, seine Trickkiste zusammengepackt, um sie an einer anderen Frau auszuprobieren. War es seine erste Affäre? Glücklicherweise schien Sarah dieser Gedanke noch nicht gekommen zu sein.
    Das Telefon begann zu klingeln. Augenblicklich wurde ihre Laune besser. »Ich gehe dran.«
    Natürlich konnte das nur wieder Whoopee sein, dachte Margaret eisig. Er liebte es, im Mittelpunkt zu stehen. Er war schamlos. »Hast du’s ihr erzählt, Crinkle?«, lautete vermutlich seine erste Frage.
    Aber sie irrte sich. »Ich verstehe«, hörte sie Sarah mit tonloser Stimme sagen. »Worum geht es genau?« Dann folgte eine lange Pause. »Ich muss darüber erst mit meiner Schwester sprechen.« Sie legte die Hand über die Sprechmuschel. »Ist eine junge Frau. Angeblich Journalistin. Sie sei nach der Beerdigung hier gewesen.«
    Margaret runzelte die Stirn. »Verdammt frech!«
    Sarah lächelte flüchtig. »Sie ist im Dorf. Sie möchte mit uns sprechen.«
    »Wozu denn das?«
    Sarah zuckte die Schultern, denn für einen weiteren Nachruf war es ganz offensichtlich zu spät.
    »Also, das ist unmöglich.« Fairerweise konnte Margaret an dem Verhalten der Presse
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