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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein
Autoren: Sophia Chase
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geschäftigen Herrenhaus, in dem man tagtäglich vom Lärm der Arbeiter, die sich am Garten zu schaffen machten, der es im Übrigen mehr als verdient hatte, verfolgt wurde.
Hier war sie alleine. Und auch heute freute sie sich auf den Wald. Doch abrupt hielt sie bei Evas Rufen inne. Sie rief ihren Namen und fuchtelte dazu aufgeregt mit beiden Händen.
Joselyne zuckte die Achseln, da sie nichts verstand, was Eva veranlasste schnell zu ihr zu laufen.
Bei ihr angekommen hielt sie erst einmal einen Moment inne, stemmte die Hände auf ihre Knie und atmete schnappartig.
„Ihr habt Besuch, Mylady“; keuchte sie dann mühsam hervor.
„Besuch?“ wiederholte Joselyne die Worte, als wäre es etwas völlig Abwegiges.
Eva nickte wieder etwas gefasster. „Ja, Ihr werdet Euch freuen. Kommt schnell mit ins Haus.“
Joselyne, die sehnsüchtig gen Wald blickte, wurde im nächsten Moment von einer stürmischen Eva zurück zum Haus gezerrt. Vorbei an dem Bäumen, querfeldein über die Wiese. Erst im Vorsaal verlangsamten sich ihre Schritte und als sie die Salontür aufstieß, war es Joselyne, der nun die Luft wegblieb.
In der Mitte des Raumes standen Robert und Alexia, beide bis über beide Ohren grinsend. Neben ihnen, in einer Art Wiege, lag ein Häufchen Stoff, das energisch seine Ärmchen nach oben streckte. Doch erst als sie William sah, der, wie sollte es anders sein, neben Fiona kniete, wurde ihr klomm. Ihr Instinkt wollte sie zu ihm bringen, doch ihr Kopf war seltsamerweise doch bei der Sache. Sie wusste nicht ob er sie überhaupt noch kannte. Ob sie ihn nicht verstörte, wenn sie ihn in ihre Arme riss und weinte wie ein Schlosshund. Deshalb atmete sie mehrmals ein und versuchte die Gastgeberin in ihr hervorzukramen. Sie war doch dort irgendwo – die Herrin von Ford Manor.
„Bring uns bitte Tee Trudy“, orderte sie bestimmt.
Na also, da bist du ja, dachte sie als sie auf ihren Bruder zuging und ihn höflich willkommen hieß.
Doch Robert war nicht nach freundlichem Händeschütteln, sondern riss sie stattdessen ungestüm in seine Arme. Alexia schloss sich mit ein und unweigerlich drängte sich das Bild von Johns Rückkehr in ihren Kopf.
John, dachte sie erschrocken, was sagt er zu diesem Besuch.
„Es freut mich euch zu sehen“, versuchte sie ohne zittern hervorzubringen. „William.“
„Was denkst wie sehr wir uns erst freuen. Robert verbat mir dir Briefe zu schreiben. Würde es nach mir gehen, so hätte ich dich längst besucht. Aber na ja“, plapperte Alexia gewohnt weiter und zuckte ab und an mit den Schultern.
„Ihr habt William mitgebracht“, stellte sie erneut fest, als hätten die anderen ihn noch nicht bemerkt.
„Geh zu ihm“, drängte sie Robert und drückte sanft auf ihre Schultern.
Sie nickte zwar sicher, doch ihre Haltung war mehr als lächerlich. Langsam und bedächtig schritt sie auf ihren Sohn – IHREN Sohn zu und kniete sich neben ihn. Die Holzkutsche, die sie von Zuhause mitgebracht hatten lag in einer Ecke, sie griff danach und reichte sie ihm. Er lächelte und die ersten Tränen lösten sich aus ihren Augen.
„William“, flüsterte sie ihm zu, was er mit einem netten Lächeln kommentierte.
„Papa“, sagte der nun beschwingt und schob ihr den Ritter und die Nase.
„Ja, wie dein Papa“, gab sie zur Antwort.
Als er ihn ihr gab, streifte seine Hand kurz die ihre. Ein Feuerwerk explodierte in ihr. Diese kleine Hand, die doch schon so groß geworden war, auf ihrer Haut. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass dies noch einmal geschehen würde.
Erst als ihr ihre Beine einzuschlafen begannen, löste sie sich von ihm und stand wieder auf. Robert und Alexia, noch immer lächelnd, standen dort an Ort und Stelle und hielten Händchen.
„Weiß er, dass ihr hier seid?“ fragte sie wieder nüchterner.
Robert brach in, ihm völlig untypisches nervöses Gestammel aus, während Alexia sich nachdenklich an den Haaren zupfte. Also wusste er nicht Bescheid, dachte Joselyne traurig. Hoffentlich zog dieser Besuch keine schlimmen Folgen mit sich.
Gerade in dem Moment, in dem sie die beiden beschwichtigen und zu mehr Vernunft tadeln wollte, hörte sie Schritte in der Halle, die ungehindert näher kamen. Auch Robert und Alexia fielen die Geräusche auf, da sie sich Blicke zuwarfen, die Joselyne nervös machten.
Nun war bereits Peters Stimme zu hören.
Hatte er ihr nicht gesagt, er würde erst  in einer Woche wieder aus London zurückkommen? Doch noch bevor sie handeln konnte und ihre geheimen Gäste irgendwo
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