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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein
Autoren: Sophia Chase
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Nickend strich sie Peter über die Wange. Ja, sie hatte die richtige Entscheidung getroffen.
„Was sollen wir tun? Ich meine, ich will nicht, dass das hier noch einmal passiert.“
„Keine Angst“, tröstete er sie halbherzig „mit der Zeit wird sich sein Zorn legen und dann wird er uns nicht mehr belästigen.“
Belästigen hallte es in ihrem Kopf nach. Tief in ihrem Inneren, dort wo es ihn noch gab, den netten, liebevollen John wollte sie, dass er sie weiterhin belästigte. Vielleicht sollte der arme Peter nicht der Leidtragende sein. Doch sie wollte, dass er um sie kämpfte. Ein reines Gehirngespinst, wie sie sich schnell einredete.
     
     
     
     
     

 
     
     
    29
     
    Der restliche Tag war so mühsam und anstrengend verlaufen, so dass John, als es endlich Abend wurde, nur eine Möglichkeit als halbwegs ertragbar erschien. Der Weg war das Ziel und sein Weg führte ihn in die finsterste Kneipe von Dover. Dort war es nicht nur gesellschaftlich duster, sondern wurde dort weder getanzt, gesungen, noch irgendetwas sonst getan, was Freude verbreiten könnte. Vom Licht einmal ganz abgesehen.
Ihm war nur nach einem – viel Alkohol.
Am Nachmittag war dann auch noch seine Mutter vorbeigekommen, um ihn zu fragen, ob er von Joselynes Verschwinden wusste. Wäre sie nicht seine Mutter gewesen, oder hätte er nicht einen Tropfen Anstand in sich, auch wenn Joselyne dies zuletzt nicht behauptet hatte, ein weiterer Grund sich zu betrinken, hätte er sie erwürgt.
Minute für Minute war sein Zorn gewachsen. Er hatte ihre naiven Worte als Keim genutzt und drohte nun Dover zu verschlingen.
Edward, der Anne ablöste, verstärkte die Wirkung, indem er ihm Möglichkeiten vorschlug, die er selbst schon hunderte Male durchgegangen war.
Endlich erreichte er also die Kneipe, trat ein und wurde von dem Gestank, dem Lärm und den Körpern der Menschen beinahe erdrückt. Nur einen einzigen Tisch erspähte er, welcher noch frei war. Zu seinem Glück, falls er so etwas noch besaß, war er etwas abseits, sodass er nicht erkannt werden würde, was der Hut und der alte Mantel hoffentlich noch begünstigen sollten.
Zwei Stunden und zu viel Wein später, verließ er die Kneipe. Eine Tatsache die ihm erst verlockend erschien, oder besser gesagt als unvermeidbarer Fakt aufgetischt wurde, als er sich in einem Gespräch über den Krieg verwickelt sah. Chancenlos noch einen einzig klaren Gedanken zu fassen.
Sein Hengst wartete auf ihn. Die Augen fest geschlossen und vor sich hindösend. Sanft strich er ihm ums Maul, hinauf zu den Ohren und den geschmeidigen Hals hinab. Ein Ritt – ein einziger Ritt trennte ihn von ihr. Er war mutig – dem Wein sei Dank. Beschwerlicher als zuvor, bestieg er sein Pferd lenkte es erst in die eine Richtung, Dover Castle zu, ehe er bei dem Gedanken an sein kaltes, verlassenes Schlafzimmer kehrt machte und auf Ford Manor zusteuerte. Er brauchte sie. Jetzt. Er wollte sie nur sehen und aus ihrem Mund hören, dass er sie wieder mitnehmen sollte.
Sie gehörte doch ihm.
Kurze Zeit später ragten dann auch schon die dusteren Mauern von Ford Manor aus der Dunkelheit hervor. Sie wirkten still, als würde es in ihrem Inneren nicht brodeln. Er preschte auf das Tor zu, dass man, in einer fast schon lächerlichen Mauer sitzend, rund um das Gebäude gezogen hatte.
Peters Vater hatte schon vor Jahren seine Burg verlassen und sich für ein ruhiges Leben auf dem Land entschieden. Er tauschte den modrig kalten Geruch der Steinmauern, gegen frische Holzböden und winddichte Fenster. Und nun residierte sein Sohn dort. Mit dem sich John immer gut verstanden hatte – bis jetzt. Bis er sich das genommen hat, was John neben William, am meisten am Herzen lag.
Aus der Luke an der Tür steckte sich ein kahler Kopf, der den späten Besucher eingehend musterte. „Was kann ich für Euch tun, Lord Maine?“ fragte er hochachtungsvoll.
„Ich bitte um Einlass!“ befahl John und versuchte seinen Rausch so gut es ging zu verstecken.
Der Mann atmete hörbar aus, ehe er entschlossen den Kopf schüttelte. „Lord Ford empfängt heute keine Besucher mehr. Vor allem nach ihrem letzten, ist er nicht gut auf Euch zu sprechen.“
Belustigt über den Mut des alten Mannes, fuhr Johns Hand zu seinem Schwert. Eigentlich sollte er ihm nun eine Lektion erteilen, wie man sich einem Adligen gegenüber verhält und wie nicht. Es juckte ihn auch in den Fingern, diesem betagten Gesicht eine weitere hässliche Narbe zu verpassen, doch rohe Gewalt würde ihm
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