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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein
Autoren: Sophia Chase
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zum Atmen.
Doch die Luft blieb nicht lange, denn die Tränen raubten sie ihr. „Bitte geh jetzt. Bitte.“
Seine Lippen formten etwas, doch mit nur einer Handbewegung brachte sie ihn zum Verstummen. Komisch, dachte sie sarkastisch, normalerweise war es doch er, dem diese Eigenschaft anhaftete.
„Ich will nichts mehr hören“, ihre Hände gingen abwehrend nach oben „Du beschuldigst mich meinen Sohn verlassen zu haben? Wie denkst du, dass es erst so weit kommen konnte. Denkst du ich bin gegangen nur um dich zu ärgern, oder dich zu kränken. Hast du denn irgendeine Ahnung davon, wie weh es tat, als ich mich von ihm verabschiedet habe? Nein hast du nicht – du denkst doch nur an dich.“
„Ich will, dass du zurückkommst“, flehte er sie erneut an.
Sein Blick – oh Gott stehe mir bei, gib mir die Kraft ihm zu widerstehen.
„Lass es.“
 Er kam wieder näher, griff nach ihren Schultern, doch wieder zuckte sie zurück.
„Bitte geh, oder ich sehe mich gezwungen um Hilfe zu rufen.“
Johns Arme schnellten wieder zurück. Hingen nur mehr schlaff zu Boden. Er drehte sich um, sah sie noch einmal an, ehe er durch die Tür ging und somit auch aus ihrem Leben. Sie hatte ihn fortgeschickt und er würde sie nicht mehr belästigen. Belästigen – wieder dieses Wort.
Joselyne sank an Ort und Stelle zusammen. Gekrümmt von dem Schmerz, der sie erneut traf. Die Arme schlang sie um ihre angewinkelten Knie, die Augen fest zusammengepresst. Wieder ging ein Gebet gen Himmel, indem sie Gott bat ihr nur noch einen Tropfen Kraft zu schenken.
     
     
     
     
     

 
     
     
    30
     
    „Heute wird eine Schneiderin kommen, die dir ein paar Stoffproben zeigt“, erklärte ihr Peter gewohnt freundlich, während er an seinem Tee nippte.
„Eine Schneiderin?“ echote Joselyne, der die vergangen Nacht noch immer in den Knochen steckte. Die Nacht, die Gott sei Dank dann doch mit einem tiefen Schlaf belohnt wurde – was eher dem vielen Weinen zuzuschreiben war.
„Sie wird dir dein Hochzeitskleid nähen, Liebes.“
„Ach ja, mein Hochzeitskleid.“
„Ich dachte mir nur, nach dem was gestern Abend geschah, sollten wir keine Zeit mehr verlieren. Er soll sehen wie sicher du dir deiner Entscheidung wegen bist.“
Peters Gesicht formte sich zu einer belustigten Fratze. Wie es schon zuvor geschehen war, als er von Johns Besuch erfahren hatte. Er war weder eifersüchtig, noch wütend gewesen. Wäre John in dieser Lage, hätte er dem nächtlichen Besucher den Kopf abgeschlagen. Eine Vorstellung, die Joselyne erschaudern ließ.
„Geht es dir nicht gut?“ fragte Peter sie besorgt.
„Es geht schon, danke.“
„Wir können die Anprobe auch verschieben und du kannst dich erholen“, schlug er ihr vor.
 Ein gutes, sehr verlockendes Angebot. Doch dachte sie an die kahlen Wände ihres Schlafgemachs, an die Leere die dort auf sie wartete, so schien ihr die Anprobe plötzlich verlockender denn je.
„Wir werden sie auf keinen Fall verschieben.“ Sie konnte nur hoffen, dass es so sicher klang, wie sie es vorgehabt hatte.
     
    Zusammengekauert, ein Bild, das sich zu wiederholen schien, saß John in dem klobigen Stuhl seines Vaters, hinter dessen Schreibtisch. Vor ihm zog Edward nervös seine Kreise. Fast wie ein Löwe, der seine Beute eingeschlossen hatte. John schluckte. Der billige Wein und die derzeitige Lage hingen ihm schwer im Magen.
„Du kennst mich und weißt, dass ich mir nicht viel daraus mache was die anderen denken, aber dein Besuch gestern war einfach zu viel des Guten.“
„Ich war betrunken und hab einfach nach meinem Gefühl gehandelt. Eine stumpfsinnige Idee, ich weiß.“
Edward griff nach einer eisernen Kugel, die auf einem kleinen Beistelltisch lag und spielte sie von der einen Hand in die andere. „Du musst  endlich verstehen, dass sie heiraten wird – so wie auch du. Bis jetzt ist noch alles gut gegangen, doch es ist gehörig am Brodeln.“
John verdrehte die Augen und änderte langsam seine Position. „Ich kann es einfach nicht ertragen, dass sie Flint heiraten wird. Ich wollte nur wissen ob es ihr auch gut geht, das ist alles.“
Edward hielt in der Bewegung inne, drehte sich um und schob die Kugel wieder in die rechte Hand. „Liebst du sie?“
Beinahe hätte er sich verschluckt. Die Frage, ob der König in Wirklichkeit eine Frau ist, hätte ihn nicht mehr schockieren können.
„Ich weiß es nicht. Aber wenn ich daran denke, dass Flint sie berührt und mit ihr in einem Bett schläft, möchte ich ihn erneut besuchen
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