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Für immer Dein

Für immer Dein

Titel: Für immer Dein
Autoren: Sophia Chase
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vermutlich am wenigsten nützen.
„Ich will aber auch nicht zu Flint, diesem Dreckskerl, sondern zu Joselyne“, spie er zäh hervor.
Um Himmels Willen, die Luft hatte dem Alkohol Flügel gegeben.
„Das ist schon gar nicht möglich“, wimmelte der Mann ihn ab und war bereits dabei den Schieber, der ihn endgültig aussperren würde, zu betätigen. Nun zückte John doch sein Schwert und keilte es zwischen das Tor.
„Arbeitet dein Sohn nicht für mich?“ fragte er listig, wohl wissend auf was er hinauswollte.
Der Mann nickte nur und es schien nicht am Mond zu liegen, dass sein Gesicht bleich wurde.
„Es wäre doch eine Schande, würde man ihn bei einem Diebstahl erwischen. Sein Herr, ja, das bin ja ich, wäre sicher nicht erfreut ihn hängen zu müssen.“
„Mein Herr würde mich auch hängen, sollte er von Eurem Besuch erfahren.“
John nickte. „Das Leben ist nun einmal hart.“
Diesmal nickte der Mann und schloss das Tor auf. Seine Augen wirkten älter, sein Gesicht schlaffer. Irgendwie tat er ihm leid. Doch John würde dafür sorgen, dass dem Armen nichts passierte.
„Schick mir jemanden, der mich zu ihr bringt“, fügte er beiläufig hinzu, während er sich gespannt umsah, als wollte er sie  hier irgendwo fühlen.
     
    Der Tag war aufreibend und anstrengend gewesen. Noch während des Essens hatte sie sich unsagbar auf ihr Bett gefreut. Doch nun, da sie darin lag, war sie hellwach. Lag es vielleicht nur an den ständigen Gedanken an ihn und an William, oder bildete sie sich dieses andere Brodeln, rund um Ford Manor nur ein. Irgendetwas war im Busch.
Sie glaubte nicht, dass John es dabei belassen würde. Er würde sie jagen, wie er es ihr versprochen hatte. Sie gehörte ihm – dies hatte er hunderte Male gesagt. Und John war ein Mann, der um das kämpfte, was ihm gehörte.
Das Buch, das von einem unbekannten Dichter stammte, der sein Handwerk hoffentlich noch lernte, schlug sie gelangweilt zu und legte es auf ihren Nachttisch. Starr sah sie zur Decke, die immer näher zu kommen drohte. Sie konnte sich noch erinnern, wie sie als Kind, am Tag vor ihrem Geburtstag nicht hat einschlafen können. Wie damals auch schon, schienen die Augen wie von Geisterhand immer wieder aufzuspringen. Und wieder.
Apropos Geisterhand – hatte sie sich das eingebildet, oder war die Tür tatsächlich gerade auf- und wieder zugegangen?
Die Bettdecke bis über Nase hochziehend verharrte sie. Nicht einmal atmen wollte sie. Etwas hatte sich wieder bewegt. Dieses Mal näher. Sie schluckte.
„Hallo“, versuchte sie es nun mit Angriff. Vielleicht konnte man ja auch Gespenster erschrecken.
Doch es kam nichts. Kein Laut, aber auch kein Geräusch mehr.
Eine weitere Minute verstrich. Die Luft wurde ihr langsam unter ihrer eigens gebauten Höhle knapp. „Wer ist da?“ versuchte sie es erneut.
Wieder kam es näher. Langsam wurde es von dem Licht, das nur mehr spärlich im Raum angesiedelt war, aufgenommen. Der Schein umhüllte zuerst seine Hände, welche er zu Fäusten geballt hatte. Dann wanderte es über seine Beine, hinauf zu seinem Oberkörper, der sich hart abgrenzte. Zum Schluss erschien sein Gesicht. Es wirkte starr und getränkt von unterdrückter Wut.
Im ersten Moment dachte sie, dass ihr der Geist vielleicht doch lieber wäre, als ein wütender John.
„Was machst du hier?“ quietschte sie und fuhr sich mit der Hand über den Mund, als hätte sie ihn beschimpft.
„Ich bin hier um dich zu sehen und um zu hören, dass ich dich wieder mit nach Hause nehmen soll.“
Er kam auf sie zu. Immer weiter drückte sie sich in die Matratze, bis sie irgendwann nicht mehr nachgab.
„Diesen Gefallen werde ich dir nicht machen. Und dies ist nun mein Zuhause“, meinte sie trotzig. Was er jedoch nicht wusste ist, dass sie mit diesem Satz ihre ganze verbleibende Kraft verbraucht hatte.
„Warum hast du mich verlassen? Warum hast du William verlassen? Wir hätten doch eine Lösung gefunden.“
„Wie bist du hierhergekommen?“ wollte sie, seine Frage bewusst ignorierend, wissen.
„Das ist doch nicht wichtig“, hauchte er, streckte dabei die Hand aus und fuhr ihr sanft über den Scheitel. Unwillkürlich zuckte sie zusammen und sog die Luft ein. Eine einzige Berührung, eine Geste und sie war völlig machtlos ihm zu widerstehen.
„John, bitte hör auf“, flehte und tadelte sie ihn in einem Satz.
„Du hast mir doch gesagt, du würdest mich lieben.  Was ist daraus geworden?“ Er trat einen Schritt zurück und verschaffte ihr so wieder Luft
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