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Für immer, Dein Dad

Für immer, Dein Dad

Titel: Für immer, Dein Dad
Autoren: Lola Jaye
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ein paar andere Freunde zu haben. Jedenfalls fand ich das nützlich, als ich zur Schule ging. In der Grundschule hatte ich drei gute Freunde – einer war spitze in Mathe, einer spielte super Fußball, und der dritte war ein As in Englisch. Das war wirklich praktisch, vor allem, wenn man bedenkt, wie ich Mathe und Englisch hasste!
    Im Gymnasium war dann alles ein bisschen anders. Den Tag zu überstehen, ohne von jemandem blöd angemacht zu werden, war gar nicht so einfach. Es half, mit ein paar Jungs rumzuhängen, vor denen die anderen Angst hatten. Trotzdem hielt ich mich mehr oder weniger an mein altes Erfolgsrezept. Lass mich mal überlegen, wie hieß er noch? John oder Johnny, glaube ich. Er war jedenfalls super in Mathe UND Englisch. Dann gab es Nick, vor dem sich alle fürchteten (das reduzierte den Ärger mit den anderen auf ein Minimum). Außerdem war da noch Charlie, der war eigentlich mein «bester Freund», auch wenn ich es den anderen nicht sagte, und Charlie konnte besonders gut   … na ja, Blödsinn machen.
    Einer ist eben gut in Erdkunde, ein anderer ist gut im Ratschläge-Geben. Ganz gleich, welche Stärken sie haben, DeineFreunde werden im Leben wichtig bleiben. Außerdem lernst Du eine Menge von ihnen, Gutes und Schlechtes. Das kannst Du mir glauben.
    Aber vielleicht hast Du ja schon jemanden, mit dem Du Spaß hast und Deine Geheimnisse teilst. (Ist es vielleicht immer noch Carla? Ihr habt euch schon als Kleinkinder so gut verstanden.) Wer auch immer Deine beste Freundin ist, lass sie bloß niemals gehen. Echte beste Freundinnen sind nämlich etwas ganz Besonderes und so selten wie ein Goldklumpen am Kieselstrand. Wenn Du also eine gefunden hast, dann behalte sie. Behandle sie so, wie Du selbst gern behandelt werden möchtest. Und stehe immer ehrlich zu ihr.
    Allerdings wird es mit der treuen Freundschaft ein bisschen schwieriger, wenn Du erst einmal ein Teenager bist, weil dann alle zu einer Clique dazugehören wollen. Weil alle was Neues erleben und Dinge ausprobieren möchten, zu denen man die alten Freunde vielleicht nicht mitschleppen will. Das ist auch in Ordnung (solange Du keinen Blödsinn machst), aber versuche, Deine beste Freundin in dieser Zeit trotzdem nicht zu vernachlässigen, denn sie ist diejenige, die für Dich da ist, wenn es mal hart auf hart kommt.
    Im Grunde gebe ich Dir nur die Ratschläge weiter, die mir mein alter Dad gab, wenn er abends gemütlich seine lange Pfeife rauchte. (Na gut, die Sache mit der Pfeife ist geflunkert.) Er begann seine Sätze immer mit: «Hör mir mal zu, mein Sohn   …» Meistens tat ich das auch, aber ich verdrehte dabei ständig genervt die Augen zur Decke, sodass ich fast Kopfschmerzen davon bekam. Wie Du siehst, haben seine Gespräche von Mann zu Mann nicht immer viel gebracht, aber manchmal lag er doch genau richtig.
    Bestimmt wirst Du viele neue Freunde finden, wenn Du älter bist, und das ist jedes Mal toll. Aber diejenigen, auf die DuDich verlassen kannst, ganz gleich was kommt, kannst Du letztlich an den Fingern einer Hand abzählen.
     
    Ich drückte den einäugigen Teddy an mich.
     
    Dann sind da leider noch die weniger netten Kinder in der Schule.
    Denk dran, Lois, wer andere tyrannisiert, ist in Wahrheit ein Feigling. Vielleicht glaubst Du, jemand, der Dich angreift, rumschreit und Dir Angst einjagt, wäre mutig. Aber solche Stänkerer haben ein Problem mit sich SELBST, und das wollen sie überspielen, indem sie gemein zu Dir sind. Wenn Du meine Schlaksigkeit geerbt hast, bist Du vermutlich einen Kopf größer als viele andere Mädchen und Jungs in Deiner Klasse. Das kann ein Vorteil sein, aber genauso gut kann es sein, dass Du deswegen gehänselt wirst. Und wenn Du nach Deiner Mutter schlägst – Tante Elizabeth wäre ein anschauliches Beispiel   –, bist Du vielleicht ein bisschen   … rund um die Mitte und eher klein geraten.
     
    Ich legte das Buch kurz zur Seite und dachte über meine Figur nach. Eigentlich war ich eine Mischung aus beidem: größer als alle Jungs in meiner Klasse, aber nicht so schlank wie die meisten Mädchen. Da konnte man wohl nichts machen.
     
    Die Schule kann ja manchmal zum reinsten Beliebtheitswettbewerb werden, besonders heutzutage. Ich erinnere mich gut daran, und es war nicht gerade lustig. Zugegeben, dass ich gut Fußball spielen konnte, hat mir ein paar Bonuspunkte eingebracht (besonders, nachdem wir den Pokal gewonnen hatten). Aber es ist noch zu früh, um zu wissen, was Du sogut kannt, dass
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