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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer
Autoren: Anne Oliver
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sie aussahen. Und wie sie wohl reagieren würde, wenn er es ausprobieren würde.
    Er lächelte in sich hinein – ja, jetzt war er wieder er selbst. Immer auf der Jagd, der ewige Eroberer. Und nur für den Moment. Nichts Ewiges, kein Gefühlsquatsch. Er rückte mit der Schlange vor.
    Auch sie flog auf die Fidschi-Inseln und reiste in der Tabua Class. Allerdings sah sie in diesem faden Kostüm weder nach einer Geschäftsfrau noch nach einer Touristin aus. Vielleicht hatte sie ja den Platz neben ihm und er würde in den kommenden Stunden Gelegenheit haben, herauszufinden, welche Augenfarbe sie hatte und ob sich hinter dieser angestaubten, konservativen Fassade eine leidenschaftliche Frau verbarg.
    Falls sie überhaupt fliegen würden.
    Sie trat an den Schalter heran und stellte ihren Koffer auf das Gepäckband. Einen Moment später sah Nic sie weggehen, die Augen hinter einer riesigen Sonnenbrille versteckt. Ob sie ein Star war, oder eine Angehörige der oberen Zehntausend? Er hievte sein Gepäck auf das Band und zog seine Reiseunterlagen hervor. Wer auch immer sie war, er erkannte sie nicht.
    Auf dem Weg zur Passkontrolle war er nicht in der Lage, seinen Blick von ihrem bezaubernden Hinterteil ein paar Meter vor ihm loszureißen. Dabei sagte er sich immer wieder, dass sie nicht sein Typ war, doch sein Körper hörte nicht darauf. Also blieb er stehen und studierte die Abflugtafel. Während des Fluges wollte er sich Gedanken über das Computerspiel machen, das er gerade entwickelte, und nicht über eine Frau, die er nicht kannte. Und die nicht sein Typ war.
    Kaum, dass er weitergegangen war, sah er sie inmitten des Gedränges wieder. Und mit einem Schlag verschwanden all seine banalen irdischen Gelüste. Denn ein Mann, den Nic als Reporter eines der lokalen Klatschblätter erkannte, hatte sich ihr in den Weg gestellt. Sie schüttelte den Kopf und wollte weitergehen, doch der Kerl – er war locker doppelt so groß wie sie – hinderte sie daran, indem er sich vor ihr aufbaute und einschüchternd auf sie hinabsah.
    Als die alten Bilder aus der Kindheit in ihm aufstiegen, hatte Nic unwillkürlich ein flaues Gefühl im Magen. Und genau wie damals kam niemand zu Hilfe. Keiner kümmerte sich um das, was vor sich ging, niemand wollte etwas damit zu tun haben.
    Nic bewegte sich schnellen Schritts auf die Szene zu. Auf gar keinen Fall würde er danebenstehen und zusehen, wie dieser Typ sie drangsalierte.
    „Lassen Sie mich in Ruhe“, hörte er sie sagen, als er näher kam. Sie versuchte erneut, sich an dem Kerl vorbeizudrücken – ohne Erfolg. „Ich habe Ihnen doch gesagt, dass Sie mich verwechs…“
    „Da bist du ja!“ Nic sagte das Erste, was ihm in den Sinn kam. „Ich habe überall nach dir gesucht!“ Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, fasste er sie bei den Schultern und drehte sie zu sich.
    Sie sah blass und verblüffend zerbrechlich aus. Von Nahem wirkte ihr Parfum noch betörender. Zu gern hätte Nic gewusst, was ihre hinter der Sonnenbrille verborgenen Augen ausdrückten.
    Um ihr klarzumachen, dass er nichts Böses im Sinn hatte, sah er ihr weiterhin ins Gesicht und sagte: „Verschwinde, Freundchen. Sie hat dir doch schon gesagt, dass sie nicht diejenige ist, nach der du suchst.“
    Charlotte blinzelte. Eben hatte sie noch verzweifelt versucht, ihre Identität zu leugnen, und nun hielt sie ein gut gebauter, wildfremder Mann im dunklen Hemd an sich gedrückt, der sie offenbar mit einer anderen Frau verwechselte.
    Mit seinen großen Händen hielt er sie fest und flüsterte mit tiefer Stimme in ihr Ohr: „Vertrau mir und spiel mit.“
    Sie erstarrte, und ihr ohnehin schon rasendes Herz klopfte zum Zerspringen. Mit dem Griff ihres Handgepäcks in der einen und den Reiseunterlagen und der Handtasche in der anderen Hand konnte sie sich nicht befreien; außerdem waren seine Arme wie Gitterstäbe. Wobei das auch nicht ganz stimmte, denn sie fühlte sich in ihnen eher beschützt als eingesperrt.
    Fast war es, als wüsste er, dass sie erst vor Kurzem schlechte Erfahrungen mit der Presse gemacht hatte. Doch er schien nicht zu wissen, wer sie war, und so griff sie nach dem Rettungsring, den er ihr zuwarf, indem sie ihm in die Augen sah und sich zu einem Lächeln zwang. „Aber jetzt hast du mich doch wieder … Darling.“
    Er erwiderte ihr verschwörerisches Lächeln und ließ dann seine Hände von ihren Schultern hinab auf ihren Rücken gleiten.
    Und bevor sie Luft holen konnte, berührte sein Mund ihre
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