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Fuer eine Nacht und fuer immer

Fuer eine Nacht und fuer immer

Titel: Fuer eine Nacht und fuer immer
Autoren: Anne Oliver
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Lippen. Sanft, aber doch mit Nachdruck. Vertrau mir und spiel mit. Seine Worte hallten in ihrem Kopf wider, und die männliche, tiefe Stimme, mit der er zu ihr gesprochen hatte, ließ ihre Brustwarzen hart werden und vor Verlangen pochen.
    Während seine Lippen ihre Lippen neckten und liebkosten, verschwammen die Stimmen um sie herum zu einem bedeutungslosen Summen. Dieser Mann konnte küssen. Eine innere Stimme ermahnte sie, dass sie diesen Menschen überhaupt nicht kannte, doch anstatt sich von ihm zu lösen, wie sie es sollen hätte erwiderte sie seinen Kuss.
    Er zog sie enger an sich, küsste sie inniger und nahm sie komplett in Besitz. Ihren Mund, ihre Sinne, sie selbst … alles. Es fühlte sich an, als würde sie gleichzeitig fallen und fliegen. Nie zuvor hatte sie so etwas erlebt. Von irgendwoher drang eine Lautsprecheransage zu ihr durch, aber der Teil ihres Gehirns, der für das rationale Denken zuständig war, hatte sich bereits ausgeschaltet.
    Sie spürte, wie seine Finger ihre Wirbelsäule hinunterwanderten und unterhalb des Saums ihres Jacketts innehielten. Deutlich spürte sie den Druck seiner Finger durch die dünne Seide ihres Rocks. Seine Wärme durchdrang ihre Kleidung und glühte auf ihrer Haut, und der grobe Stoff seiner Jeans rieb an ihrem Rock, als seine Schenkel sich an ihre drückten.
    Sie seufzte. Er war steinhart. Überall. Das gab ihr das Gefühl, weich und weiblich zu sein, und sie merkte, wie sie ihm entgegensank.
    Er neigte den Kopf ein wenig und blieb an ihrer Sonnenbrille hängen, wodurch diese verrutschte. Charlotte fühlte, wie er seine Lippen von ihren lösen wollte, und versuchte, ihn daran zu hindern. Sie wollte ihn weiter küssen. Doch er hob seinen Kopf, rückte ihre Sonnenbrille wieder gerade und lächelte verschwörerisch. „Ich habe dich vermisst, Süße.“
    „Mhm.“ Es kam ihr vor, als würde sie aus einer Trance erwachen. Der Anflug eines herben Duftes kitzelte ihre Nase. Die Vertraulichkeit des Moments verebbte, doch ihr Puls raste noch, und in ihrem Kopf ging alles drunter und drüber, als sie zu ihm aufsah.
    Seine Augen … sie hatten das tiefste Dunkelbraun. Sie waren hypnotisierend und unwiderstehlich. Augen, in denen man sich so sehr verlieren konnte, dass man nie wieder einen Weg zurückfinden würde. Charlotte verfestigte den Griff um ihre Dokumente und das Handgepäck. „Ich …“
    Er gab ihr mit dem Blick zu verstehen, dass der Reporter noch in der Nähe war. Dann sagte er: „Wir sollten uns jetzt besser auf den Weg machen – hier wird gleich die Hölle los sein.“ Indem er ihren Oberarm umfasste, machte er Anstalten, sie Richtung Ausgang zu führen.
    „Moment mal!“ Sie blieb stehen. Das hier ging ihr plötzlich alles zu schnell. „Wo willst du hin? Was soll das?“
    „Psst.“ Sein warmer Atem kitzelte ihr Ohr. „Hast du die Ansage nicht gehört? Vor morgen früh startet hier kein Flieger.“ Mit festerem Griff, der sich aber weder bedrohlich noch unangenehm anfühlte, dirigierte er sie weiter Richtung Ausgang. „Und deswegen gehen wir jetzt ins Flughafenhotel.“
    Natürlich hatte sie die Ansage nicht gehört. Denn sie war anderweitig beschäftigt gewesen. Blind und taub für alles außer ihm. Außer seinen Händen, die auf ihrer Hüfte gelegen hatten, als gehörten sie dort hin, und seinen geschickten Lippen, die sich so vertraut auf den ihren bewegt hatten, als seien sie seit Langem ein Paar.
    Und sie wusste nicht einmal, wie er hieß.
    Errötend blieb sie stehen. „Stopp. Warte. Ich werde nicht …“
    „Willst du etwa hierbleiben?“
    Nein. Das wollte sie definitiv nicht. Auch wenn es unvernünftig war – sie wollte lieber mit Mr Kussprofi gehen.
    Um ihr keine Zeit zu geben, sich umzuentscheiden, zog er sie an der Hand hinter sich her. „Dreh dich nicht um. Dein Verfolger ist uns auf den Fersen.“
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken und sie musste sich anstrengen, Schritt zu halten. Mit so weichen Knien war das gar nicht leicht. „Woher weißt du das?“
    „Ich weiß, wie der Typ denkt.“ Sie näherten sich der Ausgangstür. „Er beobachtet uns, um zu sehen, ob wir das eben nur gespielt haben. Er wartet darauf, dass wir einen Fehler machen.“
    „Aber mein Gepäck …“
    „Das ist durchgecheckt worden. Du musst mit dem auskommen, was du bei dir hast.“
    Draußen herrschte ein trüber Winternachmittag. Noch immer kamen Passagiere an, die keine Nachrichten gehört hatten, andere stiegen in Taxen und verschwanden.
    Sie
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