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Fuer eine Handvoll Bisse

Fuer eine Handvoll Bisse

Titel: Fuer eine Handvoll Bisse
Autoren: Chloe Neill
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ich den Eindruck bekam, er wisse nur zu gut, wovon er da sprach.
    »Jonah hat angedeutet, dass deine Beziehung mit Ethan einer Mitgliedschaft bei der Roten Garde nicht im Wege steht?« Er stellte die Frage ganz beiläufig, aber er hätte sie wohl kaum gestellt, wenn er Jonahs Aussage geglaubt hätte.
    In diesem Augenblick kam Margot mit einem Tablett feinster Kristallgläser auf uns zu, in denen der Champagner golden funkelte.
    »Etwas zu trinken?«, fragte sie.
    Ich nickte, nahm mir ein Glas und einen ordentlichen Schluck. Noah tat es mir nach.
    »Ich habe ein Versprechen gegeben«, sagte ich zu ihm, als wir wieder allein waren. »Und ich habe vor, es zu halten.«
    »Denke immer daran«, sagte Noah. Er klang zwar freundlich, aber ich war mir nicht sicher, ob er sich nur meiner Loyalität versichern oder aber sie infrage stellen wollte.
    Als im Pavillon das Abendessen aufgetischt wurde, setzte ich mich neben Lindsey.
    Sie war blond, durchtrainiert und unheimlich intelligent. Außerdem hatte sie einen erstklassigen Modegeschmack, einen Sinn für Humor und war ein sehr treues Wesen, was ihrer noch jungen Beziehung mit Luc beinahe ein frühes Ende beschert hätte. Sie hatte Angst gehabt, ihre Beziehung könnte ihre Freundschaft gefährden, aber es schien ganz gut für sie zu laufen.
    Uns gegenüber am Tisch saßen zwei Abtrünnige.
    Alan trug ein Karohemd und wäre in einer Menschenmenge ganz sicher nicht aufgefallen. Er erzählte, dass er bei einer Versicherung arbeite. Was er genau machte, verstand ich zwar nicht wirklich, aber es schien eine Menge mit Zahlen zu tun zu haben und erlaubte ihm glücklicherweise, auch nachts zu arbeiten.
    Beth, die sich in Gothic-Klamotten kleidete, war eine Tattookünstlerin mit einem Laden in Wrigleyville und nebenberufliche Burlesquetänzerin. Sie hatte wellige dunkle Haare und eine kurvenreiche Figur mit schlanker Taille. Sie prustete beim Lachen ein wenig, und sie lachte gerne.
    Alan und Beth hatten sich vor Kurzem bei einer Internet-Partnerbörse für Vampire in Chicago kennengelernt, und unsere kleine Party war ihr erstes Date. Darauf war ich verdammt stolz, auch wenn sie es ohne meine Hilfe geschafft hatten, sich kennenzulernen.
    Alan stellte die Flasche Root Beer hin, aus der er gerade einen Schluck genommen hatte. »Das GP wird euch vielleicht als Abtrünnige bezeichnen, aber es gibt immer noch einen großen Unterschied zwischen euch und uns.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Lindsey.
    »Ihr habt euch in einem Haus zusammengeschlossen«, sagte Alan. »Selbst wenn ihr nicht mehr Mitglied des GP seid, so seid ihr doch immer noch Teil einer Gemeinschaft. Ihr habt euch dazu entschlossen, zusammenzuleben und zusammenzuarbeiten, Zeit miteinander zu verbringen. Ihr seid also nichts anderes als eine vampirische Studentenvereinigung, oder?«
    Eigentlich hatte ich mich nicht dazu entschlossen, in Haus Cadogan zu leben und zu arbeiten - ein Abtrünniger hatte mich angegriffen und dem Tode überlassen, woraufhin Ethan mich zum Vampir gemacht hatte, um mein Leben zu retten. Die Mitgliedschaft in Haus Cadogan war einfach ein positiver Nebeneffekt. Oder ein negativer, je nach Betrachtungsweise.
    »Alan«, wies ihn Beth zurecht, aber er zuckte nur mit den Achseln.
    »Es geht mir nicht darum, unhöflich zu sein«, sagte er. »Ich bin einfach nur ehrlich. So sehen das eine Menge Abtrünnige - dass ihr Mitglieder in einem Verein seid, der euch eurer Ansicht nach zu etwas Besserem macht.«
    Auf den Gedanken wäre ich niemals gekommen, und ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Lindsey so dachte. Elitedenken war uns völlig fremd. Im Gegenteil, Cadogan war das weltoffenste aller Häuser in Chicago. Navarre hingegen, zumindest meiner unmaßgeblichen Meinung nach, war schon etwas versnobter, und die Vampire des Hauses Grey, die praktisch nur an Sport dachten, hockten ziemlich aufeinander.
    Allerdings hatte er schon recht damit, dass wir irgendwie Mitglieder in einem Verein waren. Haus Cadogan waren knapp dreihundert Vampire angeschlossen. Rund hundert davon lebten im Haus zusammen wie in einem Studentenwohnheim - wir hatten eigene kleine Zimmer, aßen zusammen, trainierten zusammen und arbeiteten oft zusammen. Wir hatten unsere Aufgaben, Titel, Regeln und nicht zuletzt T-Shirts und Medaillons, mit denen wir dem Rest der Welt zeigten, zu wem wir gehörten.
    »Wir sind schon so etwas wie eine Studentenvereinigung«, sagte ich. »Wir sind einander treu, und wir arbeiten gemeinsam daran, dass es
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