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Fuer eine Handvoll Bisse

Fuer eine Handvoll Bisse

Titel: Fuer eine Handvoll Bisse
Autoren: Chloe Neill
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Verbrechen zu leisten, die er begangen hatte, als sein Bruder noch Teil seiner Psyche gewesen war. Seitdem hatten wir von Seth nichts mehr gehört.
    »Das waren wir auch«, sagte Ethan, »obwohl es eine Zeit lang gar nicht gut aussah.«
    »Nun, ihr habt die Krise überwunden, und das bedeutet eine Menge.« Noah betrachtete die beeindruckenden Mauern Cadogans, unseres Zuhauses hier in Hyde Park. Das Herrenhaus war drei Stockwerke hoch, aus hellem Stein gebaut und mit gusseisernen Verzierungen versehen. Es war im Goldenen Zeitalter Chicagos erbaut worden, als die großen Schlachthöfe und riesigen Fabriken den Reichen der Stadt immense Geldsummen in die Taschen spülten und sie mit herrschaftlichen Anwesen ihrem Reichtum ein Denkmal setzten. Einige dieser Prachtbauten gab es heute nicht mehr, andere hatte man in Apartmentgebäude umgewandelt. Ein paar befanden sich noch im Besitz reicher Familien ... und nur eins war das Zuhause einer Gruppe Vampire.
    »Seid ihr bereit, euch vom Greenwich Präsidium zu verabschieden?«, fragte Noah und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf uns.
    »Wie es auf der anderen Seite aussieht, erfahren wir erst, wenn wir diesen Schritt gegangen sind«, erwiderte Ethan. »Allerdings glaube ich angesichts der Gehässigkeiten, die das Greenwich Präsidium in letzter Zeit auf uns abgeschossen hat, nicht, dass sich viel ändern wird. Wenn sie uns schon hassen, dann können sie das auch ohne unseren Zehnt tun. Du und deine Leute, ihr seid doch auch gut zurechtgekommen.«
    »Mit viel Vorsicht und den richtigen Strategien«, sagte Noah. »Wir halten uns ständig auf dem Laufenden und sorgen dafür, dass wir nicht in die Schusslinie des Greenwich Präsidium geraten.«
    »Ist es so schlimm?«, wunderte ich mich. Ethan hatte mir bereits erzählt, dass das GP eine Entweder-oder-Haltung einnahm, wenn es um die Mitgliedschaft ging - die Vampire in seinem Einflussbereich waren entweder Mitglieder oder sie waren Feinde. Aber ich hatte noch nie erlebt, dass das GP sich auf einen der Abtrünnigen einschoss. Es schien ihm viel mehr Spaß zu machen, die Häuser zu nerven und diejenigen zu bestrafen, die sich in seinem System den Verhaltensregeln widersetzten.
    »Die meisten unserer Probleme in letzter Zeit waren hausgemacht«, sagte Noah. »Probleme zwischen den Abtrünnigen, nicht mit den Vampiren der Häuser. Aber es kam schon vor, dass das GP die Trennung zwischen den Häusern und den Abtrünnigen deutlich kenntlich gemacht hat, und das mit roher Gewalt.«
    »Wir müssen uns über so viele Dinge den Kopf zerbrechen«, sagte ich, »und sie haben nichts Besseres zu tun, als ohne ersichtlichen Grund Probleme heraufzubeschwören.«
    »Oh, es gibt einen Grund«, sagte Ethan. »Wenn sie die Häuser davon überzeugen, dass die außerhalb der Häuser böse sind, dann ist das GP schon per Definition gut. Sie bieten lediglich konstruktive Kritik und Schutz vor all dem Bösen.«
    »Also betreibt das GP praktisch Schutzgelderpressung«, lautete meine Schlussfolgerung.
    »Vor einem Jahr noch«, sagte Ethan, »hätte ich eine solche Aussage als lächerlich abgetan. Zu meinem Bedauern fürchte ich jetzt, dass sie durchaus einen wahren Kern enthalten könnte. Aber sie sind noch nicht hier, und sie haben uns noch nicht aus ihren Reihen ausgeschlossen. Also lasst uns essen, trinken und Spaß haben ...«
    »Denn morgen werden wir ...?«, fragte Noah.
    Ethan lächelte verschmitzt. »Morgen werden wir sehen.« Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen, entdeckte jemanden, dem er zunickte, den ich aber nicht sehen konnte, und widmete sich dann wieder uns. »Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet, ich werde gerade gebraucht. Sei nett zu unseren neuen Verbündeten, Hüterin.«
    »Ha, ha«, knurrte ich und sah ihm genüsslich hinterher.
    »Du hast dich ganz schön verknallt«, stellte Noah fest.
    Ich lief rot an. »Scheint so. Weiß der Kuckuck, wie das geschehen konnte.«
    »Ich hätte nicht gedacht, dass er dein Typ ist.«
    »Ich auch nicht, und nicht nur deswegen, weil er ziemlich spitze Zähne hat.« Ich hatte ursprünglich vorgehabt, mich von Vampiren fernzuhalten, aber dieser Plan war leider nicht aufgegangen. »Was auch immer der Grund dafür ist, wir passen gut zusammen. Wir ergänzen uns. Erklären kann ich das allerdings nicht, so oft ich es auch versuche.«
    »Solche Beziehungen kommen nur selten vor und sind ein echter Glücksfall«, sagte Noah und sprach diese Worte mit einer solchen Freudlosigkeit aus, dass
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