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Fuer eine Handvoll Bisse

Fuer eine Handvoll Bisse

Titel: Fuer eine Handvoll Bisse
Autoren: Chloe Neill
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damit, dass wir in schweren Zeiten lebten, aber er hatte es geschafft, einen beachtlichen Teil der freien Vampire in unser Haus einzuladen, um mit uns zu essen und einen Trinkspruch auf unsere gemeinsame Zukunft auszubringen. Blutsauger oder nicht, der Mann konnte mit Worten umgehen.
    Zu meiner großen Freude beschränkten sich seine Fähigkeiten nicht auf seinen Umgang mit Worten.
    Als ob er meinen leicht anzüglichen Gedankengang mitbekommen hätte, drehte sich Ethan zu mir um und schenkte mir ein nicht weniger anzügliches Lächeln, das mich hochrot anlaufen ließ.
    Er beendete sein Gespräch mit Noah und kam auf mich zu. Alle Frauen - und auch einige Männer - beobachteten ihn, wie er sich mir näherte: die Verkörperung wahrer Männlichkeit. Ein Vampir in der Blüte seiner Jahre.
    Er blieb hinter meinem Stuhl stehen und hielt mir die Hand hin. Plötzlich war es am Tisch vollkommen still.
    »Tanz mit mir«, sagte er.
    Ich lief rot an. »Wir haben keine Musik.«
    Bevor er darauf antworten konnte, setzte das Quartett in der Ecke - Vampire Cadogans und Abtrünnige mit reichlich musikalischem Talent - zu einem jazzlastigen Stück an.
    Ich warf ihm einen höhnischen Blick zu. »Hast du ihnen gerade telepathisch den Befehl dazu erteilt?«
    »Welchen Sinn hätte die Telepathie, wenn ich sie bei solchen Gelegenheiten nicht gewinnbringend einsetzen könnte, Hüterin?«
    Ich hörte eine Vampirin zu meiner Rechten seufzen und bemerkte den verträumten Blick eines Vampirs zu meiner Linken. Ethan wurde von allen angehimmelt.
    Er machte erneut eine einladende Geste. »Merit?«
    Da alle Blicke auf mich gerichtet waren, wäre es mir schwergefallen, ihm seinen Wunsch abzuschlagen, selbst wenn ich keine Gefühle für ihn empfunden hätte. Da ich ihn liebte, war ein Nein praktisch unmöglich.
    »Natürlich«, sagte ich, reichte ihm meine Hand und ließ mich auf die behelfsmäßige Tanzfläche führen.
    Oh mein Gott. Er konnte tanzen.
    Ethan schlang mit geübter Bewegung seine Hand um meine Hüfte, als ob er für einen Tanzwettbewerb trainiert hätte und dieser nun live übertragen würde. Er führte mich mit einer Mischung aus Swing- und Tangobewegungen über die Tanzfläche, eines wahren Meisters würdig, ohne dabei seine geradezu lächerlich grün schillernden Augen von mir zu nehmen. Zum Glück hatte ich in meinem früheren (menschlichen) Leben eine Ballettausbildung genossen, sodass ich mit ihm mithalten konnte. Ich versuchte sogar, eine richtig gute Show abzuziehen - so gut es mit dieser Hose und einer taillierten Lederjacke möglich war -, was die Abtrünnigen und Vampire des Hauses Cadogan sichtlich überraschte.
    Das Lied endete, und Ethan ließ mich mit einem verschmitzten Lächeln und funkelnden Augen in die Rückenbeuge fallen. Den Rest der Welt nahm ich erst wieder wahr, als die Vampire am Rand der Tanzfläche spontan Applaus spendeten.
    Ethan brachte mich zurück in die Senkrechte, wodurch mein Zopf über meine Schulter fiel. »Und so, meine liebe Hüterin, beeindruckt man die Zuschauer.«
    Meine Wangen liefen leicht rot an, als ich diesen kurz zuwinkte, um ihren Applaus zu erwidern.
    Doch als ich Noah sah, der von denselben schwarz gekleideten Vampiren umgeben war, mit denen er eben bereits gesprochen hatte, wusste ich, dass meine gute Laune nicht lange anhalten würde. Es bestand kein Zweifel, dass Noah beunruhigt war und seine Begleiter nervöse Blicke in unsere Richtung warfen.
    Ich legte vorsichtig eine Hand auf Ethans Arm, beugte mich vor und ließ meine Lippen sanft über sein Ohr streichen. Die Menge würde es als Zeichen meiner Zuneigung deuten; in diesem Augenblick war es einfach nur ein geschickter Taschenspielertrick.
    »Es braut sich etwas zusammen«, flüsterte ich. »Noah ist von Abtrünnigen umgeben, und sie sehen alle besorgt aus. Sie sind auf acht Uhr.«
    Ethan hauchte mir einen Kuss auf die Wange und nutzte diese Gelegenheit, um über meine Schulter einen Blick auf Noah zu werfen. »Ich verstehe«, sagte er und wandte sich wieder mir zu. »Hast du eine Idee, worum es geht?«
    Vampire waren Raubtiere, und ihre Sinne waren daher um ein Vielfaches geschärft - wir hörten und sahen besser, und unser Geruchssinn war stärker ausgeprägt. Aber es befanden sich zu viele Vampire in unserer Nähe und damit zu viel magische Energie, um klar erkennen zu können, welche Art Problem auf uns zukommen würde.
    »Nein, habe ich nicht«, erwiderte ich. »Vielleicht möchtest du sie in dein Büro
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