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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies
Autoren: Enid Blyton
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sein kann«, sagte Julian. »Fast wie ein Dom.«
    Am Boden standen in dichten Reihen Säcke voll Mehl und in einer Ecke zwei Feldbetten.
    »Hört mal«, wandte sich Julian an die Zwillinge. »Wenn ihr hier wirklich lieber allein schlafen wollt, dann ziehen wir eben in dieses bewusste kleine Zimmer.« Bevor die Zwillinge antworten konnten, ertönte zwischen den Feldbetten hervor kläffendes Gebell. Ein kleiner schwarzer Pudel saß dort mit gesträubtem Fell.
    »Was für ein winziger Kerl! Gehört der euch?« erkundigte sich Julian bei den Zwillingen. »Wie heißt er denn?«
    »Schnippi«, antworteten die Zwillinge im Chor. »Komm her, Schnippi!« Und Schnippi kam angekugelt, bellte vor Freude, wedelte mit dem Schwanz und schleckte alle Jungenbeine der Reihe nach ab. Dick wollte ihn auf den Arm nehmen, aber sofort zogen die Zwillinge ihn fort.
    »Das ist unser Hund!« Das klang nicht mehr unfreundlich, sondern bitterböse.
    »Schon gut, schon gut - ihr könnt ihn haben. Aber passt auf, dass Tim ihn nicht verspeist«, sagte Dick. Schreckensbleich sahen sich die Harrys gegenseitig an.
    »Nein, nein, macht euch keine Sorgen«, beruhigte sie Julian schnell. »Tim tut kleinen Tieren nichts. Warum seid ihr eigentlich so unwirsch? Es würde euch sicher kein Zacken aus der Krone fallen, wenn ihr ein bisschen freundlich wäret. Und lasst uns in dem kleinen Zimmer schlafen, es macht uns nichts aus.«
    Die Zwillinge schauten sich an, als wollte einer des anderen Gedanken lesen, dann antworteten sie ernst, doch nicht mehr ganz so unfreundlich: »Wir werden alle hier schlafen. Wir holen jetzt die anderen Feldbetten.« Und damit gingen sie davon, Schnippi hüpfte fröhlich hinter ihnen her.
    Julian kratzte sich am Kopf. »Ich werde aus den Zwillingen nicht schlau. Sie wirken unecht wie zwei Puppen im Gleichschritt.«
    »Ach was, sie sind nur entsetzlich unhöflich und ungezogen«, meinte Dick. »Na - wir werden sie einfach links liegen lassen.« Dann machten sie Plane für den nächsten Tag, bis die Zwillinge mit zwei Feldbetten zurückkamen und daran gingen, sie, so weit wie möglich von ihren eigenen entfernt, aufzuschlagen. Dick wollte ihnen dabei helfen, aber sie winkten ab, stellten die Betten geschickt und schnell selbst auf und verteilten Decken und Kissen darauf.
    »Der Tee ist fertig«, sagten sie dann, als vom Haus her laut eine Glocke schallte. »Wir zeigen euch, wo ihr euch waschen könnt.«
    »Danke«, sagten Julian und Dick zusammen und grinsten sich dann an.
    »Ich glaube, wir müssen aufpassen, dass wir nicht auch anfangen im Chor zu sprechen«, meinte Dick. »Ist dieser Pudel nicht ein lustiger kleiner Kerl - sieh nur, wie er die Dohle beschleicht.«

    Eine Dohle mit grauschimmerndem Nacken war von irgendwo aus den Dachbalken herabgeflattert und hatte sich nun, von Schnippi gejagt, hinter einem Stapel Säcke verkrochen. Der kleine Hund hüpfte davor herum so toll und wild, dass die beiden Jungen schallend lachen mussten. Sogar die Zwillinge lächelten.
    »Kjack-jack!« machte die Dohle und flog auf des Pudels Rücken. Schnippi raste wie ein Schnellzug durch die Scheune.
    »Schlag Purzelbaum, Schnippi!« riefen die Harrys, und Schnippi warf sich sofort auf den Rücken - aber die Dohle machte nur wieder »Kjack!«, flog auf und setzte diesmal auf einem Zwillingskopf zur Landung an.
    »Na so etwas! Ist sie zahm?« staunte Dick. »Wie heißt sie denn?«
    »Nora. Sie gehört uns. Sie ist aus dem Nest gefallen und hat sich den Flügel dabei gebrochen«, sagten die Zwillinge. »Wir haben sie gepflegt, und jetzt bleibt sie freiwillig bei uns.«
    »Oooooh!« Dick starrte die Zwillinge an.
    »Habt ihr das wirklich alles gesagt? Ihr könnt also sprechen!«
    Er schüttelte noch immer ungläubig den Kopf, als Georg und Anne mit Tim in die Scheune kamen. Frau Priller hatte sie geschickt, weil sie glaubte, die vier in der Scheune hätten die Tee-Glocke überhört. »Da seid ihr ja«, rief Anne. »Frau Priller sagte, wir . . .« Was sie noch sagte, das ging in Tims Gebell unter. Er hatte Schnippi entdeckt, der noch immer zwischen den Säcken nach der Dohle suchte. Jetzt suchte er jaulend und zitternd bei den Zwillingen Schutz vor dem großen bellenden Hund.
    »Nehmt euren Hund weg!« fauchten die Zwillinge. Wenn Blicke hätten töten können, wären die fünf Freunde tot umgefallen.
    »Keine Angst - er tut Schnippi nichts«, versicherte Georg. Sie hatte Tim am Halsband gefasst. »Bestimmt nicht!«
    »Nehmt euren Hund weg!«
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