Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
denn?« fragte sie einen Zwilling.
    »Harry«, war die Antwort.
    »Und du?« wandte sich Georg an den anderen.
    »Harry.«
    »Aber ihr könnt doch nicht beide den gleichen Namen haben?« rief Georg.
    »Ja, seht, das ist so«, erklärte ihnen Frau Priller. »Wir nannten den Jungen Harald, und er wird natürlich Harry gerufen - und das Mädchen nannten wir Harriet, und sie nennt sich nun abgekürzt auch Harry.«

    »Das sind gar nicht zwei Jungen!« Dick war sprachlos. »Ich kann sie nicht unterscheiden.«
    »Sie meinen, sie müssen gleich sein - wie das bei Zwillingen eben ist«, sagte die Mutter. »Und da Harry nicht lange Haare tragen kann, muss Harriet eben kurze tragen.«
    Dick grinste und schielte zu Georg hinüber. »Komisch, dass manche Mädchen unbedingt Jungen sein wollen.«
    »Zwillinge, führt die Kirrins hinauf zu den Schlafzimmern«, befahl Frau Priller. »Und dann zeigt den Jungen die große Scheune. Sie können die alten Feldbetten haben, wenn es ihnen in der Scheune gefällt.«
    »In der Scheune schlafen wir!« erwiderten die Zwillinge wie aus einem Munde und zogen die Stirn in böse Falten, wie man es sonst nur von Georg kannte.
    »Ihr solltet aber doch gar nicht in der Scheune schlafen«, rügte ihre Mutter. »Ich habe euch gesagt, ihr sollt eure Matratzen in das kleine Zimmer über der Milchkammer bringen.«
    »Das ist zu muffig«, sagten die Zwillinge.
    »Wegen uns darf es keinen Ärger geben.« Julian fühlte, dass die Zwillinge ihnen ganz und gar nicht freundlich gesinnt waren, und er versuchte zu vermitteln. »Können nicht wir in diesem kleinen Zimmer schlafen?«
    »Natürlich nicht«, sagte Frau Priller und warf den Harrys einen warnenden Blick zu. »In der großen Scheune ist Platz für alle. Geht jetzt, Zwillinge, tut, was ich euch gesagt habe.« Mit mürrischen Gesichtern sahen sich die Zwillinge nach den Koffern um, doch Dick schob sie zur Seite. »Wir tragen unsere Koffer selbst. Wir wol-
    len nicht mehr Umstände machen, als unbedingt nötig ist.«
    Die anderen waren schon alle zur Tür hinaus, als Anne noch einmal umkehrte und einen Löffel aufhob, der Frau Priller vom Tisch gefallen war. »Danke schön«, sagte Frau Priller. »Hör mal -ärgert euch nicht über die Zwillinge. Sie sind manchmal etwas schwierig und sehr unfreundlich. Sie haben nicht gern Fremde in ihrem Heim, das ist der Grund für alles. Versprecht ihr mir, dass ihr sie nicht zu ernst nehmen werdet? Ich möchte, dass ihr schöne Tage hier verlebt.«
    Anne blickte in Frau Prillers gütiges, müdes Gesicht und lächelte. »Wir versprechen es - wenn Sie versprechen, das Sie uns nicht so ernst und wichtig nehmen. Wir können gut für uns selbst sorgen. Und bitte sagen Sie uns, wenn wir Ihnen etwas helfen können, abstauben oder Betten machen oder so etwas. Wir müssen das zu Hause auch tun, und wir tun es gern.«
    Frau Priller sah sie dankbar an. »Ich werde mich freuen, dass ihr überhaupt da seid. Und mit der Arbeit werde ich schon fertig. Die Zwillinge helfen auch tüchtig mit.«
    Anne sprang hinter den anderen her die Treppe hinauf zu den Schlafzimmern. Es waren
    ziemlich große Räume, weiß gestrichen, mit kleinen Fenstern und Fußböden aus schönen alten Eichendielen. Schwere Eichenbalken trugen die Decke.
    »Ihr habt ein herrliches altes Haus, Zwillinge!« staunte Julian. Die Zwillinge ließen sich herab, mit den Köpfen zu nicken, natürlich gleichzeitig.
    »Habt ihr eigentlich ein Uhrwerk eingebaut?« fragte sie Dick, »Alles zur gleichen Zeit, im gleichen Schritt, im gleichen Tempo. Aber lacht ihr auch manchmal?«
    Die Zwillinge sahen ihn böse an, Anne puffte ihn. »Hör auf, Dick, ärgere sie nicht. Vielleicht zeigen sie euch jetzt die Scheune. Wir werden die Koffer auspacken.«
    Bevor die Jungen die Treppe wieder hinunterstiegen, warfen sie noch einen Blick in das andere Schlafzimmer, dessen Tür offen stand. Es war ein einziges wüstes Durcheinander.
    Auf der Treppe drehte sich Dick nach den Zwillingen um. Sie standen vor dem Zimmer des kleinen Amerikaners und schüttelten wütend die Fäuste gegen die Tür. »Puh!« dachte er. »Der hat sich den Hass der Harrys zugezogen. Hoffentlich ergeht es uns nicht genauso.« 

III. Harry und Harry und der Urgroßvater
    Dann führten die Zwillinge die beiden Jungen um das Haus herum zu einer großen Scheune. Im Innern der Scheune herrschte eine dämmrige Stille. Das Dach war hoch und ruhte auf dicken Holzbalken.
    »Ich wusste gar nicht, dass eine Scheune so schön
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher