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Fünf Freunde und das Burgverlies

Fünf Freunde und das Burgverlies

Titel: Fünf Freunde und das Burgverlies
Autoren: Enid Blyton
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richtiger Trödlerladen! Seht nur diese herrlichen alten Zinnteller - so einen hätte ich gern!«
    »Verschone uns, Anne!« Julian stöhnte. »Diese entsetzliche Leidenschaft für alte Sachen! Zinnteller! Du hast sie doch schon haufenweise. Wenn du glaubst, wir gehen jetzt in diesen dunklen, muffigen, kleinen Laden, und...«
    »Ich will ja gar nicht jetzt hineingehen«, sagte Anne schnell. »Ich werde einmal allein herkommen, dann kann ich mich in Ruhe umsehen.« Sie warf einen Blick auf das Namenschild über dem Eingang. »Wilhelm Funstein - wie ulkig, wenn man genauso heißt wie das Dorf, in dem man wohnt. Obwohl...«
    »Och, jetzt komm doch, Anne!« Georg wurde ungeduldig, und Tim zerrte auch schon an ihrem Rock. Anne eilte also gehorsam den anderen nach.
    Der schmale Pfad schlängelte sich langsam bergauf. Roter Klatschmohn schaukelte an den Seiten im Winde. Bald kam der Hof in Sicht. Es war ein großes Haus, drei Stockwerke hoch und weiß getüncht. Die winzig kleinen Fenster verrieten, dass es ein sehr alter Bau war. Rote und weiße Rosen rankten sich über die Veranda und um die Haustür. Die Tür stand offen, und man sah in eine dämmrige Halle hinein, in der eine alte hölzerne Truhe und ein reichgeschnitzter Schaukelstuhl vor sich hinträumten. Ein abgetretener Teppich bedeckte den Steinboden, und eine altmodische Standuhr tickte langsam und laut. Irgendwo bellte ein Hund.
    Da es weder einen Klingelknopf noch einen Türklopfer gab, zog Dick versuchsweise an dem schönen schmiedeeisernen Griff, der von der Decke der Veranda herabhing. Klangvoll läutete irgendwo weit drinnen im Haus eine Glocke. Die fünf Freunde standen still und warteten. Bald hörten sie Schritte, und zwei Kinder tauchten von hinten in der Halle auf.
    »Wie ein Ei dem anderen! So etwas habe ich noch nie gesehen!« dachte Anne verblüfft.
    Julian setzte sein freundlichstes Lächeln auf. »Guten Tag - wir sind die Kirrins - ich - hm -ich hoffe, ihr habt uns erwartet.«
    Die Zwillinge nickten mit den Köpfen. »Kommt mit«, sagten sie zusammen und gingen durch die Halle voran. Die vier schauten sich ganz verwundert an.
    »Warum so steif und frostig?« flüsterte Dick und bemühte sich, ein ebenso unnahbares Gesicht zu machen wie die Zwillinge. Anne kicherte. Die Zwillinge führten sie durch die lange Halle, an einer Treppe vorbei und um eine dunkle Ecke herum in eine riesige Küche, die offensichtlich auch als Wohnraum diente.
    »Die Kirrins, Mutter«, sagten die Zwillinge zusammen und verschwanden dann Schulter an Schulter durch eine andere Tür.
    Am Tisch stand mit weißbemehlten Händen eine junge Frau und lachte ihnen herzlich entgegen. »O Kinder, ich habe euch ein klein wenig später erwartet. Entschuldigt, dass ich euch nicht die Hand geben kann - ich will gerade Pfannkuchen backen für nachher zum Tee. Hat auf der Fahrt alles geklappt?« Frau Priller hatte die Herzen der fünf Freunde im Sturm erobert.
    »Lassen Sie sich bitte nicht stören, Frau Priller«, sagte Julian. »Wenn Sie uns sagen, wohin wir unsere Sachen bringen können, werden wir gut allein mit allem fertig. Wir freuen uns, dass wir als Feriengäste zu Ihnen kommen dürfen.«
    »Ich freue mich auch«, erwiderte Frau Priller, und nach einer Weile fuhr sie fort: »Ich habe noch andere Gäste, einen Amerikaner mit seinem Sohn. Hm - nun ja, ihr wisst, wenn man des Geldes wegen Feriengäste aufnehmen muss, kann man sich die Leute nicht immer aussuchen. Ihr Jungen werdet mit dem kleinen Amerikaner das Zimmer teilen müssen.«
    »Wir werden mit ihm schon auskommen«, tröstete sie Dick. »Außerdem könnten wir doch auch in der Scheune schlafen. Oder nicht?«
    »Hm - das wäre vielleicht die beste Lösung«, meinte Frau Priller, während sie ihren Teig rührte und dabei überlegte.
    »Wenn ich ganz ehrlich sein soll: mir wäre die Scheune lieber als das Zimmer«, gestand Julian. »Haben Sie vielleicht zwei Feldbetten oder etwas Ähnliches? Das wäre herrlich.«
    »Gut, dann machen wir es so«, nickte Frau Priller. »Geht jetzt die Treppe hinauf in den zweiten Stock. Dort sind zwei Schlafzimmer, auf jeder Seite des Flurs eines. Das linke ist das Zimmer der Mädchen, im anderen schläft der kleine Amerikaner. Und ihr Jungen könnt euch die Scheune ansehen, ob es euch dort gefällt. Ich werde die Zwillinge rufen, dass sie euch führen.«
    Die Zwillinge kamen soeben ungerufen wieder in die Küche und standen schweigend Schulter an Schulter. Georg musterte sie.
    »Wie heißt du
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