Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
Meldung für jeden Zigeuner, der hier später vorüberkommt. Er sagte mir auch, was das Zeichen bedeutete.«
    »Und was bedeutete es?« fragte Julian.
    »Es hieß: Hier nicht betteln. Geizige Leute«, erzählte Henry lachend. »Zumindest behauptete das der Gärtner.«
    »Wir könnten den kleinen Zigeunerjungen fragen, der mit dem Schecken kam«, schlug Anne vor. »Vielleicht zeigt er uns solche Zeichen. Ich würde gern etwas darüber lernen. Man kann nie wissen, wann man so etwas einmal brauchen kann.«
    »Ja. Und wir werden ihn fragen, warum die Zigeuner in die Gruselheide ziehen«, beschloss Julian. »Völlig grundlos gehen sie nicht dorthin, da könnt ihr sicher sein.«
    »Wohin ist denn Georg verschwunden?« erkundigte sich Dick. »Hoffentlich ist sie inzwischen wieder vernünftig geworden.«
    Georg war in einem der Ställe und bürstete ein Pferd mit so viel Kraftaufwand, dass das Tier sich ganz verwundert umsah.
    Wisch - wisch - wisch - wisch! Es zischte förmlich. Georg arbeitete all ihren Ärger aus sich heraus. Sie durfte doch den Jungen und Anne den Aufenthalt hier nicht verderben. Und schuld an allem war nur diese schreckliche Henrietta! Aber sicher hatten die Jungen doch vermutet, dass es ein Mädchen war.
    »Oh - da bist du ja, Georg«, hörte sie plötzlich Dicks Stimme von der Stalltür her. »Lass mich helfen! Donnerwetter, bist du braun! Und die Sommersprossen so zahlreich wie eh und je.«
    Georg musste wider Willen grinsen. Sie warf Dick die Rossbürste zu. »Hier - fang auf!«
    Dick stellte mit Erleichterung fest, dass Georg ihren Ärger überwunden hatte. »Es wäre schön, einmal einen ganzen Tag lang mit den Pferden draußen zu sein«, meinte er. »Vielleicht morgen? Wir könnten eine kleine Entdeckungsreise in die Gruselheide machen, von der uns Anne gerade berichtete.«
    »Einverstanden!« Georg schwang einen Strohballen empor.
    »Aber nicht mit diesem Mädchen!« kam es aus dem Stroh hervor.
    »Welchem Mädchen?« fragte Dick unschuldig. »Ach, du meinst Henry! In meinem Kopf ist sie immer noch ein Junge.
    Nein, ohne sie. Nur wir fünf, wie immer.«
    »Dann ist es prima!« strahlte Georg. »Da ist ja Julian! Hilf mir mal, Ju!«
    Am Nachmittag saßen die fünf Freunde draußen auf einer Wiese. Die Jungen erzählten von ihren Erlebnissen aus dem Zeltlager, und die Mädchen genossen es, die Jungen wieder um sich zu haben, mit ihnen zu lachen, sich zu necken und Spaße zu machen. Es war so schön wie immer, wenn sie zusammen waren. Auch Tim empfand es; er machte schwanzwedelnd die Runde und beleckte die vier der Reihe nach.
    »Das war jetzt das dritte Mal, dass du mir deinen Schwanz durchs Gesicht gezogen hast, Tim«, rügte ihn Dick mit gespielter Empörung. »Kannst du nicht hinter dich schauen, damit du siehst, wo mein Gesicht ist?«
    »Wuff!« machte Tim vergnügt, drehte sich um und leckte nach Dicks Hand und bearbeitete diesmal Julians Gesicht mit dem Schwanz.
    Als sich hinter ihnen jemand durch die Hecke zwängte, zog Georg sofort wieder ihre Stirn in grimmige Falten: Sie vermutete, dass Henrietta kam. Doch es war nicht Henrietta, es war der kleine Zigeunerjunge. Helle Tränenspuren liefen durch sein schmutziges Gesicht.
    »Ich komme, um das Pferd zu holen«, sagte er. »Wisst ihr, wo es ist?«
    »Es kann noch nicht wieder laufen«, antwortete Georg.
    »Rittmeister Johnsen sagte dir doch, dass es länger dauern wird. Was ist denn los? Warum hast du geweint?«
    »Mein Vater hat mich geschlagen«, schluchzte das Kind.
    »Aber weshalb denn?« wollte Anne wissen.
    »Weil ich das Pferd hier gelassen hab'«, erklärte der Kleine.
    »Mein Vater sagt, es hätte nur ein bisschen Salbe und einen Verband gebraucht. Er muss heute mit den anderen Wagen abfahren, deshalb.«
    »Aber es geht einfach noch nicht mit dem Pferd«, sagte Anne.
    »Es kann noch nicht mal laufen, schon gar nicht einen Wagen ziehen. Du willst doch nicht, dass der Rittmeister die Polizei holt, oder? Du weißt, er tut, was er androht.«
    »Ja. Aber ich muss das Pferd haben«, beharrte der kleine Zigeuner. »Ohne Pferd darf ich nicht zurückkommen. Mein Vater schlägt mich halb tot.«
    »Er hat wohl Angst, selbst zu kommen, deshalb schickt er dich«, entrüstete sich Dick.
    Der Junge schwieg, er wischte sich mit seinem schmutzigen Ärmel über das Gesicht und zog laut die Nase hoch.
    »Nimm das Taschentuch«, riet ihm Dick. »Wäscht du dir eigentlich ab und zu das Gesicht?«
    »Nein.« Der Kleine schüttelte den Kopf. »Gebt mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher