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Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel
Autoren: Enid Blyton
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euch dieser - eh -
    Junge, der euch abholte, wie er heißt?«
    »Ja, wie war's doch gleich? Henry«, antwortete Dick.
    »Netter Kerl. Ich könnte mich mit ihm anfreunden.«
    Georg starrte ihn böse an; sie glaubte, nicht recht gehört zu haben. »Henry! Hat sie euch mit dem Wagen abgeholt?«
    »Nein, nicht sie - er«, verbesserte Julian. »Ein richtiger Junge mit einem breiten, sehr freundlich grinsenden Gesicht.«
    »Aber - das ist doch Henrietta!« rief Georg außer sich. Ihr Gesicht war rot vor Ärger. »Dieses schreckliche Mädchen, das versucht, ein Junge zu sein. Sagt bloß nicht, dass sie euch abgeholt hat! Sie lässt sich Henry nennen und trägt kurzes Haar und...«
    »Hm - klingt alles sehr bekannt und erinnert sehr an dich, Georg«, grinste Dick. »Darauf, dass sie ein Mädchen ist, wäre ich überhaupt nicht gekommen. Sie spielt ihre Rolle sehr gut. Ich muss sagen, er - ich meine sie gefällt mir.«
    »Oh!« Georg war nun richtig wütend. »Dieses Scheusal! Geht und holt euch ab und sagt uns kein Wort davon und macht euch vor, ein Junge zu sein, und - und -und verdirbt alles!«
    »Nun erhole dich wieder von diesem Schreck, Georg«, versuchte Julian sie zu beruhigen. Er schüttelte verwundert den Kopf. »Nebenbei bemerkt: Du hast dich schon oft sehr gefreut, wenn du für einen Jungen gehalten wurdest. Gott weiß, warum.
    Nun darfst du es uns nicht verübeln, dass wir Henrietta für einen Jungen hielten und ihn - ich meine: sie mögen.«
    Georg dampfte zum Zimmer hinaus. Julian kratzte sich am Kopf und blickte Dick an. »Nun sind wir ins Fettnäpfchen getreten«, stellte er fest. »Wie dumm diese Georg manchmal ist! Man sollte doch meinen, jemand wie Henry, der die gleichen ulkigen Ideen hat wie sie selbst, gefiele ihr. Na ja - sie wird schon wieder zur Vernunft kommen.«
    »Es wird eine schlimme Zeit werden«, prophezeite Anne.
    Sie hatte recht. Es wurde eine sehr schlimme Zeit!

Erste Bekanntschaft mit Schnüffel
    Kaum hatte Georg das Zimmer mit Sorgenfaltengesicht verlassen, kam Henry herein, die Hände wie gewöhnlich in den Hosentaschen vergraben.
    »Hallo, Henrietta!« begrüßte sie Dick. Henry grinste.
    »Haben sie es euch erzählt? Ich fühlte mich sehr geschmeichelt, als ihr mich für einen Jungen hieltet.«
    »Du hast sogar die Knöpfe an deiner Jacke falsch angenäht«, bemerkte Anne sofort. »Du bist wirklich ungeschickt, wie es beim Nähen nur eine Junge sein kann. Du und Georg, ihr seid die gleiche Sorte.«
    »Na, ich sehe jedenfalls echter aus als Georg«, behauptete Henry kühn.
    »Nur wegen deiner Haare«, sagte Dick. »Sie sind glatt.«
    »Sage das nicht, wenn Georg dabei ist«, beschwor ihn Anne.
    »Sie lässt es sich sonst auf der Stelle schneiden wie ein Sträfling - Stoppeln oder gar ganz kahl.«
    »Auf jeden Fall war es von Henry sehr nett, dass sie uns abholte und uns mit unserem Gepäck half«, erklärte Julian voll Überzeugung. »Möchte noch jemand einen Keks?«
    »Nein danke!« Anne und Henry lehnten ab. Und nachdem ihnen Henry versichert hatte, dass hier niemand erwartete, dass sie einen >Anstandsrest< übrig ließen, vertilgten die Jungen alles, was noch auf dem Teller und in der Flasche war.
    »Könnt ihr uns nichts erzählen?« erkundigte sich Julian. »Hat sich nichts Aufregendes ereignet?«
    »Nein, nichts«, sagt Anne. »Das Leben verläuft hier ziemlich ruhig, und das einzig Aufregende dabei sind die Pferde. Nur der Name einer Heide, die sich von hier zur Küste hinzieht, fiel uns irgendwie auf. Sie heißt Gruselheide.«
    »Warum?« wollte Dick wissen. »Vermutlich gab ihr ein bestimmtes gruseliges Ereignis vor langer, langer Zeit den Namen.«
    »Ich weiß es nicht«, musste Anne zugeben. »Ich glaube, heute besuchen nur noch Zigeuner diese Heide. Gestern kam ein kleiner Zigeunerjunge mit einem lahmen Gaul zu Rittmeister Johnsen und sagte, dass seine Leute in die Gruselheide müssen. Warum sie sich ausgerechnet diese öde Gegend ausgesucht haben, weiß ich nicht - es gibt dort kein Haus, nicht einmal eine Hütte.«
    »Die Zigeuner sind ein sonderbares Volk«, meinte Henry.
    »Wisst ihr, dass sie immer Nachrichten für ihre nachfolgenden Stammesgenossen hinterlassen? Zinken nennen sie diese Zeichen.«
    »Zinken? Ja, davon habe ich schon gehört«, sagte Dick.
    »Äste und Blätter nach bestimmten Gesetzen angeordnet oder so etwas Ähnliches, nicht?«
    »Ja«, nickte Henry. »Unser Gärtner zeigte mir einmal vor unserer Gartentür ein solches Zeichen und sagte, es sei eine
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