Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fünf Freunde im Nebel

Fünf Freunde im Nebel

Titel: Fünf Freunde im Nebel
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
ihr voll Bewunderung zu. Wie sie das nur machte?
    »Schnüffel!« rief Georg. »Komm heraus! Ich weiß, dass du da bist.«
    Ein blasses verängstigtes Gesicht kam aus der Höhle zum Vorschein, dann Schnüffels magere, kleine Gestalt.
    »Ich bin ihnen davongelaufen«, gestand er und deutete mit dem Kopf hinter den Zigeunerwagen her. Er kam zu Georg und schnüffelte. »Du hast mir ein Fahrrad versprochen«, erinnerte er zaghaft.
    »Ich weiß«, sagte Georg. »Und du bekommst auch eines, Schnüffel. Wenn du uns nicht Zinken gelegt hättest im Berg, wäre uns die Flucht nie gelungen.«
    »Und du hast gesagt, ich könnte in einem Haus wohnen und mit dem Fahrrad zur Schule fahren«, fuhr Schnüffel eindringlich fort. »Ich kann nicht mehr zu meinem Vater zurück - er würde mich totschlagen. Er hat die Zinken entdeckt und hat mich über die ganze Heide gejagt. Aber er hat mich nicht erwischt, ich habe mich versteckt.«
    »Wir werden für dich tun, was wir können«, versprach Julian, dem der kleine Kerl sehr leid tat. Schnüffel schnüffelte.
    »Wo ist das Taschentuch?« forschte Georg. Er zog es strahlend heraus. Es war noch immer makellos sauber und sorgsam gefaltet.
    »Du bist ein hoffnungsloser Fall«, sagte Georg. »Hör mal wenn du zur Schule gehen willst, musst du aufhören, die Nase so hässlich hochzuziehen, und statt dessen das Taschentuch benützen. Verstanden?«
    Schnüffel nickte, steckte aber das Taschentuch wieder vorsichtig in die Tasche zurück.
    Als der Inspektor in der Sandgrube erschien, ergriff Schnüffel die Flucht.
    »Armer kleiner Kerl«, sagte Julian. »Wahrscheinlich wird sein Vater ins Gefängnis wandern wegen dieser Fälschungsgeschichte. Es steht also Schnüffels Wunsch nach einem Haus nichts im Wege. Wir müssen es doch fertig bringen, ein gutes Heim für ihn zu finden.«
    »Und ich werde mein Wort halten und von meinem ersparten Geld ein Fahrrad für ihn kaufen«, versicherte Georg. »Er hat es verdient. Oh, sieh doch Liz an - wie sie Tim und seinen Verband anhimmelt! Schau nicht so wichtig drein, Tim, es ist doch nur ein Verband.«
    »Schnüffel!« rief Julian. »Komm wieder heraus. Du brauchst keine Angst zu haben, der Polizist ist ein Freund von uns. Er wird uns helfen, ein Fahrrad für dich auszusuchen.«
    Der Inspektor machte ein verdutztes Gesicht, doch Schnüffel kam wieder aus seinem Versteck hervor.
    Sie kehrten alle zum Gutshof zurück, mit großem Hunger, denn es war inzwischen fast Mittag geworden.
    Bevor sie sich an Frau Johnsens einladend gedeckten Tisch setzten, liefen die Mädchen nach oben, um sich zu waschen.
    Georg kam auf dem Rückweg in Henrys Zimmer.
    »Henry«, sagte sie. »Vielen, vielen Dank! Du bist so tapfer und so tüchtig wie ein Junge!«
    »Danke, Georg«, antwortete Henry erstaunt. »Du bist tapferer und tüchtiger als ein Junge.«
    Dick ging gerade draußen auf dem Gang am Zimmer vorüber und hörte dieses Gespräch mit an. Lachend steckte er den Kopf zur Tür herein.
    »Ich möchte auch gern gelobt werden«, bat er. »Sagt mir einfach, ich sei so tapfer wie ein Mädchen, ja?«
    Aber alles, was er bekam, war eine wohlgezielte Haarbürste und ein Schuh, und er ergriff lachend die Flucht.
    Anne blickte träumend von ihrem Fenster aus über die Heide.
    Friedlich und ungetrübt lag sie unter der Aprilsonne, keine Spur von gruselig.
    »Trotzdem - der Name passt«, dachte Anne laut. »Sie ist voll von gruseligen Dingen und Abenteuern - und mit dem letzten hat sie auf uns gewartet.«

ende
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher