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Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern

Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern

Titel: Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
Autoren: Enid Blyton
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verschüttet worden und lief über den Fußboden. Es musste also doch jemand hier gewesen sein!
    »Schau in den Schrank!«, rief Thoma.
    Georg kroch durch die Kleidungsstücke auf den schmalen Rand, hinter die Stelle, wo eigentlich die Rückwand hingehörte. Sie war noch in der Wand versteckt.
    Das Mädchen kletterte einige Krampen weit in das Loch und schloss dann die Eichentür, die gerade über ihrem Kopf aus der Wand ragte. Ihre Kraft reichte nicht aus, die Tür vollkommen zu schließen; dennoch hoffte sie, dass sie nun alle in Sicherheit seien.
    Die Männer rissen die Türen des Kleiderschranks auf und schoben hastig die Kleidungsstücke auseinander, um zu sehen, ob sich jemand dazwischen versteckte.
    Wilder stieß einen Schrei aus. »Die Papiere sind verschwunden! Sie waren hier in dieser Manteltasche!
    Jetzt sind sie weg! Schnell, Thoma, wir müssen den Dieb finden und die Papiere zurückbekommen.«
    Die Männer bemerkten nicht, dass der Schrank tiefer war als gewöhnlich. Sie gaben die Suche hier auf, da sie sicher’ waren, dass niemand darin versteckt war, und durchsuchten das Zimmer.
    Zu dieser Zeit waren alle Kinder außer Georg unten auf dem Boden des Schachtes angekommen und standen nun ungeduldig wartend im Geheimgang. Die arme Georg hatte es so eilig hinunterzusteigen, dass sich ihr Pullover in einer der Krampen verfing. Nun musste sie in einer sehr gefährlichen Stellung verharren, während sie versuchte den Pullover loszubekommen, ohne ihn zu zerreißen.
    »Um Himmels willen, komm bloß, Georg!«, rief Julian.
    Tim sprang an der Wand hoch. Der Hund spürte die Furcht und die Erregung der wartenden Kinder und war ebenfalls sehr aufgeregt. Er wollte zu Georg. Warum kam sie nicht? Er war lange genug allein hier unten gewesen.
    Tim warf seinen Kopf zurück und jaulte derart laut, dass die Kinder vor Schreck beinahe an die Decke sprangen.
    »Halt die Schnauze, Tim!«, fuhr Julian ihn an.
    Tim jaulte noch einmal und der geisterhafte Laut hallte seltsam in dem alten Gang wider. Anne war zu Tode erschrocken und begann zu weinen. Tim jaulte und bellte nun abwechselnd. Wenn er einmal angefangen hatte, war es schwierig, ihn zu beruhigen.
    Oben im Zimmer hörten die beiden Männer den unheimlichen Lärm. Sie waren vor Schreck wie gelähmt.
    »Was in aller Welt ist das?«, hauchte der eine.
    »Es hörte sich an, als ob ein Hund in der Tiefe der Erde heult«, meinte der andere schaudernd.
    »Merkwürdig«, sagte Wilder. »Es scheint aus der Richtung des großen Schrankes zu kommen.«
    Er ging zu dem Schrank und öffnete ihn wieder. Tim wählte ausgerechnet diesen Augenblick, um ein besonders trauriges Geheul auszustoßen, und Wilder machte vor Entsetzen einen Satz nach hinten. Dann wagte er es, in den Schrank zu steigen, und tastete an der Rückwand entlang. Die Eichentür gab nach und er fühlte die Öffnung dahinter.
    »Thoma! Hier ist was Merkwürdiges«, rief er dem anderen zu. »Hol mir meine Taschenlampe vom Tisch!«
    Tim heulte wieder und Wilder lief ein Schauer über den Rücken. Das Echo klang aus dem Loch dumpf in den Schrank.
    Thoma brachte die Lampe. Die Männer leuchteten zwischen den Kleidern herum. Plötzlich stießen sie einen überraschten Ausruf aus.
    »Sieh dir das mal an! Hier ist ja eine Tür. Wohin führt sie?«
    Frau Sanders, die jede ihrer Bewegungen teils mit Überraschung, teils mit Entrüstung beobachtet hatte und wütend war, dass die Maler ihre Tür zertrümmert hatten, rannte so schnell sie konnte zum Schrank.
    »Guter Gott!«, keuchte sie staunend. »Ich wusste zwar, dass der Schrank eine falsche Rückwand hat, aber ich wusste nicht, dass noch eine Tür dahinter ist. Das muss der Eingang zu dem Geheimgang sein, von dem die alten Leute immer munkelten.«
    »Geheimgang? Wo führt der hin?«, stieß Wilder hervor.
    »Das weiß der Himmel«, sagte Frau Sanders. »Ich habe mich niemals um derartige Dinge gekümmert. Ich habe gedacht, das ist alles bloß dummes Gerede.«
    »Los, Thoma, wir müssen hinunter, schnell!«, schrie Wilder und leuchtete mit seiner Taschenlampe in das viereckige dunkle Loch. Er entdeckte die Eisenkrampen in der Felswand.
    »Das ist der Weg, den der Dieb genommen hat. Er kann nicht weit gekommen sein.
    Schnell, ihm nach! Wir müssen die Papiere unbedingt wiederhaben.«
    In Sekundenschnelle hatten sich die Männer über den schmalen Rand und in das Loch geschwungen. Wüste Verwünschungen murmelnd, stiegen sie hinein. Kein Laut war von unten zu hören. Der Dieb
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