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Fuck Buddies - Wilde Spiele

Fuck Buddies - Wilde Spiele

Titel: Fuck Buddies - Wilde Spiele
Autoren: Paul Klein
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wäre Alara bei seiner Rückkehr schon mit der Kleinen auf der Couch eingeschlafen. Dann könnte er mit Hassan zusammen essen, noch ein bisschen am PC spielen und anschließend ins Bett gehen. Ohne Diskussionen. Ohne lästige Fragen. Ohne irgendwelche Einforderungen von Zärtlichkeiten.
    Sobald er nun im Treppenhaus stand, zog er sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine SMS.
     
    Hi, bist Du zu Hause und alleine? Cem
     
    Danach begann er seinen Abstieg. Es kam keine Antwort. Das Piepsen des SMS-Signals blieb aus. Von Stockwerk zu Stockwerk wurde er frustrierter. Wenn, dann konnte er nur jetzt ganz kurz zu ihm, bevor er sich auf den Weg machte, das Essen zu holen. Denn bald würden auch Kais Mitbewohnerinnen nach Hause kommen. Er verlangsamte sein Schritttempo und schlich fast wie in Zeitlupe Stufe für Stufe hinunter. In der Hoffnung, Kai würde sich melden. Er würde ihn so gerne noch sehen. Es ging ihm dabei gar nicht um einen Quickie wie meistens. Abgespritzt hatte er heute ja schon. Er wollte ihn nur kurz spüren. Küssen. Riechen. Danach würde es ihm besser gehen. Aber offenbar sollte heute wohl nichts daraus werden. Nun war er bereits im Erdgeschoss. Und richtig schlecht gelaunt. Er trat ins Freie und trottete zurück in Richtung U-Bahn, an der sich auch der Fast-Food-Laden befand.
    Warum nehm ich nicht einfach den Zug zum Flughafen und hau ab? Die Leute, denen ich „diene“, machen das doch auch. Sie kommen von irgendwoher. Und gehen wieder. Irgendwohin. Sie sind frei.
    Cem und seine Frau waren einander versprochen worden, als sie noch in die Schule gegangen waren. Beide waren damals nicht einmal sechzehn gewesen. Und beide hatten diesen Familienvertrag nie in Frage gestellt. Denn es war halt einfach so geplant gewesen. Mit neunzehn war es dann so weit gewesen. Sie hatten geheiratet. Und Alara war schwanger geworden. In den ersten Jahren hatte er sich noch einreden können, dass er so etwas wie Liebe für sie empfand. Zumindest hatte er den Respekt und das freundschaftliche Verhältnis zu ihr für Liebe gehalten. Der Sex war auch okay gewesen. Er hatte gewusst, was er zu tun gehabt hatte. Wie er zunächst sie glücklich machen konnte, dann erst sich selbst. Aber es war, was es war. Ein Abkommen. Zwischen zwei muslimischen Familien. Der Fluch der Traditionen, denen sie entsprechen mussten.
    Einmal hatte Alara ihn gefragt, warum er sie nie küsste, wenn er mit ihr schlief. Damals war sein Sohn zwei Jahre alt gewesen. Und die Antwort darauf blieb Cem ihr seit sieben Jahren schuldig.
    Das Handy vibrierte. Er nahm es in die Hand und las die SMS, die soeben eingegangen war.
     
    Sorry, war eingepennt. Ja, ich bin alleine. Kommst Du vorbei? Kai
     
    Es erstaunte Cem immer wieder, was ein paar Worte in ihm auslösen konnten. Sein Körper füllte sich plötzlich mit neuer Energie. Nun war er wieder hellwach. Er würde ganz schnell einen Burger für sich und Pommes für Hassan holen und dann zurück nach Hause. Mit einem kurzen Abstecher ins Erdgeschoss.
    Cem war nicht schwul. Er selbst würde sich niemals so bezeichnen. Schon gar nicht, solange er nur aktiv war beim Ficken. Diese Schande hätte er sich nie eingestehen können. In seiner Familie und seinem Freundeskreis machte man sich über Arschficker nur lustig. In Gegenwart seiner Kollegen tat er das Gleiche. Aber jedes Mal, wenn er über einen Schwulenwitz laut mitlachte und selber eine abfällige Bemerkung beisteuerte, schien etwas in ihm abzusterben. In diesen Momenten hasste er sich. Mehr, als er sich dafür verachtete, Männer zu begehren.
    Was ihm an Kai gefiel, war der Umstand, dass er so ganz anders war. Denn Kai machte aus seinem Schwulsein kein Geheimnis. Er war keine Klemmschwester wie die meisten anderen, mit denen Cem Sex hatte. Kai würde seine sexuelle Orientierung nie verleugnen. Trotzdem war er in Cems Augen ein ganz normaler Kerl. Keine Tunte. Das war ihm wichtig. Tunten waren nur dazu da, umgedreht und gefickt zu werden. Obwohl Kai dünn war, wirkte er sportlich. Er war so gut wie unbehaart. Und mit seinem Lachen zog er jeden in seinen Bann. Es kam Cem so authentisch, so ehrlich vor. Es war ansteckend. Zumindest ihm entlockte es ein Lächeln. Und viel zu lächeln hatte Cem nicht. Sie beide hatten sich kurz nach dem Grillfest, das Kai und seine drei Kommilitoninnen gegeben hatten, durch Zufall auf Gayromeo wiedergetroffen. Wie so oft hatte Cem nachts, nachdem seine Frau und Kinder eingeschlafen waren, im Wohnzimmer gesessen und online
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