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Fuck Buddies - Fremde und andere Liebhaber

Fuck Buddies - Fremde und andere Liebhaber

Titel: Fuck Buddies - Fremde und andere Liebhaber
Autoren: Kai Lindberg
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harmlosen Ort. Ein stinknormales WC. Fernab jeglicher Sünde.
    Heute war man allerdings wohl spät dran gewesen mit der Reinigung. Die Fugen zwischen den Fliesen waren noch feucht, die Luft war geschwängert von Klosteinaroma und Chlor. Diese Mischung hätte Mark noch vor ein paar Jahren abgestoßen. Heute kam sie ihm nur allzu vertraut vor. Wie ein Signal, das ihm bedeutete, dass er angekommen war. Dass er angekommen war, um sich gehenzulassen. Wohin er jedoch eigentlich wollte, das würde er wohl nie wissen.
    Was tun?
    Sollte er sich hinstellen und ein paar Minuten abwarten? Oder entmutigt diesen dunklen Ort verlassen und wieder hinaus in die „normale“ Welt? Dort, wo er sich ganz unschwul gab und man nie und nimmer auf die Idee kommen würde, dass er es liebte, behaarte Ärsche zu lecken und zu ficken? Einkaufen gehen musste er ja außerdem noch. Aber die Läden schlossen erst in über einer Stunde. Daher taten ein paar Minuten mehr oder weniger auch nicht weh. Also ging er – wie immer – an der Pissrinne vorbei bis zur letzten Nische. Er stellte seine Laptoptasche neben sich an die Wand und nahm seine gewohnte Position ein. Schließlich öffnete er seinen Gürtel und den Reißverschluss seines Anzugs. Mit der rechten Hand griff er in seine weiße Unterhose und zog langsam seinen Schwanz heraus. Er spürte, wie sein Schaft in Vorfreude und geiler Erwartung bereits pochte, Blut in sich hineinpumpte, und die ersten Lusttropfen sammelten sich unter der Vorhaut. Mark liebte diesen Moment. Kein Mensch kannte seine sexuellen Begierden so gut wie er selbst. Keiner verstand es, ihn so scharfzumachen wie er selbst. Das lag auch daran, dass keiner Mark kannte. So war es ihm zumindest sein Leben lang vorgekommen. Wenn er könnte, würde er sich selbst klonen, um sich selbst einen zu blasen, sich zu lecken und erbarmungslos zu ficken. Um sich zu benutzen, wann immer er es wollte. Er liebte es, in jemandem zu sein. Leider war er für seinen Geschmack aber auch viel zu selten passiv. Eigentlich noch nie richtig. Es war ihm unangenehm. Doch es reizte ihn. Eines Tages, mit dem richtigen Mann, würde ihm auch dieser Hochgenuss zuteilwerden.
    Obwohl er pissen musste, ignorierte Mark diesen Impuls. Er sparte sich das Urinieren auf – für den Fall, dass andere Männer, die nicht auf schwulen Sex aus waren, zum Pinkeln hereinkamen und sich neben ihn stellten. Dann konnte er den anderen zumindest den Eindruck vermitteln, dass er auch nur hier war, um seine Notdurft zu verrichten. Der positive Nebeneffekt war, dass es Mark anmachte, wenn er eine volle Blase hatte – und einen Ständer dabei.
    Minuten vergingen, und nichts tat sich. Er kannte das. Obwohl hier jetzt, zur Rushhour nach Arbeitsschluss, gewöhnlich viel mehr los war. Um sich das Warten zu verkürzen, schaute er sich in dem trostlosen Raum mit dem altmodischen Inventar um. Altmodisch, weil es sich hierbei um keine öffentliche Toilette mit Stahlschüsseln und Stahlurinalen handelte. Hier war alles noch aus weißer Keramik. Ein Indiz dafür, dass es diese U-Bahn-Station schon sehr lange geben musste. Zum x-ten Mal versicherte er sich mit einem Blick zur Decke, dass dort auch wirklich keine Kameras installiert waren, die ihn beobachteten und Zeugnis davon ablegen konnten, dass er wieder einmal im Begriff war, sich komplett zu erniedrigen. Er senkte den Kopf, betrachtete die gelben Kacheln oberhalb des Pisswandrandes und die mit krakeliger Schrift hinterlassenen Nachrichten, die er bereits auswendig kannte.
     
    Sportlicher Dreißiger möchte Deine Hure sein. Schlucke alles und lasse mich ohne Gummi ficken. Auch gerne Türken, Araber und andere Ausländer. Alter und Aussehen egal. 01xxxxxxxxxx89
     
    Suche zärtlichen alten Mann, der mit mir das Leben teilt.
     
    Was musste einem Menschen alles widerfahren sein, um sich derartig zum Affen zu machen? In diesen Momenten empfand Mark Dankbarkeit für das, was er hatte. Für die Normalität, in die er jederzeit zurückkehren konnte. Sie erwartete ihn in ein paar Metern Entfernung. Doch er blieb. Offensichtlich wollte er mehr.
    Je mehr Zeit er hier verbrachte, allein an diesem widerlichen Ort, desto erbärmlicher fühlte er sich. Trotz allem war er immer noch nicht bereit, einfach zu gehen. Schließlich hatte es ihn wie jedes Mal einiges an Überwindung gekostet, überhaupt herzukommen. Und außerdem war er viel zu erregt, um seinen harten Prügel jetzt zurück in den engen Sportslip zu zwängen. Also entschied er sich
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