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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen
Autoren: Granger Ann
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in Grund und Boden reiten.« Er stand auf und machte sich gehorsam am Gasofen zu schaffen.
    »Sie hätten ihn nicht daran hindern sollen«, sagte Fran aggressiv.
    »Ich hätte ihm nicht zugerufen, daß er aufhören soll.«
    »Besten Dank, Miss Needham-Burrell, mir reichen die Todesfälle, die ich im Zusammenhang mit diesem Fall aufklären muß. Glücklicherweise hat Tom den Kopf seines Grauen im letzten Moment herumgerissen und Deanes verfehlt. Aber Deanes hat geglaubt, sein letztes Stündlein sei gekommen. Das hat ihn um den letzten Rest seines Verstandes gebracht. Nach dem, was er in Toms Augen gelesen hatte, bettelte er geradezu darum, ihn zu seinem eigenen Schutz in Haft zu nehmen. Wir werden Toms Verhalten als lobenswerten Beitrag eines ehrbaren Bürgers darstellen, der die Flucht eines Kriminellen vereitelt hat. Das Gericht wird ihm vermutlich danken und ihn mit fünfzig Pfund belohnen.«
    »Ha!« sagte Fran düster, und Meredith kicherte.
    Markby musterte die beiden verwirrt und ein wenig gereizt. Es war Sonntagnachmittag, und sie saßen zu dritt im Wohnzimmer vom Rose Cottage am Feuer und hatten sich eben Tee mit getoasteten Muffins zu Gemüte geführt. Vielmehr, das hatten nur die beiden Gäste getan. Meredith fiel es noch immer schwer, den Tee zu schlucken, und sie hatte sich damit abgefunden, eine Zeitlang von Joghurt und Rühreiern zu leben.
    »Ich weiß nicht, was Sie beide gegen den armen
    Tom haben«, fuhr Markby fort.
    »Was in aller Welt hat er getan, um Sie zu beleidigen? Er ist ziemlich ungeschliffen, das will ich gern zugeben, aber auf seine Art ein ritterlicher Bursche. Deanes war für die Weiblichkeit eine größere Bedrohung als Tom.«
    »Das verstehen Sie nicht«, sagte Fran eisig. Meredith gab ein bekräftigendes Krächzen von sich.
    »Auf jeden Fall war er Harriet ein treuer Freund«, sagte Markby eigensinnig.
    »Denn er wußte natürlich von ihrer Affäre mit Green. Das hat er mir inzwischen gesagt. Vorher wollte er keine Namen nennen. Das meine ich, wenn ich sage, Tom ist treu. Er hat seine eigene Vorstellung von Ehre. Er hat Harriet vor Green gewarnt, aber sie hat weder von ihm noch von sonst jemandem einen Rat angenommen. Sie hatten oft Streit deswegen. Sie haben einmal ein paar Bruchstücke eines solchen Streits gehört, Meredith. Als sie nach Pook’s Common kam, hatte Tom selbst eine Affäre mit Harriet, damit war es zwar aus und vorbei, doch sie waren Freunde geblieben. Hatten viele gemeinsame Interessen, Pferde und so weiter. Nicht weil für ihn selbst die Trauben zu hoch hingen, hat Tom versucht, sie zu überreden, mit Green Schluß zu machen. Er befürchtete aufrichtig, daß sie verletzt werden könnte. Er versuchte sie zu schützen. Er hatte einmal sogar selbst einen Krach mit Green, aber der Master hat sich eingemischt und ihn gebeten, unter den Mitgliedern der Jagdgesellschaft keinen Unfrieden zu stiften.« Meredith sagte heiser:
    »Also haben alle mehr gewußt, als sie sagten.«
    »Das ist meistens so«, sagte Markby düster.
    »Davon kann Ihnen jeder Polizist ein Lied singen.« Er betrachtete Meredith leicht besorgt.
    »Ich finde, Sie sind verrückt, daß Sie auch nur daran denken, morgen nach London zu fahren.«
    »Sie sind verletzt, um Himmels willen!« sagte Fran energisch.
    »Sie können nicht arbeiten. Jack Pringle ist absolut dagegen.«
    »Man erwartet mich …« Krächz.
    »Lechzt das Foreign Office vielleicht nach Ihrem Blut? Lassen Sie mich anrufen und ihnen sagen, was geschehen ist.«
    »Ich muß hinauffahren und alles erklären, dann hab ich Zeit, krank zu sein. Ich verspreche es.«
    »Hat Jack Sie arbeitsunfähig geschrieben?« fragte Markby.
    »Ich gebe Ihnen zusätzlich einen Polizeibericht, daß den Leuten in London die Haare zu Berge stehen. Schließlich sind Sie das Opfer eines Mordversuchs.« Meredith streckte die Hand nach einem eng beschriebenen Blatt Papier aus.
    »Pringles ärztlicher Bericht«, keuchte sie.
    »Jack schreibt hier«, stellt Fran fest,
    »daß Sie Glück hatten, keinen bleibenden Schaden davonzutragen. Deanes hat Sie in letzter Sekunde losgelassen.« Sie seufzte.
    »Der arme alte Jack. Er ist total runter.«
    »Nun, wenigstens haben wir Deanes«, tröstete Markby sie.
    »Schlau von Deanes, daß er sich überlegt hat, wie bekannt hier herum sein pelzbesetzter Parka war, und er statt dessen einen alten Mantel anzog, bevor er aufbrach, um in Ihr Hotelzimmer einzubrechen. Wir haben den Mantel übrigens in seinem Haus gefunden und mit den
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