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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen
Autoren: Granger Ann
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Fäden verglichen, die wir in der Jubilee Road entdeckt hatten. Aber Beweise zu bekommen ist immer schwierig. Deanes hat den Mord an Pardy gestanden, ihn uns geradezu gespenstisch genau geschildert. Er belastet sein Gewissen, und deshalb kann er nicht aufhören, darüber zu reden. Was die Pillen anbelangt, die er Harriet ins Essen gemischt hat – da will er nicht so recht mit der Sprache heraus. Er wollte nur, daß sie verunglückte, sagt er jetzt, töten habe er sie nicht wollen. Aber die Mordanklage wegen Pardy ist hieb- und stichfest.«
    »Glauben Sie, er hat damals auch seine Frau Caroline umgebracht? Was ist Ihre Meinung als Fachmann? Harriet und ich waren immer der Meinung, daß er’s getan hat.« Markby zuckte mit den Schultern.
    »Wer kann das jetzt noch sagen? Zugeben wird er es nie. Auf jeden Fall hat er geglaubt, er habe ein Recht auf ihr Geld – für seine Arbeit. Hätte sie sich scheiden lassen und ihr Testament geändert, wäre die kleine Überbrükkung, die sie ihm zugestehen wollte, bis er einen anderen Sponsor fand, nichts gewesen, verglichen mit dem, was er verloren hätte. Es gibt Ähnlichkeiten zwischen ihrem und Harriets Tod. Beide Frauen waren eine Bedrohung für seine Arbeit. Die Todesursache – Medikamentenmißbrauch – war bei beiden die gleiche. In beiden Fällen ist es Deanes gelungen, in dem Moment, in dem das Opfer starb, weit weg zu sein oder Zeugen zu haben, die schworen, daß er weit weg gewesen war. Mörder neigen dazu, eine einmal erfolgreiche Methode zu wiederholen. Und trotz seines sanften Äußeren ist Deanes ein gewalttätiger Mann. Seine Frau hatte Harriet und Ihnen, Fran, gesagt, daß sie sich vor ihm fürchtete. Er ließ sich auch von Zuneigung nicht daran hindern zu töten. Er wollte Pardys Freund sein. Hat ihm aber trotzdem den Schädel eingeschlagen und ihn die Treppe hinuntergestoßen, und er hat versucht, Meredith zu erwürgen, obwohl er sie mochte.«
    »Ja, er war sehr stark«, sagte Meredith heiser.
    »Und ich bin mir gar nicht so sicher, daß Sie es sind, mein Mädchen«, meinte Markby.
    »Es geht mir gut. Sagen Sie, wer hat am Weihnachtsabend – beziehungsweise in der Nacht – Toms Pferde rausgelassen?«
    »Deanes. Er hat sich eingeredet, daß Fearon und Harriet ein Komplott gegen ihn geschmiedet hätten und ihn verfolgten. Tom sagt nein, er habe nichts davon gewußt. Jedenfalls ist Deanes bei Nacht und Nebel mit dem Brief, den Pardy zusammengekleistert hatte, über das Gemeindeland marschiert, hat ihn unter Toms Tür durchgeschoben und dann die Pferde hinausgejagt. Stellen Sie sich vor, das wäre bei der gerichtlichen Untersuchung herausgekommen. Um sich zu schützen, mußte Deanes leider Pardy opfern.«
    »Ich muß los.« Fran stand auf.
    »Ich komme nächste Woche wieder, um alles für die Beerdigung vorzubereiten. Sie kommen doch beide, nicht wahr? Und ich hoffe, ich kann Ivy Cottage verkaufen, aber in Pook’s Common stehen jetzt gleich drei Häuser zum Verkauf.«
    »Drei?« fragte Markby.
    »Ja, das neben Harriets war schon vorher auf dem Markt, aber jetzt wollen auch die Haynes verkaufen, wußten Sie das nicht? Lucy wird sich freuen, doch natürlich war es Geoffrey, der es bestimmt hat, wie immer. Es hat nichts mit den Wünschen der armen Lucy zu tun. Wie es scheint, hat Geoffrey nicht gewußt, wie hoch die Kriminalität auf dem Land ist. Sie suchen jetzt einen Bungalow an der Südküste.«
    »Dann hat das Ganze doch etwas Gutes gehabt«, murmelte Meredith vor sich hin.
    »Begleiten Sie mich nicht zur Tür!« befahl Fran.
    »Zu kalt. Alan bringt mich hinaus, ja?« Er folgte ihr in die winzige Diele und half ihr in den Mantel.
    »Wir sehen uns dann nächste Woche. Ich komme zur Beerdigung, wenn ich kann. Einem Polizisten kann immer etwas Dienstliches dazwischenkommen, leider. Doch ich will mein Bestes tun.«
    »Klar.« Sie zog die Hand aus der Manteltasche.
    »Hier ist meine Karte mit meiner Londoner Telefonnummer. Besuchen Sie mich, wenn Sie in die Stadt kommen. Wir können essen gehen – oder so.« Sie zwinkerte herausfordernd.
    »Äh – ja«, sagte er hastig, schob das kleine Rechteck in die Tasche seines grünen Regenmantels, der in der Diele hing, und warf einen schuldbewußten Blick zur Wohnzimmertür. Fran grinste und ging. Als er ins Wohnzimmer zurückkam, stand Meredith mit dem Rücken zu ihm am Fenster.
    »Sie – ist weg«, sagte er lahm.
    »Ich muß mit Blindheit geschlagen sein«, sagte Meredith krächzend.
    »Ich habe nicht gemerkt
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