Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
doch heil dort ankommen.«
    »Merediths Wagen!« lautete die knappe Antwort. Sie waren bei Fenniwicks Garage angekommen. Markby fuhr mit Schwung in den Hof und stieg aus Merediths Wagen stand mit geöffneter Motorhaube etwas weiter hinten, und ein drahtiger Mann mit rötlichem Haar und blauem Overall betrachtete nachdenklich den Motor.
    »Hallo«, sagte er freundlich, als Markby näher kam, und wischte sich die Hände an einem Lappen ab.
    »Wo ist die Lady, der dieser Wagen gehört?« fragte Markby schroff.
    »Wahrscheinlich wartet sie in Pooks Common darauf, daß ich ihn zurückbringe«, sagte Mr. Fenniwick.
    »Wollte ihn so schnell wie möglich wiederhaben. Man braucht ja auch einen fahrbaren Untersatz, wenn man hier unten wohnt. Die Batterie ist feucht geworden, und eigentlich müßte sie eine neue haben. Vorläufig habe ich es mit einem Starthilfekabel versucht …«
    »Danke«, sagte Markby hastig und ging zu seinem Wagen zurück.
    »Sie muß zu Hause sein«, sagte er zu Frances.
    »Hoffentlich, hoffentlich ist es ihr nicht eingefallen, einen Spaziergang über das Gemeindeland zu machen.«
    »Unwahrscheinlich, der Boden ist nach dem nächtlichen Regen noch zu naß«, meinte Fran praktisch, als sie in die schmale Straße einbogen, die zu den Cottages führte. Sie fuhren sie langsam entlang.
    »Hier sind wir«, sagte Markby. Sie stiegen vor dem Rose Cottage aus, und er trat beiseite, um Fran zur Tür vorausgehen zu lassen. In diesem Moment brach, wie er es hinterher Pearce schilderte, die Hölle aus. Die Tür vom Ivy Cottage flog auf. Meredith erschien kurz im Rahmen und wurde dann zurückgerissen. Als sie wieder erschien, war sie einer von zwei ineinander verschlungenen, sich windenden und krümmenden Körpern. Das Gesicht verquollen, die Augen aus den Höhlen getreten, starrte sie blind zu ihm herüber.
    »Meredith!« schrie Markby und stürmte über die Straße auf das Cottage zu. Fran lief ihm nach, und auch zwischen ihnen gab es ein kurzes Gerangel, als sie an der schmalen Gartenpforte zusammenstießen. Zu spät bemerkte Deanes, daß jemand gekommen war. Er ließ Meredith plötzlich los, die gegen den Türrahmen fiel, groteske Gurgeltöne von sich gab und sich an die schmerzende Kehle griff. Deanes starrte die beiden Neuankömmlinge wild an und rannte dann an der Hausfront entlang davon. Fran beugte sich zu Meredith hinunter, und Markby lief hinter Deanes her. Mit einer Gewandtheit, die seine äußere Erscheinung Lügen strafte, sprang Deanes über die niedrige Steinmauer in den Nachbarsgarten, rannte durch den Vorgarten, vorbei am Wunschbrunnen, übersprang eine zweite niedrige Mauer und erreichte die Straße. Er rannte zu Markbys Wagen, dem zu spät einfiel, daß er den Schlüssel steckengelassen hatte. Mit verzweifelter Entschlossenheit jagte er hinter Deanes her. Dem Fliehenden war es gelungen, sich auf den Fahrersitz zu schieben, und er fummelte noch mit dem Zündschlüssel herum, als Markby den Wagen erreichte. Er riß die Tür auf, packte Deanes an der Schulter und schleuderte ihn auf die Straße.
    »Nein, Sie entkommen mir nicht!« stieß er keuchend hervor. Deanes quiekte wie ein Tier und krümmte sich unter Markbys Griff. Er schlüpfte aus dem Parka und rannte die Straße entlang auf das Gemeindeland zu. Fluchend stand Markby mit dem Kleidungsstück in der Hand da, warf es weg und begann die Verfolgung von neuem. Wohin Deanes eigentlich wollte, war unklar. Ein tierischer Instinkt ließ ihn dahin fliehen, wo er sich auskannte und zu Hause fühlte, und es wäre durchaus möglich gewesen, daß Markby auf dem Gemeindeland mit seinen unzähligen Gräben und Sträuchern das Nachsehen gehabt hätte. Aber Deanes sollte gar nicht so weit kommen. Vor ihnen, hinter einer Kurve der Straße, tauchte ein Reiter auf einem grauen Pferd auf. Tom Fearon.
    »Tom!« brüllte Markby. Doch Tom hatte schon gesehen und verstanden. Markby las es in den dunklen Zügen. Aber er las auch noch etwas anderes darin. Wieder schrie er:
    »Tom!« Und fügte verzweifelt hinzu:
    »Tom, nein! Tun Sie’s nicht, Tom!« Der Graue stellte sich Deanes in den Weg, der sich nicht rechtzeitig bremsen konnte. Das Pferd stieg, und Deanes geriet unter die fliegenden Hufe. Ein unheimlicher Schrei zerriß die feuchte, kalte Luft von Pook’s Common.
    »Es war ein scheußlicher Moment«, sagte Markby erschüttert.
    »Na ja, der scheußlichste war der, mit anzusehen, wie Deanes Sie würgte, Meredith. Doch ich dachte, Tom wolle Deanes buchstäblich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher