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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene
Autoren: Nachtjaegerin
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der Knochendolch. Dann wandte
sich Spade wieder der schwerfälligen Gestalt des riesigen, unbändigen Zombies
zu, der seinen Kopf über ihn neigte.
    »Pass auf,
du weißt nicht, ob sie das ist!«, rief Nathanial.
    »Doch, das
weiß ich«, entgegnete Spade, der behutsam die verkrümmten Arme ergriff und den
Schmerz durch die Krallen einfach ignorierte, die sich immer noch in ihn gebohrt
hatten. »Alles ist gut, Liebling. Du kannst jetzt aufhören. Sieh ihn dir an.
Er ist tot. Du hast es geschafft.«
    Und so
erstaunlich das auch war, das hatte sie tatsächlich. Liebreizende, tapfere,
sanftmütige Denise. Dämonenkillerin.
    Die
Krallen verschwanden aus seinen Armen, und dieses hässliche Haupt sackte nach
unten, um wie beschämt zu Boden zu blicken. Spade zögerte nicht. Er zog sie in
seine Umarmung, wobei er mit einer gewissen Ironie feststellte, dass sie in der
Gestalt, die sie gewählt hatte, die geradewegs dieser schrecklichen
Silvesternacht entsprungen war, jetzt beide gleich groß waren.
    »Alles ist
gut, Liebling«, wiederholte er und streichelte sie. »Es ist vorüber. Du kannst
jetzt zu mir zurückkehren, Denise, komm zurück ...«
    Im Laufe
der paar Minuten, die Nathanial brauchte, um - stark nach Blut riechend - zu
Rom hinüberzukriechen, war der Leib des Dämons in der Brandung zu Knochen
zerfallen, und Denise war wieder sie selbst. Spade stemmte einen Fuß auf die
Überreste des Dämons, als er sein Hemd abstreifte und damit ihre Blöße
bedeckte. Bei ihrem Kampf gegen Rom waren ihre meisten Kleidungsstücke zerfetzt
worden, sofern sie nicht zuvor gerissen waren, als sich ihr Körper bei der
Verwandlung um ein Vielfaches ausgedehnt hatte.
    »Spade«,
flüsterte sie schließlich; in ihrem Blick glitzerten Tränen. »Du hast mich
erkannt. Selbst in diesem Zustand wusstest du, dass ich es war.«
    »Natürlich
wusste ich das«, erwiderte er und hielt sie fest. Überwältigende Erleichterung
durchtoste ihn und vermischte sich mit Freude, als die Panik der vergangenen
zwei Stunden endlich nachließ. Denise war in Sicherheit. Sie war unversehrt.
Um mehr würde er das Leben nie wieder bitten.
    »Ich
konnte es nicht«, sagte sie mit leiser Stimme. »Es tut mir leid, dass ich dir
Sorgen bereitet habe, und dafür, dass ich Oliver geschlagen habe, aber ich
konnte ihm Nathanial nicht einfach überlassen. Das hätte etwas in mir zerstört,
das ich nicht verlieren will, und ich konnte auch nicht riskieren, dass sich
Rom für diese Salzbomben an dir rächt.«
    »Darüber
will ich jetzt nicht reden.« Ja, er war immer noch verärgert darüber, dass sie
ihr Leben so leichtsinnig aufs Spiel gesetzt hatte, doch im Augenblick wollte
er sie dafür nicht schelten. Er war verflucht noch mal zu froh darüber, dass
sie lebte.
    Sie nahm
einen tiefen Atemzug. »Spade ... Die Male sind nun endgültig. Nur Rom konnte
mich davon befreien, und er ist tot. So, wie ich jetzt bin, kann ich nicht
sterben, solange du mir mit diesem Dämonendolch nicht die Augen ausstichst.
Wenn du nicht damit klarkommst, dass ich eine ... eine Gestaltwandlerin bin,
würde ich das verstehen ...«
    »Dummes
Mädchen«, schnitt er ihr das Wort ab und wich von ihr zurück, um in ihre
haselnussbraunen Augen zu schauen. »Nach dem zu urteilen, was du gerade gesagt
hast, bist du jetzt sicherer, als du es selbst als Vampir jemals gewesen
wärst. Deshalb ist es mir vollkommen egal, wenn du hin und wieder die Gestalt
wechselst. Meinetwegen kannst du dich in einen Zombie, einen Werwolf oder
wieder in eine Katze verwandeln. Was immer du vorziehst. Ich werde trotzdem
bei dir bleiben, und ich werde trotzdem immer noch wahnsinnig in dich verliebt
sein.«
    Sie
drückte ihn ungestüm. »Ich liebe dich so sehr«, krächzte sie.
    Spade erwiderte
ihre Umarmung mit derselben Leidenschaft, und dieses Gefühl der Freude und der
Erleichterung vertiefte sich noch. Er meinte das ernst, was er gesagt hatte.
Wenn Denise ein Vampir geworden wäre ... Nun, es war einfach, an Silber
heranzukommen, aber an Dämonendolche? Der einzige, von dem er wusste, steckte
noch immer in der knochigen Augenhöhle von Roms Leichnam, und Spade würde die
Überreste des Dämons zu Staub zermahlen, sodass aus seinen Knochen keine
weiteren Waffen gewonnen werden konnten.
    Noch
während er sie an sich drückte, begann Denise zu lachen. »Nathanial kann mir
zeigen, wie sich die Verwandlungen besser kontrollieren lassen, aber selbst
dann brauchst du dir keine Gedanken darüber machen, dass ich mich noch
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