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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene
Autoren: Nachtjaegerin
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aber zuerst
musst du mir beweisen, dass du mir meinen Lohn geben kannst.«
    Der Dämon
wirbelte herum; er wiegte Nathanial noch immer in einer Umarmung, die fester
war, als es ein Liebender getan hätte. »Ach, wirklich?«, stieß Rom hervor.
»Warum glaubst du, du könntest von mir verlangen,
das zu beweisen?«
    Noch vor
fünf Wochen hätte die gefährliche Herausforderung in der Stimme des Dämons
Denise dazu gebracht, zitternd zurückzuweichen, aber nicht heute Nacht. Sie
hielt seinem rot getönten Blick ohne zu blinzeln stand.
    »Du hast
mir versprochen, dass du meine Familie für immer in Frieden lässt, wenn ich
dir Nathanial bringe. Und dass du diese Male von mir nimmst und deine Essenz
aus mir entfernst, um mich wieder zu einem normalen Menschen zu machen. Man
könnte sagen, dass ich nach allem, was ich durchgemacht habe, ein wenig
misstrauisch geworden bin, was dich betrifft. Also, warum beweist du mir nicht
als Erstes, dass ich das Entfernen dieser Male überleben werde? Oder ich laufe
so schnell, wie ich kann, zu den Vampiren zurück, und dann kannst du ja
versuchen, mich zu jagen, während du Nathanial mit dir rumschleppst.«
    Ein
Lächeln spielte um Roms Lippen. »Du bist jetzt ein richtiges kleines Miststück,
was? Ich mag diese Seite von dir, Denise. Sie ist ausgesprochen anziehend.«
    Die Art
und Weise, wie er dieses letzte Wort betonte, sorgte dafür, dass Denise eine
Gänsehaut bekam, aber sie wusste, dass das genau seine Absicht gewesen war. Rom
wollte, dass sie feige und verängstigt war, aber wenn sie sich von ihm auch nur
ein einziges Mal einschüchtern ließ, würde sie nicht mehr den Mumm haben, den
Rest ihres Plans durchzuziehen.
    »Nimm Nathanial
seine Male. Zeig mir, dass er wieder normal wird. Dann entferne meine, und wir
können getrennte Wege gehen, ich allein und du mit ihm. So, wie wir es
vereinbart haben.«
    »Tu das
nicht, bitte«, flehte Nathanial. Tränen quollen aus seinen Augen, und die
Verzweiflung in seinem Gesicht war offensichtlich. »Das geht zu schnell. Willst
du mich nicht foltern, solange ich imstande bin, wieder und wieder zu heilen?
Wolltest du mich nicht für lange Zeit zum
Schreien bringen, Rom? Das kannst du nicht, wenn ich menschlich bin!«
    Geschickter
Trick, dachte Denise. Als sie zu Ende gesprochen hatte, war die
Miene des Dämons argwöhnisch gewesen, doch nach Nathanials Worten lächelte er
mit solch bösartiger Vorfreude, dass ein Teil von ihr allein bei diesem Anblick
weglaufen wollte. Wag es nicht, befahl sie
sich. Du kannst ihn schlagen. Er wird niemals damit rechnen,
dass du dich wehrst.
    »Nun,
Nathanial, das ist dir in diesen vergangenen
langen Jahrzehnten klar geworden, nicht wahr? Du weißt, dass das, war ich dir
antun werde, immer noch besser ist als das, was passieren wird, sobald du
menschlich bist und ich dich töten kann. Ich hatte die Absicht, mir Zeit zu
nehmen, um zuerst mit dir zu spielen, aber ...«
    »Ja, ja,
spiel mit mir!«, rief Nathanial. Weitere Tränen flossen. »Ich verdiene es, du
hast es dir verdient ...«
    »Und
diesmal wird es sogar noch mehr Spaß machen!«, sagte Rom; seine Stimme
verwandelte sich in ein ungezähmtes Brüllen.
    Dann
packte Rom Nathanials Unterarme, und die Hände des Dämons bedeckten diese
verschlungenen Tätowierungen, bevor er seine Fingerspitzen in Nathanials Haut
stieß.
    Nathanial
schrie, schrill und durchdringend. Der Schwefelgestank nahm zu, während ein
vages Brummen die Luft zu erfüllen schien.
    »Spürst du
das?«, knurrte Rom. »Das ist das Ende deiner Unsterblichkeit, Junge!«
    Jetzt, sagte
Denise sich.
    Sie
kratzte mit ihren krallenbewehrten Händen Furchen in ihre Beine, um eine
frische Woge des Schmerzes auszulösen. In ihrem Verstand konzentrierte sie
sich auf das Bild von einer der Kreaturen aus jener Silvesternacht. Kreaturen,
die so verdorben und stark waren, dass sie allein in den dunkelsten Winkeln der
schändlichsten schwarzen Magie existierten.
    Das
gleiche Gefühl blindwütigen Chaos breitete sich in ihrem Körper aus, das sie
verspürt hatte, als sie sich auf dem Boot verwandelt hatte. Dieses Mal jedoch
versuchte Denise nicht, dagegen anzukämpfen. Sie nährte die Wildheit, fütterte
sie mit all den grässlichen Bildern aus jener Nacht. Konzentrierte sich auf
all die Einzelheiten der Kreatur, die sie trotz vieler Monate mit
Antidepressiva und Psychotherapie noch immer nicht hatte vergessen können.
    Ihre Haut
fühlte sich an, als würde sie aufplatzen; Wogen der Qual und der
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