Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene
Autoren: Nachtjaegerin
Vom Netzwerk:
durchkämmt
auf der Suche nach dir vermutlich bereits die Gegend. Wenn du ihn also aus dieser
Angelegenheit raushalten willst, musst du jetzt auf meinen Bauch zielen und
abdrücken. Wenn ich am Ende an der Schusswunde sterbe, ist das immer noch ein
wesentlich besseres Schicksal, als das, was Rom für mich im Sinn hat.«
    Denise
trat einen Schritt vor, richtete die Waffe in Höhe des Nabels auf Nathanials
Seite und drückte dann den Abzug.
    Er
taumelte rückwärts, hielt sich die Seite, und Rot leckte zwischen seinen
Fingern hervor. »Verfluchte Scheiße«, keuchte
er.
    »Tut mir
leid«, sagte sie unnützerweise.
    »Ist schon
in Ordnung.« Nathanials Stimme war heiser vor Schmerz. »Jetzt versteck den
Dämonenknochendolch im Sand zu deinen Füßen. Dann musst du bloß diese Tätowierungen
von deinen Unterarmen entfernen. Sobald der Schutzzauber aufgehoben ist, wird
Rom das wissen. Er wird hergekommen, glaub mir.«
    Denise
versuchte, sich zu beruhigen, erinnerte sich dann aber daran, dass es in diesem
Fall hilfreich sein würde auszurasten. Was löste die Verwandlung aus? Hunger,
Stress, Schmerz, Nervosität und Geilheit. Von den fünf hätte sie vier
abgedeckt. Das sollte genügen, um sie dazu zu bringen, sich zu verwandeln.
Natürlich glaubte Nathanial, dass es nichts gab, was Denise sich vorstellen
konnte, das stark oder grässlich genug war, um den Dämon zu bezwingen.
    Nun,
Nathanial war in jener Silvesternacht nicht dabei gewesen. Sie hatte eine der
Kreaturen gesehen, die Dutzende mächtiger Vampire, Ghule und ihren Ehemann
getötet hatten. Das Geschöpf platzte in den Keller und zerfleischte Cats
Mutter. Nur dass der Zauber, der diese Abscheulichkeit erschaffen hatte,
Sekunden später gebrochen worden war; und eine Menge Vampirblut hatte Justina
gerettet.
    Rom hatte
keine Ahnung von der Art des Grauens, das in Denises Alpträumen lauerte, doch
sie würde es ihm zeigen.
    »Ich bin
bereit«, sagte sie und warf ihr Mobiltelefon weiter den Strand hinauf, während
sie den Dämonendolch einige Zentimeter von ihren Füßen entfernt im Sand
vergrub.
    Dann nahm
sie eins der Silbermesser, die sie Alten stibitzt hatte, und schlitzte sich
damit den Unterarm auf, sorgsam darauf bedacht, die Haut zu entfernen und dabei
nicht die Sehnen zu durchtrennen. Oder Arterien. Es brannte wie ein
schreckliches Feuer, trieb ihr den Schweiß auf die Stirn. Fast
geschafft. Fast...
    »Gottverdammt, tut das weh«, flüsterte sie, als sie fertig war.
    »Vorsicht.«
Nathanials Stimme klang grimmig amüsiert. »Verfluch jetzt nicht Gott. Wir
brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können.«
    Denise
warf ihm die flüchtige Karikatur eines Lächelns zu, doch dann fuhr sie mit der
Klinge ihren anderen Arm hinunter, bevor sie die Nerven verlor. Es tat genauso
weh wie beim ersten Mal, und das Blut, das die Klinge hinabrann, und ihre vor
Schmerz zitternden Finger machten die Sache schwieriger. Als sie die letzte
Tätowierung in der Nähe ihres Handgelenks erreicht hatte, keuchte sie; ihre
Fingernägel begannen, sich zu diesen grässlichen Krallen zu krümmen, und jetzt
erkannte sie, dass es von Anfang an die des Monsters aus ihren Alpträumen
gewesen waren. Die des Monsters, in das sie sich in Kürze verwandeln wollte.
    Das Messer
fiel aus ihren Fingern. Denise winkelte ihre Arme an und presste sie gegen ihre
Brust, um die Blutung einzudämmen.
    Als sie
einen Blick zu Nathanial hinüberwarf, stand jemand anderes in ihrem Blickfeld.
    »Hallo,
Denise«, schnurrte Rom.
     
    Spade
kreiste am Himmel über Monaco und konzentrierte seinen Blick auf jedes
Fahrzeug, das auch nur entfernt einem Geländewagen ähnelte. Er war zweimal über
das ganze verfluchte Fürstentum hinweggeflogen und hatte ihn trotzdem noch
nicht gefunden.
    Was, wenn
Denise den Geländewagen abgestellt und einen anderen Wagen genommen hatte.
Immerhin hatte sie eine Waffe; es würde ihr ein Leichtes sein, jemanden dazu zu
zwingen, ihr sein Fahrzeug zu überlassen. Was, wenn die Suche nach dem
Geländewagen reine Zeitverschwendung war, die Denise womöglich das Leben
kostete.
    Auch
Crispin flog. Cat suchte mit Oliver unten auf dem Boden, da keiner von ihnen in
der Lage war zu fliegen. Es war schon fast eine halbe Stunde vergangen, ohne
dass es irgendeine Spur von Denise oder Nathanial gab.
    Konnte sie
Monaco so schnell verlassen haben? Welche Richtung hätte sie dann eingeschlagen?
Verflucht noch mal, warum hatte sie
das getan? Dieser dämonenflüchtige Mistkerl war das nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher