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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene
Autoren: Nachtjaegerin
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deinem normalen
Leben weitermachen könntest?«
    Sie stieß
ihren Atem aus. Weil sie nicht mit dem Wissen leben können würde, ihn dem Dämon
ausgeliefert zu haben, wohl wissend, was dann mit ihm geschehen würde. Weil ihr
klar geworden war, dass sie nicht mehr dieselbe Person war wie die, die an
jenem verhängnisvollen Silvesterabend unten im Keller geblieben war. Es wurde
Zeit, dass sie für sich selbst einstand. Dass sie sich den Ungeheuern stellte,
anstatt andere für sich gegen sie kämpfen zu lassen.
    All das
würde sich ändern. Von jetzt an.
    »Du hast
gesagt, du möchtest eine zweite Chance? Nun, Nathanial, die will ich auch.«
     
    35
     
    Denise
stand unterhalb des Piers; der Sand endete einige Schritte hinter ihr in der
Brandung. Der Geländewagen war gerade im dunklen Wasser versunken. Denise hob
die Pistole und richtete sie auf Nathanial. Sie hatte in ihrem ganzen Leben
noch niemanden erschossen, doch das würde sich gleich ändern.
    »Bist du
sicher, dass das nötig ist?«
    Nathanial
stieß ein ungeduldiges Seufzen aus. »Du bist entschlossen, auf eigene Faust gegen
Rom zu kämpfen, deshalb wirst du das Überraschungselement brauchen. Wenn du
ihn heraufbeschwörst und ich hier einfach seelenruhig rumstehe, um auf meinen
Untergang zu warten, wird er argwöhnisch werden. Dann wirst du das
Überraschungsmoment verlieren. Aber, Denise, selbst mit dem Überraschungsmoment
- und wenn du dich in das verwandelst, was immer du für stark genug hältst, um
einen Dämon zu schlagen - stehen deine Chancen nicht besonders gut.«
    »Bist du
nicht der mit den aufmunternden Worten?« Sie war schon nervös genug beim
Gedanken daran, sich dem Dämon zu stellen und gegen ihn zu kämpfen. Zu hören,
wie schlecht er ihre Siegeschancen einschätzte, war da nicht sonderlich
hilfreich.
    Nathanial
warf ihr einen unnachgiebigen Blick zu. »Du solltest Spade anrufen.«
    »Du hast
wirklich einen ausgeprägten Todeswunsch«, murmelte sie. »Zum letzten Mal: Ich
werde Spade nicht anrufen. Punktum.«
    Denise
verschwieg Nathanial den anderen Grund dafür, warum sie Spade aus dieser Sache
raushielt - abgesehen von der Tatsache, dass er das, was sie vorhatte, niemals
zulassen würde. Nach diesen Salzbomben hatte Rom mit Spade noch ein Hühnchen zu
rupfen. Wenn Spade irgendwo in der Nähe des Dämons auftauchte, dann zweifelte
Denise nicht daran, dass Rom versuchen würde, ihn zu töten. Dank ihrer beispiellosen
Immunität gegen Verletzungen hatte sie eine größere Chance, gegen Rom zu
bestehen, als Spade.
    Und sie
wollte verdammt sein, wenn sie noch ein einziges Mal untätig blieb und den
Mann, den sie liebte, für sich kämpfen - und sterben - ließ.
    »Aber wenn
Rom weiß, dass diese Kugeln dich nicht umbringen werden, was ist dann der
Grund dafür, dass ich auf dich schießen soll?«
    »Weil ich
mich nicht verwandeln kann, wenn ich schwer genug verletzt bin. Hätte Spade
dich an jenem Tag nicht geheilt, nachdem du diese Stichwunde abbekommen hast,
wäre es dir auch nicht möglich gewesen, dich zu verwandeln. Das ist auch der
Grund dafür, warum Web mir die ganze Zeit über das Blut abgezapft hat -
abgesehen davon, es zu verkaufen, natürlich. Er wusste, dass ich mich
andernfalls in etwas verwandeln würde, das ihn außer Gefecht setzen könnte.
Wenn Rom sieht, dass ich verletzt bin, außerstande, mich zu verwandeln, wird er
wesentlich geneigter sein zu glauben, dass du ihn nicht aufs Kreuz legen willst.«
    Ihre
Handflächen waren verschwitzt, sodass sich die Waffe in ihrem Griff glitschig
anfühlte. »Wo, ahm, willst du's hinhaben?«
    »Wenn du
mir nur in die Schulter schießt, sieht das nicht überzeugend genug aus. Ein
Schuss ins Herz könnte mich umbringen, falls Rom die Male sofort entfernt, wenn
er eintrifft ... und ganz nebenbei müssen wir ihn dazu bringen, dich von den
Malen zu befreien. Das ist deine beste Chance, um anzugreifen - wenn er sich
darauf konzentriert, seine Macht aus mir wieder in sich hineinzusaugen. Ziel
auf den Bauch. Die Heilung wird lange genug dauern, dass Rom nicht argwöhnisch
wird; die Wunde müsste jedoch genügend verheilt sein, um mich nicht
umzubringen, wenn ich wieder menschlich bin.«
    »Aber
falls ich ein lebenswichtiges Organ erwische und die Wunde doch noch nicht
genug verheilt ist, wenn du wieder ein Mensch wirst, könnte dich das
töten. Ich glaube, ich sollte dir einfach ins Bein schießen oder so was.«
    Nathanial
winkte mit der Hand. »Hör zu, wir haben nicht viel Zeit. Dein Freund
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