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Frost, Jeaniene

Frost, Jeaniene

Titel: Frost, Jeaniene
Autoren: Nachtjaegerin
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dahinzuziehen schienen,
kam er nahe genug heran, um die Unterseite der Piers zu erkennen. Die
Geräusche drangen von dem Pier her, das ihm am nächsten war. Spade
konzentrierte sich darauf und sah einen männlichen Körper im Sand liegen, bei
dem es sich um Nathanial handeln musste. Gleichwohl, vor ihm lieferten sich
zwei Gestalten im knietiefen Wasser einen brutalen Kampf.
    Zwei Gestalten.
Spades Herz fühlte sich an, als würde es in seiner Brust explodieren. Denise
war noch am Leben!
    Und doch
wusste er, dass es mit seiner Kraft bergab ging. Der Blutverlust des Gefechts
und der Energieverbrauch, um so schnell wie möglich zu ihr zu gelangen, sorgten
dafür, dass die sich unkontrolliert ausbreitende Schwäche ihn beinahe schwindelig
werden ließ. Er war rechtzeitig eingetroffen, um dem Dämon die Stirn zu
bieten, doch er hatte fast keine Kraft mehr übrig.
    Alles, was
ich tun muss, ist, ihn so lange in Schach zu halten, bis Crispin hier ist, dachte
Spade grimmig. Er musste Denise bloß bis dahin am Leben halten. Das konnte er
schaffen. Immerhin bestand die Möglichkeit, dass der Dämon Silber bei sich
trug.
    Mit jeder
verstreichenden Sekunde wurden die Gestalten deutlicher, die sich einen
erbitterten Kampf auf Leben und Tod lieferten. Spade hatte den Dämon noch nie
zuvor gesehen, doch selbst aus dieser Entfernung war offenkundig, dass keiner
der beiden eine menschliche Form besaß. In der Brandung rangen zwei
gleichermaßen grauenhafte Ungeheuer miteinander.
    Kluges
Mädchen - dieser Gedanke durchzuckte seinen Verstand. Denise musste
den Dämon in das Salzwasser gezerrt haben, in dem Wissen, dass ihn das
verletzen würde. Die nächsten paar Sekunden offenbarten, dass eine der Kreaturen
ein bleiches, knöchernes Messer hielt. Spade vermochte nicht zu sagen, welche
der Gestalten Denise war. Eine der Kreaturen besaß knollenförmige Muskeln,
einen gewaltigen, unförmigen Schädel und einen kräftigen Körper, der mit Haut
bedeckt war, die Blasen zu werfen schien. Die andere war nicht minder groß und
wirkte, als wäre sie geradewegs einem grotesken Alptraum entsprungen.
    Spade
hielt auf sie zu und hob seine Arme vor sich, um seine Fäuste in einer geraden
Linie ausgestreckt zu halten. Angesichts der Heftigkeit ihres Gefechts nahm
keine der Kreaturen sein rasantes Herannahen wahr. Ihr wütendes Knurren und
Heulen dröhnte ihm in den Ohren, und eins der Geschöpfe klang jetzt ungeheuer
vertraut.
    Er stürzte
sich mit seiner ganzen Geschwindigkeit auf die gewaltige, blasenbedeckte
Kreatur und stieß sie von der anderen weg. Beide krachten sie auf den weichen
Meeresboden, während er die Kreatur mit seinem eigenen Körper unter die
Wasseroberfläche drückte. Der ungeheure Aufprall betäubte Spade fast, doch er
drehte sich herum und hielt die Kreatur auf sich fest. Seine Arme schlangen
sich um die sich wehrende Gestalt, bemüht, den Schädel des Ungetüms in dieser
Position zu halten. Die Kreatur bockte und schlug mit solcher Kraft um sich,
dass Spade wusste, ihm würden die Arme aus den Schultergelenken gerissen, wenn
er nicht bald losließ.
    »Denise,
jetzt!«, versuchte er zu schreien, doch Salzwasser und Sand füllten seinen
Mund. Sein ganzer Kopf war unter Wasser. Sie konnte ihn nicht hören.
    Die Klauen
der Kreatur gruben sich in den Arm, den Spade um seinen Hals geschlungen hatte,
und rissen daran. Zogen. Schmerz schoss durch Spades Körper, doch er ließ nicht
los. Das Ding würde ihn schon in Stücke reißen müssen, bevor er zulassen würde,
dass diese Monstrosität wieder auf Denise losging.
    Ein
Kreischen drang an sein Ohr, das selbst durch Wasser und Sand hindurch
unerträglich war. Dann begann diese wogende, um sich schlagende Kreatur in
seinem Griff zu erbeben, und ihre Klauen gruben sich nicht weiter in Spade,
sondern glitten stattdessen von ihm. Das Meer fühlte sich an, als würde es um
ihn herum kochen; Gischt umwölkte das wenige, das er erkennen konnte, bis er
bloß noch schäumendes Weiß vor sich sah. Und dann begann die zentnerschwere
Kreatur über ihm zu kreischen ... bis sie fortgestoßen wurde und sich andere
Krallen in seine Haut bohrten.
    Spade ließ
sich von der anderen Kreatur hochziehen, ohne die monströsen Hände
beiseitezuschlagen, die ihn packten. Er blinzelte und versuchte, den Sand aus
seinen Augen zu bekommen, aber den rasch zerfallenden Leib zu seinen Füßen
konnte er dennoch erkennen. Die Augenhöhlen der Kreatur waren geschwärzte
Löcher, und aus einem davon ragte immer noch
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