Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
Vom Netzwerk:
zuzubringen, und sie wird fragen, wie wir ihr geliebtes Haus verkaufen konnten. Du weißt, wie sie ist.«
    Freddie nickte bedeutungsvoll. Sie wußten es beide. Die ganze Familie wußte es. Ihre Vornamen waren eine bleibende und schmerzliche Erinnerung daran.
    Alicia Standish hatte offensichtlich in einem Augenblick der Geistesabwesenheit vier Kinder in die Welt gesetzt. Als das erste, ein Junge, geboren wurde, war sie neunzehn und glaubte, noch in ihren Mann verliebt zu sein.
    »Liebling, du sollst die Namen für unsere Söhne aussuchen. Ich befasse mich mit den Töchtern.« Es war eine bittere Enttäuschung, die später als >meine erste Ernüchterung< verzeichnet wurde, als Maxwell das Kind William John nannte. Alicia hatte Irland nur verlassen, um zu heiraten, und sie hatte noch immer Heimweh.
    »Warum nicht Sean, Maxwell? Oder Naisi ? Nein, lach nicht. Wenn du schon englische Namen wählen mußt, dann wenigstens Christopher Robin.«.
    Standish hatte gelacht und seine schöne junge Frau geküßt. »Nein, Liebling. Halten wir uns an unsere Abmachung. William John ist ein guter, vernünftiger Name.«
    Diese Standhaftigkeit war eines der wenigen Dinge, für die der Sohn Maxwell Standish dankbar war.
    Als er größer wurde, mußte der Vater zugeben, daß niemand weniger Ähnlichkeit mit William John haben konnte. Der Junge war groß und sehr hübsch, hatte tiefblaue Augen, und sein Haar lockte sich trotz aller gegenteiligen Bemühungen. Im Aussehen war er eher eine dunkle Ausgabe von Shelley. Aber wenn er auch nicht aussah, wie seine Namen es versprachen, war doch sein Benehmen danach, denn er haßte die Poesie, verachtete die Romantik, liebte Fakten und Statistiken und wurde schließlich ein hervorragender Buchhalter.
    »Ein schrecklicher Gedanke«, jammerte Alicia, »daß einer meiner Söhne sich für das Geld anderer Leute interessiert.«
    »Ich wußte schon, was ich tat, als ich diesem Kind seinen Namen gab«, behauptete Maxwell, wenn auch etwas kläglich. Er verstand seinen Sohn nicht, und seine Ambitionen langweilten ihn schrecklich. Der Bruch zwischen ihnen war vollkommen, als er hörte, daß Bill in zehn Jahren für das Parlament kandicheren wollte.
    »Aber warum, zum Teufel? Du brauchst doch kein Geld. Das kann doch bestimmt nicht dein Ernst sein?« wunderte er sich.
    Alicia erschauerte und sagte, ihr Sohn sei völlig einseitig, aber es sei nur die Schuld seines Vaters, weil er ihm einen so schrecklichen Namen gegeben habe. Keine Romantik der Welt könne das überstehen.
    Sie selbst hatte zweifellos gezeigt, was man mit Namen machen konnte, als ihre Töchter geboren wurden. Die Älteste wurde Shelagh genannt, was absolut nicht abwegig war, da die Ehe langsam in die Brüche zu gehen drohte und Alicia niedergeschlagen war. »In keltische Dämmerung gehüllt«, erklärte sie. Als ihr blonder, blauäugiger, auffallend angelsächsischer Mann Einwände machte, fügte sie nur zum guten Ausgleich Deirdre hinzu.
    Shelagh entwickelte sich zu einem äußerst blassen Kind mit blauen Augen, flachsfarbenen Locken und einer Haut von erstaunlicher Durchsichtigkeit. Maxwell lachte über diesen Mißgriff, zeigte aber Toleranz. Als zwei Jahre später eine zweite Tochter zur Welt kam, zuckte er die Achseln und überließ die Sache völlig seiner Frau. Betört von der strahlenden Blondheit der älteren Schwester, nannte Alicia das neue Baby Angela Rose, und sie entwickelte sich zum Ebenbild einiger Mitglieder der irischen Familie ihrer Mutter — schwarzhaarig, mit schwarzen Brauen und großen, dunklen, stark bewimperten Augen. Ihr Aussehen erinnerte nicht im geringsten an eine Rose, und ihre Veranlagung zeigte wenig von einem Engel.
    Wieder lachte Standish, aber diesmal ohne Toleranz.
    »Armer kleiner Teufel. Sie wird dich in ihrem Leben für diesen Namen noch verfluchen.«
    Alicia war wütend, als sie vier Jahre später ein weiteres Kind bekam und es zum drittenmal eine Tochter war. Standish interessierte sich inzwischen nur noch oberflächlich für das Familienleben und fand die Launen seiner schönen, aber dummen Frau überhaupt nicht mehr lustig. Aber sogar er protestierte, als das Baby Fairy Fredericka getauft wurde.
    »Wie grausam! Hab doch um Gottes willen Erbarmen mit dem armen Kleinen.«
    »In deiner ganzen Natur ist natürlich nicht der geringste Funke von Poesie zu finden, Maxwell. Die zwei F’s sind herrlich, und sie kann sich >Fay< nennen, wenn sie diese modernen Abkürzungen mitmachen will. Unser alter Vetter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher