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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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Frederick wird hocherfreut sein, und diesesmal ist es egal, ob sie dunkel oder blond wird. Bei Fairy Fredericka kann nichts schiefgehen.«
    Ihr Opfer war anderer Meinung. Fairy Fredericka war jetzt mit achtzehn ein hochgewachsenes und sehr schönes Mädchen, bei weitem die Hübscheste der Familie, und ihrer Mutter am ähnlichsten. Sie war schlank und anmutig, hatte Alicias herrliche Haut, ihre dunkelgrauen Augen und ihre braune Haarpracht, die sich natürlich um ihren kleinen Kopf lockte. Mit ihrem Aussehen machte sie beiden Eltern alle Ehre.
    Aber sie blieb nicht länger Fairy oder Fay, denn zwischen der schönen jungen Frau und dem reizenden Baby hatte es eine dunkle und schmerzliche Zeit gegeben, als Fairy sich verzagt auf der Badezimmerwaage wog und angesichts des Ergebnisses in lautes Wehklagen ausbrach. Mit zwölf Jahren war sie erschreckend groß und unglaublich dick und wurde in ein Internat geschickt.
    Aber zunächst hatte es eine heftige Szene gegeben.
    »Wenn ihr sagt, daß ich Fairy Standish oder auch Fay heiße, dann werde ich nicht gehen. Wenn ihr mich dazu zwingt, werde ich weglaufen. Ihr seid an allem schuld. Ich habe es satt, immer ausgelacht zu werden wegen der abscheulichen Namen, die ihr mir gegeben habt. Wißt ihr, wie sie mich in der Schule nennen? Die fette Fairy.«
    An diesem Punkt brach die unglückliche Fairy in lautes Geheul aus, und unter Tränen, die bei ihr sehr locker saßen, stammelte sie: »Sie haben ein Lied über mich gemacht. Es fängt an: >Wir erdachten eine Hungerkur, doch sie frißt immer weiter nur...< Oh, ich kann es nicht mehr ertragen.«
    Alicia, die ganz in die Betrachtung eines neuen Hutes versunken war und nur halb zuhörte, sagte: »Sei doch nicht albern, Liebling. Hör vor allem mit diesem scheußlichen Gewinsel auf. Das sind sehr hübsche Namen, und eines Tages wirst du abnehmen und genau wie ich werden.«
    »Auch wenn das so sein sollte, will ich einen anderen Namen haben. Weißt du, was ich wiege? Hundertachtzig Pfund. Mit einer Hungerkur ist schon gar nichts mehr zu machen. Nicht einmal mit einem kranken Magen. Letzte Woche hatte ich drei Gallenkoliken, aber ich habe nur dabei zugenommen. Ich gehe nur in diese Schule, wenn ihr mich als Fredericka hinbringt und sagt, daß ich immer Freddie genannt werde.«
    Sie weinte so laut und so häßlich, daß sie ihren Willen bekam. In der neuen Schule kannten sie alle, auch ihre Lehrer, nur als Freddie.
    Ihre Geschwister beneideten sie.
    »Du kannst mehr als glücklich sein, daß du einen anständigen zweiten Vornamen hast. Stell dir mich nur einmal als Rose vor«, sagte Angela, wobei sie im Spiegel das dunkle, dünne, fast affenähnliche kleine Gesicht angrinste, das zurückgrinste.
    »Und Deirdre ist völlig hoffnungslos«, jammerte ihre blondhaarige, blauäugige Schwester.
    Aber auch noch mit achtzehn konnte die Erwähnung ihres ersten Vornamens Freddie zum Wahnsinn bringen. »Die Leute fragen mich, was das erste F bedeutet. Es ist zum Verrücktwerden.«
    »Jetzt ist es doch nicht mehr so schlimm«, tröstete Angela sie.
    »Besonders, wenn du erklärst, daß es Fay heißt. Du bist unheimlich schlank, und ein Meter fünfundsiebzig ist ja nicht so schrecklich groß. Wie dem auch sei, du siehst bei weitem am besten aus, ganz genau wie Mutter — natürlich nur äußerlich«, fügte sie hastig hinzu. Denn die Standishs waren sich allgemein darüber einig, daß keine Familie ein zweites Familienmitglied wie Mutter überstehen konnte.
    »Ich weiß, daß dieser verdammte Name mir eines Tages mein Leben zerstören wird«, schrie Freddie dramatisch, und ihre Schwester lachte.
    »Jetzt geh nicht ganz unter die Kelten! Natürlich wärst du als Diana besser gewesen. Aber sieh dich im Spiegel an. Du hast keinen Grund, dich zu beklagen.«
    Aber Freddie war mit dem hübschen Bild, das ihr aus dem Spiegel entgegensah, unzufrieden. »Ich wäre viel lieber klein und — wie es in den Romanen heißt — zierlich. Eben wie du und Shelagh. Ihr habt vielleicht kein so ebenmäßiges Gesicht, aber bei euch fängt jeder Feuer.«
    Freddie hatte die liebenswerte Angewohnheit, moderne Ausdrücke dann zu entdecken, wenn sie schon seit einigen Jahren wieder außer Mode waren.
    »Und sieh dir doch Shelagh an. Sie ist eine wahre Pracht«, murmelte sie.
    »Die perfekte englische Rose«, jubilierte Angela spöttisch. »Blond und golden und sanft. Wie ist es nur möglich, daß wir Geschwister sind?«
    »Es ist kein Wunder, daß Robert sich in sie verknallte.
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