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Fröhliche Ferien am Meer

Fröhliche Ferien am Meer

Titel: Fröhliche Ferien am Meer
Autoren: Mary Scott
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Nach mir wird niemals jemand so verrückt sein.«
    »Nun fang nicht an, nach Liebe zu schmachten. Du bist noch viel zu jung, um dir darüber Gedanken zu machen.«
    »Aber ich mache mir ständig Gedanken darüber«, sagte Freddie mit so erschreckender Aufrichtigkeit, daß sogar Angela einen Augenblick lang bestürzt war. »Wenn nur Mutter mit den Namen etwas vorsichtiger umgegangen wäre.«
    Sie wäre besser mit allem vorsichtiger gewesen, dachte Angela, insbesondere mit Max.
    Als hätte sie die Gedanken ihrer Schwester gelesen, sagte
    Freddie plötzlich: »Ich möchte gerne wissen, wo Vater ist. Es wäre eigentlich an der Zeit, daß er einmal wieder bei uns hereinschaut.«
    Schon seit elf Jahren war Maxwell Standish kein ständiges Familienmitglied mehr, sondern nur noch ein gelegentlicher Besucher. Der Rest der Familie dachte zwar ziemlich streng darüber, aber Angela hielt es schon für eine ganz gute Leistung, daß er es fünfzehn Jahre mit Mutter ausgehalten hatte, die schön, aber unmöglich war. Unmöglich vor allem für ihren Mann.
    Das Ende der Ehe hatte sich ruhig und gesittet vollzogen. Keine Scheidung, nicht einmal eine gesetzliche Trennung. Eines Morgens, als Freddie sieben Jahre alt und schon erschreckend dick und groß für ihr Alter war, hatte Maxwell Standish ganz beiläufig zu seiner Frau gesagt: »Ich glaube, jetzt brauchst du mich nicht mehr. Ich mache mich besser auf den Weg.«
    Alicia hörte nicht zu. Sie hörte sehr selten jemandem zu. Sie war mit einem Spinnrad, ihrem damaligen Spielzeug, beschäftigt. Zwei Künstler hatten sich um die Ehre gestritten, sie davor sitzend zu malen. Sie gab ein bezauberndes Bild ab; es gelang ihr jedoch nie, zu spinnen.
    »Das Ding muß kaputt sein, Maxwell. Andere Ehemänner würden es wieder reparieren. Was hast du gesagt? Du willst schon wieder in Ferien gehen?«
    »Lange Ferien. Ich sagte, daß ich euch jetzt wohl besser verlassen werde.«
    »Warum nicht, du bist immer viel netter, wenn du wieder zurückkommst. Es ist eine alberne Vorstellung, daß Mann und Frau immer zusammensein müssen. So langweilig.«
    »Gut. Dann wirst du nichts dagegen haben, daß wir in Zukunft nicht mehr zusammen sind. Kannst du endlich einmal mit dem Blödsinn aufhören und einen Augenblick zuhören? Du bringst ein gräßliches Durcheinander in die Wolle. In Zukunft habe ich vor, mein eigenes Leben zu führen, wie man das nennt. Deines wird sich deshalb nicht grundlegend ändern. Ich habe Vorkehrungen getroffen, daß die Familie gut versorgt ist, bis die Kinder erwachsen sind. Mit anderen Worten, du wirst trotzdem die Annehmlichkeiten haben, an die du gewöhnt warst.«
    Bei diesen Worten sah Alicia erstaunt, aber nicht verärgert aus. Sie verstand nie, wovon Maxwell redete, und hatte schon lange aufgegeben, sich darum zu bemühen. Sie sagte nur schnippisch: »Rede vernünftig. Natürlich mußt du für deine Familie sorgen. Das ist deine Pflicht; und ich war, wie du weißt, nie an Geld interessiert.«
    »Ich weiß. Nur daran, es auszugeben. Das wirst du etwas einschränken müssen, aber nicht so, daß es dir weh tut. Ich habe deine Angelegenheiten meinem Bevollmächtigten übergeben. Er wird dir alles erklären. Es wird dir gut gehen, und den Kindern auch.«
    Alicia zerrte etwas nervös an der Wolle, riß den Faden zum zehntenmal ab und wandte jetzt ihre Aufmerksamkeit ihrem Mann zu. Irgendetwas in seiner Stimme hatte sogar die Rinde der Oberflächlichkeit und der Selbstgefälligkeit durchdrungen, die ihre törichten und unreifen Gedanken umgab. Maxwell sprach nie ernst mit ihr. In den vergangenen Jahren hatte er überhaupt kaum gesprochen. Wie war das mit dem Bevollmächtigten? Sie hatte eine Abneigung gegen diesen Mann. Bestimmt ein sturer Schotte, der ihrem berühmten Charme unzugänglich sein würde.
    Sie sagte: »Ich behaupte ja nicht, klug zu sein, Maxwell, aber du hast kein Recht, dich über mich lustig zu machen. Schließlich bin ich die Mutter deiner Kinder.«
    Er seufzte gereizt auf. Gerade diese Bemerkung hatte er bei jedem Streit in den ersten zehn Jahren ihres Ehelebens zu hören bekommen. In den letzten fünf Jahren hatte es keinen Streit mehr gegeben. Nur ein gelegentliches Ultimatum. Ansonsten hatte er sich schweigend zurückgezogen und auf diesen Tag gewartet. »Ist dir noch nie der Gedanke gekommen, daß unsere Ehe ein Fehlschlag ist? Ich meine, es ist an der Zeit, daß diese Farce ihr Ende findet.«
    »Farce? Wie kannst du so etwas Grausames sagen, wo du doch so
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