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Froehlich altern

Froehlich altern

Titel: Froehlich altern
Autoren: Heiko Hoernicke
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leichter?
Mach mal
Liste nebeneinander die Vorteile des Alters und die Nachteile des Alters auf. Was überwiegt in deinen Augen?

1.3   Mehr Möglichkeiten
    So mancher, der den Wunsch hat ewig zu leben, weiß oft nicht, wie er eine kurze Stunde ausfüllen soll.
—Upton Sinclair
    Im Beruf waren wir eingeschränkt durch vorgegebene Zeiten und Themen. Jetzt können, ja müssen wir den Tagesablauf und die Inhalte selber gestalten. Um erfüllt zu leben, brauchen wir die Überzeugung, dass auch der dritte Lebensabschnitt sinnvoll ist und uns klare Aufgaben stellt. 
    Wie in jeder Lebensphase brauchen wir die Bereitschaft zum Lernen und zum Weiterwachsen; die Bereitwilligkeit, uns auf Neues einzulassen. Ältere Menschen können in allen Bereichen der Gesellschaft wesentliche Beiträge leisten. Sie brauchen nur die Möglichkeit und vielleicht Ermutigung. Gemeinsam können wir dabei mehr erreichen als jeder allein.
    Wir haben endlich Zeit, das bisher Erreichte voll zu genießen. Das ist die späte Freiheit: Wir müssen nicht mehr, aber wir dürfen und können. Wir können uns endlich in Bereichen kundig machen, die uns schon immer interessierten. Wir können Bildungslücken auffüllen, um Gaben, die wir haben besser ausüben zu können. Manche studieren auch noch. Die Frage bleibt dann aber: Wozu nehmen wir diese Mühe auf uns?
    Im Alter können wir ausgiebiger Beziehungen pflegen. Besonders mit Menschen, die uns ermutigen und korrigieren. Und zu solchen, die unseren Rat und unsere Hilfe brauchen. Alte Bekanntschaften erneuern und neue knüpfen. Tun wir das nicht, kreisen wir nur um uns selbst. Dann erleben wir das Leben auch oft als sinnlos. Und es besteht die Gefahr, einsam und wunderlich zu werden.
     
Denk mal
Wie kommst du mit deinem Tagesablauf und der freien Zeit zurecht?
Mach mal
Überlege gemeinsam mit anderen, welche neuen Möglichkeiten du jetzt hast und wie du sie nutzen kannst.

1.4   Potentiale der Älteren
    Der Eintritt in den Ruhestand darf nicht den Austritt aus der Gesellschaft bedeuten.
—Ursula Lehr
    Wer heute aus dem Beruf ausscheidet, hat zumindest in einigen Bereichen Fachkompetenz. Es wäre ein Verlust, wenn diese brachlägen. Nun können wir aber selbst entscheiden, wo und in welchem Umfang wir sie einsetzen wollen. 
    Ältere Menschen ...
sind lernfähig,
können ihre Intelligenzleistung verbessern,
haben Kenntnisse und Erfahrungen,
haben Urteilskraft und Übersicht,
sind besonnen, beständig und pflichtbewusst.
    Werden körperlich und geistig noch fitte Menschen nur betreut und nicht gefordert, werden sie passiv. Sie entwickeln eine Bedienungsmentalität. Wir sollten darüber nachdenken, wie wir die Fülle von Weisheit, Erfahrung und Anpassungsfähigkeit dieser Menschen recht nutzen können. Ein rein betreuender Umgang führt zu der bedauernswerten Wahrnehmung, zu nichts mehr nütze zu sein. 
    Viele Seniorinnen und Senioren »schlafen« – sie bleiben weit unter ihren Möglichkeiten und schöpfen ihr Potential nicht voll aus. Sie sind sich ihrer Identität nicht bewusst. Wenn man sie aber »weckt«, dann wachsen sie über sich hinaus. 
    Sie bewegen etwas in ihren Familien, in den Gemeinden, in verschiedenen Bereichen unserer Gesellschaft. Was wäre alles möglich, wenn sich viele von ihnen wecken und mobilisieren lassen, etwas in Bewegung zu setzen.
     
Denk mal
Welche Kompetenzen könntest du ehrenamtlich einsetzen?
Mach mal
Frag Altersgenossen, welche Pläne sie haben. Wenn es passt, fangt gemeinsam ein Projekt an.

1.5   Realistische Erwartungen
    »Die Alten« gibt es nicht
—Autor unbekannt
    Wir sind alle geprägt von überholten Altersbildern unserer Gesellschaft. Im Gegensatz zu vielen verbreiteten Vorurteilen sind die Mehrzahl der Älteren gesellig, einigermaßen gesund. Nur etwa 5% der Älteren sind pflegebedürftig. Im Alter nimmt sogar die Anfälligkeit für viele Krankheiten ab. Wunden heilen zum Beispiel meist ohne Narben.
    Sie sind darüber hinaus gut beschäftigt, lernbereit, meist ausreichend finanziell versorgt und mit ihrem Leben zufrieden. Bücher über die Probleme und Aufgaben des Alters, die vor 30 Jahren geschrieben wurden, schildern eine ganz andere Realität als heute. Unsere Gesellschaft hat sich seitdem rasant geändert. Wer mit negativen Einstellungen in sein Alter geht, wird sich mit jedem Lebensjahr kränker und schwächer fühlen. 
    Die Generation, die jetzt aus dem Beruf ausscheidet, hat meist mehr Allgemeinbildung, Berufserfahrung und
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