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Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Frisch geküsst, ist halb gewonnen

Titel: Frisch geküsst, ist halb gewonnen
Autoren: Susan Mallery
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ihr Kreide für ihre Hände an.
    Sie rieb ihre Finger aneinander. In dem Raum war es kühl und still. Ihre Haut brannte immer noch, ihr gesamter Körper schmerzte, und vor Hunger hatte sie ein riesiges Loch im Magen. Aber nichts davon interessierte sie jetzt. Sie wusste nicht, woher der Drang kam, aber mit einem Mal hatte sie das Gefühl, dass sie unbedingt diese Wand erklettern musste.
    Sie schloss die Augen, weil sich das anfühlte, als wäre es ihre eigene Wahl, nichts sehen zu können. Sie legte eine Hand an die glatte Fläche vor sich, tastete sich dann vorwärts, bis sie den ersten Halt für ihre Finger gefunden hatte. Dann nahm sie ihren rechten Fuß nach vorne und oben, bis auch er einen Stand gefunden hatte. Nick trat hinter sie und klinkte die Sicherheitsleine in ihr Geschirr ein.
    Sie beachtete ihn nicht. Es gab nur die Wand vor ihr und die Suche nach dem nächsten Platz für ihre Hände und Füße.
    Langsam kletterte sie nach oben. Sie fand zu ihrem Rhythmus. Nick hatte recht gehabt – um klettern zu können, musste sie nicht sehen, und mit jedem Schritt erlangte sie mehr Selbstsicherheit.
    Ungefähr zwanzig Minuten, nachdem sie den Aufstieg begonnen hatte, hob sie ihren Fuß an, fand den Halt und verlagerte ihr Gewicht. Ihr Fuß rutschte ab. Plötzlich hing sie in der Luft, ohne zu wissen, wo sie war oder was als Nächstes kam. Panik machte sich in ihr breit, aber sie ignorierte sie. Sie hielt sich mit den Händen am Sicherungsseil fest und strampelte mit den Füßen, bis sie einen weiteren Halt gefunden hatte. Vorsichtig stützte sie sich darauf ab, suchte und fand ihr Gleichgewicht und atmete tief durch.
    Ihr Herz klopfte wild in ihrer Brust. Sie war schweißgebadet. Immer noch mit geschlossenen Augen nahm sie ein paar tiefe Atemzüge und setzte ihren Weg dann fort.
    Nick beobachtete Izzys vorsichtigen Fortschritt. Er hatte gedacht, dass sie sich weigern würde zu klettern, aber sie hatte ihn überrascht. Jetzt kletterte sie stetig weiter hoch, ihr Körper bewegte sich mit immer größerer Leichtigkeit, als er sich daran erinnerte, was beim Klettern zu tun war.
    Sein Blick glitt über ihre nackten Arme. Irgendetwas in ihm zog sich zusammen, als er die Rundung ihrer Brust erblickte. Sie war wild genug, um anziehend zu wirken, aber nicht so verrückt, dass er auf der Hut sein musste. Unter anderen Umständen, bevor alles anders geworden war, wäre er an ihr interessiert gewesen. Aber wie die Dinge jetzt lagen, konnte er zwar gucken, aber auf gar keinen Fall anfassen.
    Sie überwand die letzten paar Meter mit Leichtigkeit und klopfte mit der flachen Hand oben auf die Mauer.
    „Ich hab’s geschafft“, rief sie.
    Er nahm die Sicherheitsleine und seilte sie damit langsam ab.
    „Nächstes Mal kannst du dann versuchen, nicht ganz so zu schleichen“, sagte er.
    Ihre Füße berührten den Boden. Sie machte sich los und grinste ihn an. „Nächstes Mal klettern wir um die Wette, und ich werde dir so was von den Arsch aufreißen.“
    „Davon träumst du.“
    Sie lachte. „Nein, Nick. Du tust das.“
    Als sie zum Haupthaus zurückkehrten, war Izzy so hungrig, dass sie einen Wasserbüffel hätte essen können. Oder zumindest fast alles, was zum Abendessen aufgefahren würde. Sie ließe sich sogar hinreißen, eines dieser übergesunden Sandwiches ihrer Schwester Lexi zu essen, die aus Gemüse auf Presspappe ähnelndem Brot bestanden. Aber als sie in die Stiefelkammer kamen, wehten ihnen aus der Küche schon reichhaltige und vielversprechende Gerüche entgegen.
    „Hier herüber“, sagte Nick und führte sie an das Waschbecken.
    Sie fand den Wasserhahn und die Seife. Nachdem sie sich die Hände gewaschen hatte, spritzte sie sich Wasser ins Gesicht und trocknete sich mit einem Handtuch ab. Dann hörte sie Schritte und drehte sich in die Richtung um.
    „Du bist wieder da!“, sagte Aaron froh. „Ich habe mir Sorgen gemacht. Ich weiß, ich weiß, das sollte ich nicht, das gibt nur Falten. Es gibt heute Schmorbraten zum Abendessen. Und Liebes, was Norma mit einem Schmorbraten machen kann, wird dich zum Weinen bringen.“
    Aaron hakte sie unter und führte sie in die Küche. „Norma, das ist Izzy. Izzy, Norma, die uns alle wohlgenährt und glücklich erhält.“
    „Hi“, sagte Izzy und fühlte sich ein wenig unbehaglich, als sie auf die verschwommene Gestalt schaute, die vermutlich Norma war. Sollte sie ihre Hand ausstrecken? Winken?
    „Du bist zu dünn“, sagte Norma anstelle einer Begrüßung. „Wer an
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