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Frevel im Beinhaus

Frevel im Beinhaus

Titel: Frevel im Beinhaus
Autoren: Petra Schier
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Geschichte wieder zugänglich sein wird.
    Was sollte ich also tun? Ich fand die Geschichte jenes Klerikers höchst interessant, gerade weil sie sich in solch zeitlicher Nähe zu den Geschehnissen um den Königssturz abgespielt hat.
    Nach einigen Überlegungen entschloss ich mich, jenem Kleriker meine ganz eigene Version der Hintergründe seiner Verhaftung und Verurteilung anzudichten. Sehr wahrscheinlich erging das Todesurteil gegen ihn aus gänzlich anderen Gründen als im vorliegenden Roman. Außerdem ist anzunehmen, dass er mit den politischen Verwicklungen nichts zu tun hatte.

Glossar
    Alembik: Destillierhelm, ein Gefäß zur Trennung von Stoffen durch Erhitzen und anschließendes Abkühlen (Destillation), z. B. in der Alchemie. Der Alembik ist am Boden offen und weist ein langes, seitlich nach unten führendes Rohr auf, durch das das Destillat in ein Auffanggefäß abfließen kann.
    Ambra-Apfel: Name für Duftstoffzubereitungen mit Zutaten wie Ambra oder Moschus sowie die tragbaren, meist annähernd kugelförmigen Behälter, in denen sie aufbewahrt wurden. Ambra-Äpfel (auch Bisam-Äpfel genannt) wurden bis ins 17. Jahrhundert hinein zu medizinischen Zwecken verwendet, dienten oftmals gleichzeitig als Schmuck.
    Aqua Ardens: «brennendes Wasser», Weingeist (Branntwein), der durch die Destillation von Wein entsteht.
    Athanor: Philosophischer Ofen, in ihm sollte der Stein der Weisen hergestellt werden, indem eine Substanz in einem verschlossenen Gefäß über eine längere Zeit mit milder und gleichmäßiger Wärme behandelt wurde. Der Aufbau des Ofens war turmförmig, und in seinem Inneren befand sich ein ovales, zugeschmolzenes Gefäß
(philosophisches Ei),
welches die Substanz enthielt, die zum Stein der Weisen umgeformt werden sollte.
    Blidenhaus: städtische Waffenkammer Kölns im späten Mittelalter, benannt nach den Bliden, mittelalterlichen Wurfmaschinen. Im 16. Jahrhundert wurde an der Stelle des Blidenhauses das Zeughaus erbaut.
    Geißler: Flagellanten, eine christliche Laienbewegung im 13. und 14. Jahrhundert. Der Name geht auf das lateinischeWort
flagellum
(Geißel, Peitsche) zurück. Ihre Anhänger praktizierten die öffentliche Selbstgeißelung, um auf diese Weise Buße zu tun und sich von begangenen Sünden zu reinigen.
    Gewaltrichter: Bezeichnung für eines der Gerichtsämter in Köln. Der Gewaltrichter war meist für kleinere Vergehen wie Diebstahl, Betrug usw. zuständig. In seltenen Fällen auch für Mord und Totschlag, die meist in den Bereich des Vogtes oder Schultheißen fielen.
    Hacht: erzbischöfliches Gefängnis am Kölner Dom
    Inquisition: spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Gerichtsverfahren, die sich unter der Mitwirkung oder im Auftrag von Geistlichen hauptsächlich der Verfolgung von Häretikern/​Ketzern widmeten
    Kanoniker: Kleriker, die als Mitglieder eines Kapitels an einer Kathedrale, Basilika oder Ordenskirche an der gemeinsamen Liturgie, also der Feier der heiligen Messe und des Stundengebets, mitwirken. Kanoniker leben im Gegensatz zu anderen Priestern und Diakonen in Gemeinschaft. Der Vorsteher eines Kapitels ist in der Regel ein Propst oder Abt, manchmal ist die Leitung auch einem Dekan oder Prior übertragen.
    Melaten: Name des Kölner Leprosenhospitals
    Panacea: vom griech. Panakeia («alles heilend»), ein mythisches Universal-Heilmittel. Die Suche nach einem derartigen Mittel galt wie die Suche nach dem Stein der Weisen als eine Aufgabe der Alchemie.
    Philosophisches Ei: lat.
Ovum philosophorum,
ein eiför miges, hermetisch versiegeltes Glasgefäß, in dem die Alchemisten den Stein der Weisen zubereiteten. Das philosophische Ei wurde dazu längere Zeit in einem philosophischen Ofen, dem sogenannten Athanor, bei milder, gleichmäßiger Wärme «ausgebrütet».
    Schellenknecht: durch die Stadt angestellter Sammlerbzw. Bettler für Almosen in Form von Lebensmitteln, Kleidern und Geld für die Hospitäler, speziell die Leprosenhäuser
    Stein der Weisen: lat.
Lapis philosophorum,
eine Substanz, von der Alchemisten glaubten, man könne mit ihr unedle Metalle, wie etwa Quecksilber, in Gold oder Silber bzw. alles Unedle in einen edleren Seinszustand verwandeln.
    Surcot: auch Cotte oder Cotta genannt, ursprünglich eine Ärmeltunika, die beide Geschlechter und alle Stände trugen. Im 14. und 15. Jahrhundert entwickelte sie sich beim Mann zu einem engen, an der Brust gepolsterten, vorn zugeknöpften Kleid, das über den halben Oberschenkel reichte. Für die Frau
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