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Freundin für Allie

Titel: Freundin für Allie
Autoren: M Cabot
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»Das ist kein Kostüm! Ich bin ein echter Pirat!«
    Damit erntete er noch mehr Lacher von der Menge. Typisch Kevin, dass er auch das genoss! Ich wurde schon wieder rot. Und diesmal war es noch schlimmer als im Klassenzimmer. Erst als wir endlich draußen waren und die Herbstluft mein Gesicht kühlte und die Blätter unter meinen Füßen knisternd zerbröselten, ging es mir besser.
    Sophie und Caroline bestätigten mir, wie vorher schon Erica, dass mein Rock total niedlich zur Jeans aussah, kein bisschen wie ein Kostüm. Aber auf dem ganzen Heimweg bis zu der Ecke, wo sie Kevins Hände loslassen und abbiegen mussten, wurde ich das Gefühl nicht los, für meinen ersten Schultag die falsche Kleidung gewählt zu haben. Der ganze Morgen war schrecklich gewesen – von unserem Popcorn-Frühstück angefangen über Mrs Hunters Ermahnungen wegen Schwätzens (sie hatte mich noch zwei weitere Male verwarnt) bis jetzt.
    Erica merkte wohl, wie mir zumute war, denn als wir zu Hause anhielten, sagte sie: »Möchtest du vielleicht bei uns mittagessen? Meine Mutter macht Käsetoasts.«
    »Nein, danke«, antwortete ich, obwohl Käsetoast eins meiner
Lieblingsgerichte ist (wohlgemerkt mit Weißbrot, nicht mit Vollkornbrot. Geschmolzener Käse auf Vollkornbrot schmeckt ekelhaft . Das ist eine Regel.).
    »Lass uns aber nach dem Essen wieder hier draußen treffen und zusammen zur Schule zurückgehen, ja?«
    Erica war einverstanden und ging nach Hause. Ich folgte Kevin ins Haus und machte nicht unbedingt Luftsprünge, als Mom uns in der Küche fröhlich mitteilte, sie hätte die Müsli-Schüsseln gefunden.
    »Kein Popcorn mehr zum Frühstück!«
    »Hast du meine Leggings gefunden?«, fragte ich.
    »Noch nicht«, antwortete sie und hob den Kopf aus einer Kiste, in der sie gerade wühlte. »Aber ich habe hier in der Küche beträchtliche Fortschritte gemacht, während ihr in der Schule wart. Ich habe alle Töpfe und Pfannen gefunden. Jetzt brauchen wir nur noch den neuen Herd, dann wird alles seinen gewohnten Gang gehen.«
    »Ich brauche vor allem meine Leggings«, sagte ich.
    »Ich weiß, Schatz«, sagte Mom. »Sie sind hier bestimmt irgendwo. Wahrscheinlich fallen sie mir heute Nachmittag in die Finger. In der Zwischenzeit habe ich euer Lieblingsessen besorgt – Käsetaschen! Setzt euch bitte und esst, bevor alles kalt wird. Mark ist schon fast wieder fertig. Und dann möchte ich alles über euren ersten Schultag hören!«
    Ich kam überhaupt nicht zu Wort, weil meine Brüder sich ausführlich über ihre Erlebnisse ausließen. Keiner von beiden
war dreimal wegen Schwätzens verwarnt worden. Keiner von beiden war ausgelacht worden, weil er einen Rock über seiner Jeans trug. Und keiner von ihnen hatte ein Mädchen wie Rosemarie in der Klasse.
    Als Kevin zu Ende erzählt hatte, wie süß ihn alle fanden und wie toll sein Makkaroni-Klebe-Kunstwerk geworden war, und Mark genug von seinem supertollen Lehrer, Mr Manx, geschwärmt hatte, der ihm erlaubt hatte, die Wassermolche der Klasse zu füttern, und von seinem neuen Freund Jeff, der ihn auf dem Lenker seines Mountainbikes mitgenommen hatte (Das brachte Mark eine Strafpredigt von Mom ein, weil er ohne Helm gefahren war.), war mir die Lust vergangen, etwas zu erzählen. Ich wollte nur noch in mein Zimmer gehen, meinen Rock ausziehen und in die Schule zurück, um diesen Tag noch mal von vorne zu beginnen.
    »Und wie war dein Tag bis jetzt, Allie?«, fragte Mom.
    »Gut«, antwortete ich.
    »Ist das alles?«, fragte Mom. »Gut und sonst nichts? Wie ist Mrs Hunter denn so? Neben wem sitzt du? Ist es so schwer wie in der alten Schule oder leichter? Hast du schon Freundinnen gefunden?«
    »Gut, habe ich doch gesagt. Ich sitze neben Erica. Es ist genauso schwer. Und Sophie und Caroline sind meine Freundinnen. Kann ich jetzt gehen?«
    Mom starrte mich an. Sie trug ihre ältesten Klamotten. Sie hatte Urlaub genommen und den ganzen Tag Kisten ausgepackt.
Auf ihrem T-Shirt stand PEARL JAM, der Name einer alten Band, die Dad toll findet.
    »Du kannst gehen, wenn du die Milch ausgetrunken hast«, sagte Mom. »Allie, geht es dir wirklich gut? Du siehst so aus, als hättest du was auf dem Herzen.«
    »Nein, habe ich nicht«, sagte ich. »Außer, dass manche Leute noch nicht gemerkt haben, dass Halloween schon einen Monat her ist.«
    Kevin schaute mich an und lächelte. »Weißt du was? Ich helfe Mom heute Nachmittag deine Leggings zu suchen, wenn du in der Schule bist, Allie.«
    »Oh«, sagte Mom und
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