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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen
Autoren: Keith Laumer
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sagte Dimpleby nachdenklich, »wie ist es möglich, daß Sie nach Belieben zwischen diesen Ebenen reisen können?« Er zog einen Umschlag aus seiner Tasche und schraubte die Kappe von einem Kugelschreiber. »Wenn ich es richtig sehe, scheint es da unüberwindliche Schwierigkeiten zu geben, vor allem in der unterschiedlichen Energieverteilung auf atomarer und molekularer Ebene. Die entstehende Hitze –«
    »Sie haben vollkommen recht, Professor!« fiel Luzifer ein. »Die Hitze pflegte ein schwieriges Problem zu sein. Immer kam ich in einer Wolke von Rauch und schwefligen Dämpfen an. Ich löste es schließlich, indem ich eine Methode ausarbeitete, die den Überschuß mittels Aussendung magnetischer Energie entfernt«
    »Hmm. Wie bewerkstelligen Sie die Aussendung dieses Magnetismus?«
    »Ich feuere ihn in einem scharf gebündelten Strahl ab. Er bleibt als ein Magnetfeld zurück und bindet die durch Erhitzung freiwerdenden Partikel.«
    »Ausgestrahlter Magnetismus?« Dimpleby begann angestrengt auf seinen Umschlag zu schreiben. »Hmm«, sagte er nach einer Weile. »Möglicherweise …«
    »Hör mal, Johnny«, protestierte Curlene. »Dies ist kein Seminar; also keine Fachdiskussionen. In Ordnung?« Sie richtete einen faszinierten Blick auf Luzifer und sagte: »Sie wollten mir gerade vom Himmel erzählen.«
    »Es würde Ihnen nicht gefallen«, sagte er, beinahe abweisend. »Nun, Professor, während des gesamten geschichtlichen Ablaufs – wenigstens so weit meine Erinnerung zurückreicht, und sie überdeckt eine beträchtliche Zeitspanne – waren die verschiedenen Energiezustände vollständig voneinander getrennt und sich selbst genügend. Dann, vor ein paar tausend Jahren, fing einer von unseren Jungen – Jahwe ist sein Name – herumzustöbern an und entdeckte eine Methode, von einer Ebene zur anderen zu gelangen. Die erste Ebene, die er entdeckte, war die Hölle. Nun, er hat etwas von einem Puritaner und ist sehr von sich überzeugt, offen gesagt, und so gefiel ihm nicht sehr, was er dort fand: lauter gefallene Krieger von Griechenland und Norwegen und anderen Gegenden, die da herumsaßen und tranken und sangen und dann und wann miteinander rauften – natürlich in aller Freundschaft.«
    »Sie meinen«, keuchte Curlene, »die elysischen Gefilde und Walhall existieren wirklich?«
    Luzifer machte eine abwinkende Handbewegung und sagte: »Es hat immer Menschen gegeben, die mehr als einen normalen Wert von Lebensenergie haben. Statt zu sterben, vertauschen sie einfach die Ebenen. Meine persönliche Theorie ist, daß es in jeder Ebene einen gewissen Prozentsatz von, ah, Individuen gibt, die eigentlich in die nächsthöhere gehören – oder in die nächstniedrigere. Wie dem auch sei, Jahwe gefiel nicht, was er sah. Er hatte es immer sehr mit Disziplin, Frühaufstehen, regelmäßigem Fasten und so weiter, Sie wissen schon. Er versuchte diesen Burschen das Fehlerhafte ihrer Lebensweise klarzumachen, aber sie lachten ihn einfach vom Podium herunter. Also ging er in die nächstniedrigere Ebene und kam hierher. Hier war die Sache viel einfacher für ihn, nichts als ein paar abergläubische Nomadenstämme, die ihre Ziegen hüteten. Natürlich waren sie von ein paar einfachen Wundern tief beeindruckt.« Luzifer hielt inne, um einen tiefen Zug aus seinem Bierkrug zu tun. Er seufzte.
    »Ja. Nun, seither hat er sich hier unten in alles eingemischt, und offen gesagt – aber ich schweife ab.« Er mußte aufstoßen, dann sagte er: »Ah – wo waren wir stehengeblieben?«
    »Bei der Invasion«, sagte Professor Dimpleby.
    »O ja. Richtig. Also, sie überraschten uns vollständig. Wir saßen nichtsahnend in der Methalle und ließen es uns Wohlsein, oder wir schlugen die Laute oder schlenderten in den Gärten oder was immer, als auf einmal …« Luzifer schüttelte verwirrt seinen Kopf. »Professor, auch Sie kennen sicherlich jene Tage im Leben, wo man vom Pech verfolgt scheint und einfach nichts gelingen will?«
    »Hmm.« Dimpleby schürzte seine Lippen. »Ich weiß, was Sie meinen. Man ist unterwegs zur wichtigsten Verabredung des Jahres, hat sich bereits verspätet, weil der schlimmste Gewittersturm des Jahres tobt, und während es wie aus Kübeln gießt, stellt sich heraus, daß der Wagen einen Plattfuß hat.«
    »So ungefähr«, sagte Luzifer. »Nun, stellen Sie sich das in einem unendlich viel größeren Ausmaß vor.«
    »Das muß ziemlich deprimierend sein«, sagte Dimpleby. »Aber was hat es mit der, äh, Invasion zu
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