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Fremde Dimensionen

Fremde Dimensionen

Titel: Fremde Dimensionen
Autoren: Keith Laumer
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gebracht haben.«
    Curlene betrachtete ihn mit runden Augen. »Sie sind also wirklich der Teufel und nicht ein anderer mit dem gleichen Namen?«
    Luzifer breitete hilflos seine Hände aus. »Was soll ich noch tun, um Sie zu überzeugen? Sie haben Alex gesehen, und die Nudeln im Aquarium.«
    »Aber – ich meine, keine Hörner, keine Hufe, kein Schwanz …«
    Luzifer seufzte. »Diese Idee rührt daher, daß man mir in hinterlistiger Absicht die Gestalt Pans unterschoben hat. Weil er eine Art fröhlicher Sex-Gott war, identifizierte man ihn natürlich mit der Sünde schlechthin.«
    »Was ich mich schon immer gefragt habe«, sagte Curlene wißbegierig, »ist, was Sie eigentlich taten, um aus dem Himmel verstoßen zu werden.«
    »Bitte«, sagte Luzifer. »Das alles geht auf einen Vorfall zurück, der sich ereignete, als ich noch ein Engel war.« Er hob rasch seine Hand, als Curlene den Mund öffnete. »Nein, ich hatte keine Flügel. Die gehen auf die Phantasie von Menschen zurück, die uns schweben sahen, nach der Theorie, daß etwas, das fliegt, Flügel haben müsse. Erschienen wir heute, würde man uns wahrscheinlich Düsentriebwerke andichten.«
    »Angenommen, Sie sind, der zu sein Sie behaupten«, sagte Professor Dimpleby, »wie habe ich dann Ihre Erklärung zu verstehen, daß Sie Hilfe brauchen?«
    »Ich brauche wirklich Ihre Hilfe, Professor«, sagte Luzifer. »Dringend. Ich bin in einer Situation, mit der ich allein einfach nicht fertig werden kann.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, was ich tun könnte, wenn Sie mit Ihren, ah, besonderen Fähigkeiten hilflos sind«, sagte Dimpleby in Verwunderung.
    »Dies ist etwas noch nie Dagewesenes. Eine Bedrohung in einem Ausmaß, daß ich nicht weiß, wie ich sie schildern soll.«
    »Nun, versuchen Sie es.«
    »Ich will mich so einfach wie möglich ausdrücken«, sagte Luzifer, »damit Sie verstehen, was ich meine. Die, ah, Existenzebene, die ich gewöhnlich einnehme –«
    »Die Hölle, meinen Sie«, sagte Curlene.
    »Nun, das ist wieder einer von diesen falschen Begriffen. Es ist wirklich kein schlechter Ort, wissen Sie.«
    »Aber was ist damit?« drängte Dimpleby. »Was ist mit der Hölle?«
    »Sie ist überfallen worden«, sagte Luzifer feierlich. »Fremde Dämonen von einer anderen Welt sind im Begriff, sie zu besetzen.«
     

 
2.
     
    Es war eine Stunde später. Luzifer, Curlene und Professor Dimpleby hatten es sich an einem Ecktisch im Restaurant des Fakultätsklubs hinter großen Bierkrügen bequem gemacht.
    »Nun, wo waren wir stehengeblieben?« sagte Dimpleby und hob seinen Zinnkrug, um Luzifer zuzuprosten. »Fremde Dämonen, eh? Ein interessantes Konzept, Mr. Luzifer. Erzählen Sie uns mehr.«
    »Ich habe nie an Teufel geglaubt«, sagte Curlene. »Auch nicht an Ungeheuer von anderen Planeten. Und jetzt soll ich plötzlich an beide glauben. Wenn ich nicht diesen Alex gesehen hätte …«
    »Akzeptiert man die Prämisse, ist es logisch genug«, sagte Dimpleby. »Wenn irdische Kobolde existieren, warum dann nicht auch Gnomen oder Geister aus dem Raum?«
    »Professor, dies ist mehr als ein Vernunftschluß«, sagte Luzifer ernst. »Diese Burschen sind nicht als Touristen gekommen, und sie verfügen über extrem wirksame Machtmittel. Glücklicherweise habe ich Kräfte, von denen sie nichts wissen; nur dadurch ist es mir gelungen, sie bisher in Schach zu halten.«
    »Sie meinen – sie sind schon hier?« Curlene blickte suchend im Raum umher.
    »Nein – das heißt, ja, sie sind hier, aber nicht genau hier«, erläuterte Luzifer. »Ich glaube, ich muß Ihnen das ein wenig ausführlicher erklären. Sehen Sie, die Hölle ist tatsächlich eine höhere Ebene der Existenz –«
    Curlene verschluckte sich an ihrem Bier und würgte und hustete. Als sie sich erholt hatte, sagte Luzifer:
    »Ich meine, nicht unbedingt eine überlegene oder bessere Ebene, verstehen Sie, sondern eine andere. Andere physikalische Gesetze und so weiter. Und es ist nicht die einzige derartige Ebene; es gibt einen nach der Meßskala höheren Energiezustand als die Hölle – aus irgendeinem Grund nennt man ihn Himmel – und einen, der niedriger als Ihre Ebene liegt; das ist übrigens derjenige, aus dem Alex kommt. Sie sehen, das Kontinuum schließt mehrere solcher Energieebenen ein.«
    »Oh, erzählen Sie mir vom Himmel!« sagte Curlene eifrig.
    Luzifer seufzte. »Manchmal habe ich Heimweh nach dem alten Ort, trotz allem, was … Aber das tut nichts zur Sache.«
    »Sagen Sie mir, Mr. Luzifer«,
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