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Freiwild Mann

Freiwild Mann

Titel: Freiwild Mann
Autoren: Edmund Cooper
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Brandyflasche. Sie hatte ihr Vernichterinnenhemd aufgeknöpft und ihre Brüste entblößt. Wenn das Frauto über kleine Wellen hüpfte, hüpften auch ihre Brüste. Letzte Nacht waren es hübsche Brüste gewesen, fest, bebend, empfindlich. Aber jetzt hatte der Alkohol sie schlaff gemacht. Es waren nur Auswüchse auf dem Körper einer Frau, die mit den Augen rollte, die Angst davor hatte, sich an einem klaren Sommertag mit Blut zu bespritzen.
    „Nimm ihr den Brandy weg, Moryn, nimm ihn ihr weg.“
    „Du Hure. Das hab ich gehört, du Sau“, sagte Olane mit belegter Stimme. „Du bist die Kopie von einem Schweineliebchen. Deine Mutter hat gegrunzt, während sie flachgelegt wurde.“
    „Nimm ihn ihr weg!“
    „Nimm’s leicht, Rura. Nimm’s leicht. Wir kümmern uns um sie. Wir beschmieren ihr Gesicht mit Blut, während sie schläft. Sie wird sich an nichts erinnern können.“
    „Ich bin der Pilot von diesem Frauto. Wirf die Flasche über Bord. Das ist ein Befehl.“
    Ein überflüssiger Befehl, wie Rura sah, denn Olane hatte beinahe die ganze Flasche ausgetrunken.
    „Sau! Hure!“ schrie Olane. „Du hast mich doch letzte Nacht genommen. War ich nicht gut genug? Waren meine Brüste nicht nach deinem Geschmack? Habe ich mit meiner Zunge nicht das richtige gemacht?“
    „Moryn, nimm sie ihr weg.“
    Moryn ergriff die Flasche. Olane protestierte schwach, schloß dann ihre Augen, sank in sich zusammen und fing an zu schnarchen.
    „Es war dumm von dir, den Brandy mitzubringen.“
    „Liebling, wie konnte ich denn ahnen, daß Olane sich so verhalten würde? Egal, es ist für sie besser so. Sie wird sich an nichts erinnern können.“
    „Du hast es geplant!“
    „Natürlich habe ich es geplant“, sagte Moryn. „Ich liebe sie. Verstehst du mich, ich liebe sie! Du hast sie vielleicht flachgelegt, aber ich liebe sie.“
    „In Ordnung, Moryn. Ich verstehe dich laut und deutlich … Wir bleiben Freundinnen.“
    „Das bleiben wir.“
    „Dann suche ein verdammtes Zielobjekt. Der Tag wird langsam mies.“
    Moryn suchte mit dem Fernglas das Flußufer ab.
    Die Zeit verging, die Sonne brannte. Trotz der Klimaanlage wurde es langsam stickig in dem Frauto. Rura kurbelte die Fenster herunter und ließ sich von dem warmen schottischen Wind und den kühlen aufgewühlten Wassertropfen erfrischen. Olane stöhnte in ihrem Rausch. Moryn suchte mit wilder Entschlossenheit die Flußbänke ab.
    „Ich kann die Schweine riechen. Hier irgendwo sind sie. Der Mist ist nur, daß sie uns hören können.“
    „Ich drossele die Geschwindigkeit auf dreißig Stundenkilometer“, sagte Rura. „Bei der Geschwindigkeit ist das Frauto kaum lauter als ein Flüstern.“
    „Dreck und Nachgeburt“, sagte Moryn. „Wenn wir nicht bald etwas finden, dann müssen wir zu den anderen zurück.“
    Aber genau in dem Moment, als sie noch sprach, folgte das Frauto einer scharfen Kurve im Flußlauf; und am linken Ufer war gerade noch etwas zu erkennen, das sich bewegte. Etwas, das sich im Heidekraut aufhielt.
    „Horrido!“ rief Moryn aus. „Schweine zum Stechen. Bei zehn Uhr. Fahr schneller, Baby. Fahr schneller. Bei zehn Uhr sind sie ins Heidekraut geschlüpft. Fünfzehnhundert Meter von hier.“
    Rura beschleunigte. Sie hob das Frauto etwas an, lenkte es auf das linke Ufer zu. Während sie mit dem Lenken beschäftigt war, bemerkte sie ungefähr einen halben Kilometer flußaufwärts eine alte Brücke. Mit Sicherheit war das die Straße nach Castle Douglas. Moryn hatte recht gehabt. Die Regressiven waren dumm, sich so nahe bei zerstörten Städten aufzuhalten. Wenn sie aber Metall brauchten, was hätten sie sonst tun können?
    Die Moorlandschaft hob sich steil vom Flußufer ab. Das Gras wich dem Heidekraut, dichtem schottischem Heidekraut. Rura schaltete die Zusatzdüsen ein, und das Frauto schoß wild an dem zerklüfteten, rauhen Hügel hoch.
    Moryn bewaffnete sich. Lasergewehr und Granaten. „Fünfhundert Meter … Einhundert Meter … Steig höher, Baby. Steig höher und zwar jetzt. Jetzt kreisen. Wir könnten Glück haben und sie sehen. Sie werden sich bewegen. Es wird ihnen kaum Freude bereiten, wenn ein Feuerstoß aus einem Frauto ihre fetten Hintern verbrennt.“
    Rura kreiste schwebend. Außer den Bewegungen im Heidekraut, die von dem Frauto erzeugt wurden, war jedoch nichts zu sehen.
    „Landen“, sagte Moryn. „Wir steigen aus und rösten ihre Eier.“
    „Wie viele hast du gesehen?“
    „Drei, glaube ich. Ja, drei.“
    „Die Vorschriften
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