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Freiheit fuer Mama

Freiheit fuer Mama

Titel: Freiheit fuer Mama
Autoren: Anette Sabersky
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oft überfordert sind. Sie spüren einen enormen Druck, alles richtig machen zu müssen. Zugleich sagen sie, sie wollen gelassen sein. Das sei ihre Vision vom Kinderhaben: gelassen zu sein.
    Da haben wir’s. Wie bis vor Kurzem auch ich sind noch viele andere Mamas ausgesprochen unentspannt. Einige tun zwar so, als sei der Mama-Job ganz easy. Sie tragen das Kind auf der Hüfte und trinken mit der anderen Hand einen Latte macchiato. Aber das ist oft nur Fassade: Viele fühlen sich einem permanenten Perfektionsdruck ausgesetzt, versuchen alles richtig zu machen und sind innerlich doch unzufrieden. Sie stellen ständig etwas mit den Kindern an, weil sie nur das Beste für sie wollen. Darum scheuchen sie sie von Termin zu Termin. Doch weder für die Kids noch für uns Mamas kann es das Beste sein, wenn wir gehetzt, genervt und gestresst durch die Woche jagen.
    Wie in der DOVE-Werbung
    Ich habe mal gehört, dass Unzufriedenheit entsteht, wenn unsere eigenen Wünsche und Vorstellungen nicht mit unserem Handeln im Einklang stehen. Der Grund für unsere Unzufriedenheit könnte also sein, dass wir uns ständig anders verhalten, als wir es wollen. Wir würden vielleicht gerne weniger mit den Kindern rumfahren, aber in uns nagt die Angst, andere könnten das kritisieren und sagen: »Die macht ja gar nichts mit ihrem Kind, lässt es nur im Matsch wühlen und im Wald spielen. Das arme Kind. Wenn es mal in die Schule kommt, kann es nicht mal einen Stift halten.«
    Diese Sorge hatte auch ich lange. Doch sie ist unbegründet. Ich hab’s schwarz auf weiß. In einem Artikel, den ich kürzlich in die Finger bekam, wurde eine Frau vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München gefragt, ob kleine Kinder wirklich schon Englisch lernen und zur Musikschule gehen müssen. Ihre Antwort ist eindeutig: Nein, sagt sie im Interview, jedenfalls dann nicht, wenn die Kinder einen Kindergarten oder eine Tagesmutter besuchen, wo sie Anregungen aller Art bekommen. Wo also gesungen, gemalt und viel gespielt wird. Kurz: Wo es gut läuft.
    Bingo. Mir war auf einmal klar, dass wir besser ein bisschen lockerlassen und es so ähnlich machen sollten wie die Frauen in der DOVE -Werbung. Hier werben Frauen im Bikini für ein anderes Schönheitsideal: für vollschlanke Figuren, denen ein paar Pfund mehr nichts anhaben können. Dabei strahlen die Frauen Selbstbewusstsein und Zufriedenheit aus. Sie wirken so, als könnte sie gar nichts kratzen. Schon gar nicht das, was andere sagen.
    Meine Mutter kommt aus dem Kinderzimmer. »Paul will noch gute Nacht sagen«, sagt sie. »Piet schläft schon, der war wohl platt.« Schnell gehe ich zu Paul. Er liegt eingemummelt in seinem Bett und hat seinen Hasen im Arm. Ein langohriges, puscheliges Etwas, das immer bei ihm ist. Ich setze mich auf seine Bettkante und will ihm, wie jeden Abend, noch etwas vorsingen. Er zieht mich aber zu sich herunter und schlingt seine kleinen Arme um meinen Hals. Ich bekomme jetzt kaum noch Luft, aber er meint es lieb. Ich rücke mich zurecht, sodass ich besser atmen kann, und so kuscheln wir ein bisschen. Er schmiegt seine Wange an meine und atmet tief ein und aus. Wie kuschelig er ist. Wir knuddeln zwar jeden Abend ein bisschen, aber heute ist er besonders anhänglich, und ich kann es besonders genießen.
    »Mond«, sagt Paul. Das bedeutet, ich soll das Lied Der Mond ist aufgegangen singen. Nach drei Strophen weiß ich nicht weiter. Aber ich bleibe einfach ganz entspannt liegen, weil es so gemütlich ist. Weil mir gar nichts durch den Kopf geht. Paul atmet ruhig, gleich wird er einratzen. Der Kleine riecht so gut. Nicht nach Waschmittel und Weichspüler, sondern nach Paul – und auch ein bisschen nach Erdbeere, von der Zahnpasta.
    Mehr Muße mit den Kindern
    Seit wir nur noch zum Fußball und Kindertanz gehen, ist unser Leben ruhiger und entspannter geworden. Wir verbringen viel mehr Zeit zu Hause und stellen dort alles Mögliche an. Die Kinder buddeln gerne im Garten mit mir. Das haben sie wohl von mir geerbt. Jedes Kind hat ein eigenes Stück Beet, in dem es nach Lust und Laune herumgraben darf. Wir haben auch schon Karotten und Zucchini gepflanzt, die Ernte steht kurz bevor – vorausgesetzt, dass die Schnecken sich nicht noch über das Gemüse hermachen.
    Wir gehen auch oft schwimmen. Ich selbst bin total gerne im Wasser, und die Kinder lieben es. Wir gehen oft zu viert oder nehmen unseren Babysitter mit, so kann ich auch mal in Ruhe einen Kilometer schwimmen und die Kinder sind
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