Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Freiheit für Cyador

Titel: Freiheit für Cyador
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
gejätet und mit Salz bestreut, um ganz sicher zu gehen, dass dort nichts wachsen kann. Zweitens: Die Bäume des Waldes sind so hoch gewachsen, dass ein Ast, der herunterbricht, über die Mauer fallen kann. Auch ausgewachsene Bäume stürzen um, selbst wenn sie keinerlei Anzeichen von Fäulnis oder Krankheit aufweisen. Bäume oder Äste durchbrechen die Sperren und Tiere benutzen sie dann als Brücken, um zu fliehen. Wir haben Chaos-Katzen mit einer Länge von acht Ellen gefunden – sogar zehn, wenn man den Schwanz dazurechnet –, die mehr als fünfzig Stein gewogen haben. Ihr werdet Euch heute Abend im Speisesaal der Offiziere selbst davon überzeugen können, dort hängen die Überreste der Haut einer riesigen Wasserechse, die hier vor zwanzig Jahren getötet wurde. Sie misst zwanzig Ellen in der Länge. Man musste sie mit einer speziellen Feuerkanone töten. Drittens: Gelegentlich gelingt es auch einem Baum, seine Wurzeln unter den Fundamenten der Mauer hindurchwachsen zu lassen. Obwohl die Fundamente mehr als fünfzig Ellen tief in den Boden hinein reichen.« Ein schiefes Lächeln erscheint auf Marans Gesicht. »Der Verwunschene Wald ist ein gefährlicher Gegner.«
    Lorn wartet ab.
    »Schösslinge können mit Feuerlanzen vernichtet werden, aber wenn Ihr einen solchen zerstört, schickt sofort einen Lanzenkämpfer als Boten zur nächsten Spiegelingenieur-Abordnung, und zwar mit dem exakten Standort des Schösslings. Man kann den Standort leicht bestimmen, weil jede Sperre an der Mauer nummeriert ist. Die erste Sperre östlich des nördlichsten Punktes ist die Nordsperre eins Ost; die zweite ist die Nordsperre zwei Ost … Verstanden? Die Wurzeln sind gefährlicher, wenn auch nicht so häufig. Alles was Ihr tun könnt, ist das Gebiet abzuriegeln und alle Tiere zu vernichten, die durch die Wurzeln hindurchklettern. Ja … sie können hohl sein. Heruntergefallene Äste sind am anstrengendsten, weil Ihr alle Tiere töten müsst, die versuchen, den Ast als eine Brücke zu benutzen. Die Sperren zerstören die Äste nach einiger Zeit, doch das kann zwischen einem Tag und einem Achttag dauern …«
    Lorn bemerkt, wie er nickt.
    Maran reicht ihm ein dünnes Buch. »Dies ist das Patrouillenhandbuch. Ihr müsst es Euch so schnell wie möglich einverleiben.« Er zuckt lässig mit den Schultern. »Es ist ganz einfach. Patrouilliert bei den Sperrenmauern. Tötet die wilden Kreaturen des Verwunschenen Waldes, wenn die Mauer durchlässig ist. Beschützt Eure Lanzenkämpfer und setzt sie klug ein. Ach ja … bei uns gibt es noch eine Besonderheit. Wir haben einen Truppenführer weniger in jeder Kompanie. Das bedeutet, dass Euer Haupttruppenführer ebenfalls eine Einheit anführt.« Das herzliche Lächeln kehrt zurück. »Ich erwarte, dass Ihr die Zeit findet, das Handbuch gründlich zu studieren. Von hier aus ist es ein guter Viertagesritt zum Posten von Jakaafra.«
    Lorn nimmt das Handbuch entgegen. Der lange Ritt, um nach Jakaafra zu gelangen, leuchtet ein, denn Geliendra liegt am südlichsten Punkt der rautenförmigen Mauer, die den Wald umgibt, und Jakaafra über dem nördlichsten Punkt.
    »Euer Haupttruppenführer wird Olisenn sein … Man erwartet von Euch, dass Ihr jeden Tag dreiunddreißig Meilen patrouilliert und am vierten Tag ruht. Es gibt alle dreiunddreißig Meilen einen Zwischenposten und an jeder Ecke der Sperrenmauern einen Außenposten.« Der Major hustet. »Morgen, wenn Ihr ausgeruht seid, werden wir als Erstes einen Ritt zur Mauer unternehmen. Es gibt keine andere Möglichkeit, sie zu verstehen.« Maran zuckt mit den Schultern. »Manches muss man mit eigenen Augen sehen, sonst ergibt keine Erklärung einen Sinn. Übermorgen werdet Ihr dann die Ersatzlanzenkämpfer für Westend und Jakaafra anführen. Ihr könnt an der Mauer entlang reiten, wenn Ihr wollt, das kommt einer etwas schnelleren Patrouille gleich.«
    Der Major steht auf. »Bis dahin werden wir Euch eine Kammer für Besuchsoffiziere zur Verfügung stellen. Ich führe Euch kurz herum und dann könnt Ihr Euch waschen und Geliendra kennen lernen. Seht Euch ruhig auf dem Kasernengelände um, wir alle stehen Euch selbstverständlich für Eure Fragen zur Verfügung.«
    Lorn erhebt sich ebenfalls. »Sehr freundlich, Major.«
    »Unsinn. Je mehr Ihr wisst, desto besser könnt Ihr arbeiten.« Maran lächelt erneut warm und herzlich und deutet zur Tür.

 
III
     
    D ie Luft am Spätnachmittag ist viel wärmer als in den letzten Tagen, als Bluoyal’mer auf den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher