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FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1
Autoren: Martin Barkawitz
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Heike kannte sie persönlich und fand sie äußerst sympathisch. Nicht nur deshalb hätte die Kommissarin niemals eine Affäre mit ihrem Kollegen angefangen. Was Männer anging, hatte sie einen eisernen Grundsatz: Verheiratete und Männer mit fester Freundin waren tabu. Das war für Heike eine Frage der Selbstachtung. Sie wollte keine Familie zerstören.
Außerdem hatten ja auch noch andere Mütter schöne Söhne. Und da Heike sich nicht gerade im Kohlenkeller verstecken musste, mangelte es ihr eigentlich nie an Verehrern ...
Die Vögel zwitscherten an diesem Morgen besonders laut. Aber vielleicht kam es der Kommissarin auch nur so vor. Oder die Tiere waren empört, weil sie durch das grelle Flutlicht in ihrer Ruhe gestört wurden.
Eine halbe Stunde später kam Dr. Lehmann zu ihnen.
»Kriminalbeamter müsste man sein«, meckerte er. »Dann könnte man Kaffee trinken und würde noch dafür bezahlt.«
»Ich schiebe 53 unbezahlte Überstunden vor mir her«, entgegnete Heike trocken. »Was haben Sie denn zu bieten, Doktor?«
»Nicht viel«, behauptete der Pathologe und zückte seine speckige Kladde. »Die Tote ist Mitte zwanzig. Der Tod trat durch einen Schuss aus einer Feuerwaffe ein, vermutlich Pistole oder Revolver. Das Projektil wurde noch nicht gefunden. Offenbar war nur ein einziger Schuss notwendig, um die tödliche Wirkung eintreten zu lassen.«
»Hat ein Kampf stattgefunden?«, fragte Ben.
»Sie meinen, ob das Opfer mit dem Täter gerungen hat? Dafür spricht nichts. Keine Quetschungen an den Extremitäten, keine Kratzwunden oder ähnliches. Allerdings ist der Fundort wohl nicht der Tatort. Die Kollegen von der Technischen meinten, das Opfer sei hierher geschleift worden. Vermutlich, nachdem der Tod eingetreten ist.«
Heike spitzte die Lippen. Nun wurde es interessant.
»Können Sie in etwa sagen, wann die Frau erschossen wurde, Dr. Lehmann?«
»Ohne Laboranalyse ..., über den Daumen gepeilt gestern Nachmittag zwischen sechzehn und achtzehn Uhr.«
»Das war am helllichten Tag!«, rief Ben. »Eine Frau wird am helllichten Tag mitten im Stadtpark niedergeschossen – und keiner soll es bemerkt haben?«
Der Pathologe zog ein Gesicht, als ob der Kriminalist ihn persönlich beleidigt hätte.
»Für Schlussfolgerungen sind Sie zuständig, Herr Wilken! Ich halte mich an die Tatsachen. – Sie bekommen dann den schriftlichen Obduktionsbericht so schnell wie möglich!«
Dr. Lehmann rauschte davon wie eine eingeschnappte Operndiva.
»Du weißt doch, wie empfindlich er ist«, tadelte Heike.
»Kann sein – aber soll ich deswegen etwas völlig Unmögliches glauben?«
»Wir brauchen einfach mehr Fakten, Partner. Mal sehen, ob ich uns welche beschaffen kann.«
Mit diesen Worten ging Heike zu Kommissar Paul Sommer hinüber. Der grauhaarige Kriminaltechniker leitete das Spurensicherungsteam.
»Wie lange braucht ihr noch, Paul?«
»Schwer zu sagen, Heike. Meine Jungs haben eine Spur gefunden. Es scheint so, dass die Frau da hinten irgendwo ermordet wurde.«
Er fuchtelte mit der rechten Hand Richtung Nordwesten.
»›Da hinten irgendwo‹ ist mir zu vage.«
»Wir sind ja auch noch nicht fertig, Heike. Weißt du was? Es macht mich nur nervös, wenn ihr uns bei der Arbeit ständig auf die Finger guckt. Ihr kriegt die Ergebnisse so schnell wie möglich.«
»Kannst du uns denn jetzt schon was Bestimmtes sagen?«
Der Kriminaltechniker überlegte kurz.
»Ja. Der Fundort ist definitiv nicht der Tatort. Die Frau wurde nicht hier im Gebüsch erschossen. Außerdem haben wir Abdrücke von Sportschuhen gefunden, die dem Täter gehören können.«
»Die Leiche wurde von einem Jogger gefunden«, wandte Heike ein.
»Weiß ich. Aber dessen Fußabdrücke sehen anders aus. Wenn ich mit meiner Vermutung Recht habe, müsst ihr nach einem Mörder mit Schuhgröße 44 fahnden.«
Wie viele Männer mit dieser Schuhgröße es allein in Hamburg wohl gab? Doch Heike verkniff sich eine ironische Bemerkung. Paul und seine Leute gaben ihr Bestes. Da wäre es nur schäbig gewesen, sich über sie lustig zu machen. Wenn Heike das getan hätte, wäre sie nicht besser gewesen als die Leute, die ihr und Ben eine heiße Liebesaffäre andichteten ...
»Danke, Paul«, sagte Heike mit einem freundlichen Lächeln. »Wenn wir euch sowieso nur im Weg herumstehen, fahren wir schon mal ins Präsidium.«
Der Leiter des Spurensicherungsteams versuchte nicht, seine Erleichterung zu verbergen. Heike nahm nun doch Bens Mitfahrangebot an. Sie schob ihr Mountainbike einfach hinten
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