Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1

Titel: FreeBook Die tote Unschuld - Soko Hamburg Bd 1
Autoren: Martin Barkawitz
Vom Netzwerk:
sonst getötet?«
Heikes Vorgesetzter machte eine unbestimmte Handbewegung.
»Ein geisteskranker Mörder sucht sich seine Opfer oftmals wahllos aus. Wenn man da überhaupt von Aussuchen sprechen kann. Ganz zu schweigen von einem Serienmörder ...«
Heike konnte ihre Verärgerung nicht länger unterdrücken.
»Bisher deutet überhaupt nichts auf einen Serienmörder hin, Herr Dr. Magnussen!«
Es kam Heike so vor, als ob auch in der Kriminalistik die Moden wechselten. So sehr sie bei Kleidern Interesse an und Verständnis für neue Trends hatte, so sehr störte sie diese Masche in ihrem Beruf.
Nach Heikes Erfahrung mordeten Mörder nicht, um einer bestimmten Mode zu folgen. Es gab immer ein Interesse am Tod des Opfers. Das war vor hundert Jahren nicht anders als heute.
Doch der Kriminaloberrat schien sich aus irgendwelchen Gründen für einen Serienmörder als Täter zu erwärmen. Ob Ben ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt hatte?
Heike tauschte einen Blick mit ihrem Kollegen. Aber das konnte eigentlich nicht sein. Schließlich war Ben immer in ihrem Blickfeld gewesen, seit sie das Präsidium betreten hatten.
»Wir werden jedenfalls in alle Richtungen ermitteln«, verkündete Heikes und Bens Vorgesetzter. »Solange wir noch kein überzeugendes Motiv für die Tat haben, kommt auch ein geistesgestörter Serienmörder in Frage.«
Während Dr. Magnussen sprach, klopfte er im Rhythmus seiner Worte mit dem Pfeifenkopf auf den Kunststoff des Besprechungstisches. Ein Takt, der keinen Widerspruch duldete.
Heike beschloss, sich einstweilen zurückzuhalten. Es gab keinen Grund, jetzt schon einen Zwergenaufstand zu veranstalten. Die junge Polizistin war sicher, dass sie Gründe dafür finden würde, warum jemand Julia Sander getötet hatte ...
Der Kriminaloberrat verteilte die Arbeit. Heike und Ben sollten im unmittelbaren beruflichen und privaten Umfeld des Opfers recherchieren.
Ihre Kollegen Melanie Russ und Bernd Engel sollten die Parkwächter befragen, die am Vortag und während der Nacht Dienst hatten.
»Und Herr Wagner und Herr Koch, Sie nehmen sich die Kartei vor. Ich möchte wissen, was für Gewaltverbrechen wir in den letzten fünf Jahren in Hamburger Parkanlagen hatten. Vielleicht ergibt sich ja ein Verhaltensmuster, in das die jetzige Tat hineinpasst.«
Kriminalpsychologie für Anfänger, dachte Heike ironisch. Aber bevor sie ihre freche Zunge nicht mehr im Zaum halten konnte, stürmte sie lieber hinaus. Man musste den Arbeitstag nicht unbedingt damit anfangen, sich mit dem Chef in die Haare zu kriegen.
Auf ihrem Schreibtisch erwartete sie bereits eine positive Überraschung. Die Technische Abteilung hatte ihr die Umhängetasche des Opfers zukommen lassen. Oder jedenfalls die Dinge, die nicht näher untersucht werden mussten.
»Eine Mitarbeiter-Rabattkarte von Paris Moderne«, sagte Heike, während sie die Brieftasche des Opfers genauer als am Morgen unter die Lupe nahm.
»Was ist das?«, fragte Ben, der ihr gefolgt war. Ihre beiden Schreibtische waren mit den Frontseiten gegeneinander geschoben.
»Eine exklusive Boutique im Hanseviertel«, erklärte Heike. Sie erwähnte nicht, dass sie selbst dort schon ein paar sündhaft teure Stücke erstanden hatte. Sie wusste schließlich, dass Ben ein Modemuffel war. Zum Glück hatte seine Frau Maja Geschmack. Sie kaufte nämlich immer die Kleider für ihn, wie Heike wusste.
»Mode ... das machst dann wohl besser du, Heike«, sagte Ben prompt.
Es erstaunte die Kriminalistin überhaupt nicht, diese Antwort von ihrem Kollegen zu hören. Sie nickte und schaute die Brieftasche weiter durch.
»Hier ist eine Visitenkarte – Erik Evermann, MBA. Was soll das sein?«
»Master of Business Administration«, erwiderte Ben, der die fast unheimliche Fähigkeit zur Entschlüsselung von Abkürzungen besaß. Dabei schreckte er auch nicht vor Fremdsprachen zurück. »Das ist ein amerikanischer Universitätsabschluss. Vermutlich hat der gute Erik auf der anderen Seite des Großen Teichs studiert.«
»Willst du den Typen checken, Ben? Falls er noch ein paar Abkürzungen drauf hat, beißt er bei dir auf Granit.«
Der Hauptkommissar grinste und steckte die Visitenkarte ein. Heike hingegen nahm auch das Schlüsselbund von Julia Sander an sich. Ihre Adresse stand zwar nicht im Personalausweis, aber auf einem Abholzettel für eine Postsendung. Dieser hatte ebenfalls in der Umhängetasche gelegen.
»An der Ohlsdorfer Straße hat sie gewohnt«, dachte Heike laut nach. »Das ist zumindest ein Grund, warum sie den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher