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Frederica - sTdH 6

Frederica - sTdH 6

Titel: Frederica - sTdH 6
Autoren: Frederica - sTdH 6
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mich vor einer schrecklichen Situation zu bewahren. «
    »Das ist
richtig«, stimmte er ihr zu. »Aber nachdem ich es gesagt hatte, fand ich die
Idee sehr gut. Erzählen Sie mir von dem Lakaien.«
    »Es ist
alles sehr eigenartig«, sagte Frederica ein bißchen atemlos, denn die Berührung
seiner Hand weckte in ihr unbekannte Gefühle. »Ich habe das Briefchen bekommen
und bin sofort hingegangen, um zu sehen, ob ich helfen kann. Er schien seine
unbesonnene Tat ehrlich zu bedauern und stand mit gesenktem Kopf vor mir.
Sobald er aber von draußen Stimmen hörte, er ... ergriff er mich.«
    Der Herzog
runzelte nachdenklich die Stirn. Richards war doch so überzeugend gewesen ...
    »Geh auf
keine geheimnisvollen Aufforderungen mehr ein, ohne mich vorher zu fragen«,
sagte er.
    Sie
schüttelte den Kopf. »Wollen Sie mich wirklich heiraten?« fragte sie.
    »Ja, wirklich.«
    »Warum ?«
    »Du küßt
wie ein Engel.«
    »Oh«, sagte
Frederica bedrückt. »Vielleicht kann ich es mir zur Gewohnheit machen.«
    »Das will
ich dir geraten haben. Denn ich bin entschlossen, dich zu heiraten.«
    Frederica
lachte verlegen. War das Liebe? Angst vor einem Menschen zu haben und
gleichzeitig Angst davor, ihn zu verlieren.
    Die
Nachricht von dem
großen Augenblick im Leben seiner Tochter war Hochwürden Armitage noch nicht zu
Ohren gekommen. Er genoß gerade seinen eigenen großen Augenblick.
    Seine Hunde
verfolgten voller Eifer eine Fährte. Mr. Armitage war davon überzeugt, daß der
alte Fuchs, der ihn so lange geplagt hatte, am Ende seiner räudigen Tage
angekommen war.
Den ganzen Tag hatte er ihn gejagt. Zwei volle Stunden hatten die Hunde seine
Spur verloren, aber jetzt waren sie wieder dicht hinter ihm her. »Hallo! Hussa!
Hussa! Hussa!« brüllte der Pfarrer.
    »Das ist er
bestimmt«, rief der Pfarrer John Summer zu, der als Pikör diente. Er
galoppierte einen großen Hügel hinauf und auf der anderen Seite wieder
hinunter.
    »Der Teufel
soll mich holen, aber diesmal will ich ihn verenden sehen«, stieß der Pfarrer
hervor. »Donnerwetter, sie haben ihn!« Der erschöpfte Fuchs lag in einem Kreis
von heulenden, bellenden Hunden, die ihn in Schach hielten.
    Der
aufgeregte Pfarrer saß eilig ab und stürzte sich mitten in das Geschehen. Er
packte den Fuchs im Genick und hielt ihn hoch.
    »Schau ihn
dir an«, rief er dem grinsenden John zu. »Ich brech' ihm den Hals, nehme mir
den Schwanz und die Pfoten, und ihr meine Prachtkerle«, sagte der Pfarrer und
strahlte seine Hunde an, »könnt den Rest haben.«
    »Papa!« Der Wind trug den Ruf herüber. »Papa!« Jetzt war es deutlicher zu hören.
    Der Pfarrer
stand mit offenem Mund da. Den schlaffen, ausgepumpten Fuchs hielt er immer
noch hoch über den Kopf.
    Seine
Tochter Diana, die auf der anderen Seite von Hopeminster auf dem ehemaligen
Herrensitz der Osbadistons lebte, kam herbeigeritten.
    »Papa!«
rief sie. »Ich habe gerade einen Eilbrief von Carina bekommen. Frederica hat
sich mit dem Herzog von Pembury verlobt!«
    »Meine
kleine Frederica eine Herzogin?« Dem Pfarrer traten die Tränen in die Augen. Er
nahm den Fuchs wie ein Kind in den Arm und ging zu Diana hinüber, die gerade
vom Pferd stieg. »John«, rief der Pfarrer über die Schulter zurück, »die
verdammten Hunde sollen Ruhe geben. Ich kann ja kein Wort verstehen. Bist du
denn sicher, Diana?«
    »Hier ist
Carinas Brief. Schau, sie schreibt ... oh, Papa, hast du den alten Reineke
endlich erwischt?«
    Diana
liebte die Jagd, verabscheute aber das Töten. »Hei, was?« Der Pfarrer schaute
den Fuchs in seinen Armen verwirrt an. Seine Frederica eine Herzogin! Ein
heftiges Gefühl der Dankbarkeit überkam ihn.
    »Gib mir
das Tier«, sagte Diana ungeduldig, »und nimm den Brief.«
    Der Pfarrer
überreichte ihr den Fuchs wie in Trance. Er las Carinas Brief immer wieder von
neuem.
    Da hörte er
John Summer einen heiseren Schrei ausstoßen und blickte auf.
    Diana ritt
wie der Wind davon, den Fuchs unter den Arm geklemmt.
    »Komm
sofort zurück!« brüllte der Pfarrer und sprang vor Wut auf und ab.
    Diana ritt
weiter, bis sie spürte, daß sich der Fuchs in ihrer Armbeuge zu sträuben
begann. Sie brachte ihr Pferd zum Stehen und warf ihn vom Pferd.
    »Lauf,
Reineke«, rief Diana fröhlich. »Du hast dir die Freiheit verdient.«
    Sie wartete
ab, bis der Fuchs die Witterung aufgenommen hatte und mit frischer Kraft in das
Gebüsch rannte.
    Hochwürden
Charles Armitage war von widerstreitenden Gefühlen hin- und hergerissen. »Mein
Fuchs
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