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Frederica - sTdH 6

Frederica - sTdH 6

Titel: Frederica - sTdH 6
Autoren: Frederica - sTdH 6
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ihn der
Anblick von Frederica in den Armen eines anderen Mannes ebenfalls rasend gemacht.
    »Ich muß
bei meiner Erklärung bleiben, weil Sie und Miß Armitage zusammen in einem
geschlossenen Raum waren«, sagte der Herzog. »Sie müssen mir versprechen, daß
Sie nie wieder in ihre Nähe kommen.«
    »Ja, Euer
Gnaden«, sagte Richards voller Eifer. »Nie wieder.«
    »Sehr gut.
Sie können gehen.«
    »Vielen
Dank, Euer Gnaden. Darf ich Euer Gnaden gratulieren?«
    »Gratulieren?
Ach ja«, sagte der Herzog und merkte zu seinem Erstaunen, daß er Frederica
Armitage tatsächlich einen Heiratsantrag gemacht hatte.
    Lady James
wartete voller Angst im Korridor auf den Herzog. Sie hatte vor, die ganze
Schuld auf Guy Wentwater zu schieben, um vor dem Herzog unschuldig dazustehen.
    Dieser
lächelte sie jedoch nur etwas unsicher an und sagte: »Es tut mir leid. Ich habe
übereilt einen falschen Schluß gezogen. Der Lakai hat offensichtlich vor lauter
Liebe zu Miß Armitage den Verstand verloren. Wir wollen jedoch bei der
Geschichte bleiben, daß er ihr dabei geholfen hat, einen Fleck aus dem Auge zu
entfernen.«
    Lady James
hätte gerne Frederica beschuldigt, daß sie ohne Zweifel den Lakaien ermutigt
habe, aber sie wußte, daß ihr sowieso kein Glauben geschenkt wurde. Sie konnte
froh sein, daß Richards den Mund gehalten hatte. Wenn Richards dem Herzog
verraten hätte, daß ihn Guy Wentwater gezwungen hatte, Fredericas Ruf zu
ruinieren, dann wäre auch herausgekommen, daß sie an der Verschwörung beteiligt
war.
    »Ich bin
froh, daß sich meine Unschuld erwiesen hat«, sagte sie leichthin. »Der gute Ruf
aller Beteiligten ist gewahrt. Wie es aussieht, war es gar nicht notwendig,
daß Sie dem Mädchen einen Heiratsantrag machten. Ich bin der Meinung, daß sie
Ihnen sowieso nicht glaubte, deshalb genügt eine einfache Erklärung ...«
    »Aber ich werde sie heiraten«, sagte der Herzog, dem plötzlich ganz leicht ums Herz wurde.
»Wahrhaftig, der Lakai hat mir einen außerordentlichen Gefallen getan. Durch
ihn bin ich mir endlich über mich klargeworden.«
    Er ging
weiter, während Lady James ihre Wut in sich hineinfraß. Der dicke alte Lord
George Southern kam keuchend den Korridor entlang auf Lady James zu. »Ah, da
sind Sie ja.« Er grinste: »Ich habe Sie gesucht. Man hört, Sie sind zu haben.«
    »Wie
bitte?« fragte Lady James, die ihren Ohren nicht traute. Lord Southern legte
ihr schnell den Arm um die Taille. »Ja, man hört, es ist aus mit Pembury. Wie
wäre es mit mir, heh?«
    Der Zorn
trieb Lady James Tränen in die Augen. Sie hatte das
Bedürfnis, Lord Southerns lüsternem Gesicht eine kräftige Ohrfeige zu
verpassen, aber das würde Aufsehen erregen. Mit einem Ruck befreite sie sich
aus seinem Griff und ging zurück in den Ballsaal. Auf ihren Wangen brannten
zwei hochrote Flecken.
    Inzwischen
war Frederica zum Mittelpunkt des Festes geworden. Sie stand neben Lady
Godolphin, während sich alles, was Rang und Namen hatte, zu ihr drängte, darauf
bedacht, die künftige Herzogin von Pembury zu beglückwünschen.
    Zu solchem
Ansehen war Miß Armitage gelangt. So nahe war sie dem gesellschaftlichen Ruin
gewesen, und jetzt so weit davon entfernt.
    Wahnsinnige
Eifersucht schnürte Lady James die Kehle zu; sie hatte das Gefühl zu ersticken.
Sie spürte die heimlichen, verstohlenen Blicke, die auf sie gerichtet waren.
Die boshafte Londoner Gesellschaft fragte sich offenbar, wie sie die Nachricht
von der Verlobung ihres einstigen Geliebten aufnahm.
    Sie bemühte
sich um ein unbekümmertes Lächeln und beschloß, fröhlich und charmant zu sein,
obwohl sich ihr Herz im Leibe herumdrehte und ihr Kopf schmerzte.
    Fredericas
Lächeln war auch nicht ungezwungen. Sie war dem Herzog dankbar, daß er sie vor
einer peinlichen Situation bewahrt hatte, aber sie war sich sicher, daß er es
fertigbrachte, sich am nächsten Tag mit gewohnter Gemütsruhe wieder von ihr zu
entloben. Ihre Augen wanderten immer wieder zu seiner hochgewachsenen Gestalt
hinüber. Er sah sehr zufrieden aus.
    Sobald der
Walzer angekündigt wurde, kam er zu ihr her, und ihr kleiner Kreis von
Bewunderern trat zurück, um ihm den Weg zur Tanzfläche freizugeben.
    »Nun, mein
Liebling«, sagte er und lächelte auf sie herab, »was hältst du von meinem
Vorschlag, sehr bald zu heiraten?«
    Frederica
stolperte über seine Füße, entschuldigte sich und blickte dann mit großen,
verzweifelten Augen zu ihm auf. »Aber Sie haben das nur gesagt ... daß wir
verlobt sind ... um
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