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Franka

Franka

Titel: Franka
Autoren: Frieda Lamberti
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alles stehen und liegen. Sie nimmt mich in den Arm und sagt, ich solle meinen Tränen ruhig freien Lauf lassen. Es tut so gut, sich bei der besten Freundin ausheulen zu können. Bei keinem anderen Menschen könnte ich mich derartig gehen lassen, wie bei ihr.
   »Der alte Besen hat mal wieder genau den Finger in die Wunde gelegt. Sie ist so unfassbar böse.«
   »Du weinst doch nicht wirklich wegen Ester. Ihre Gehässigkeiten hast du immer mit links weggesteckt. Also spuck es aus. Was ist der wahre Grund.«
   »Knut hat mich völlig überrumpelt. Er bringt meine ganze Planung durcheinander. Ich wollte doch nur ein Baby von ihm. Statt unsere heimliche Affäre weiterzuführen, trennt er sich von der Mutter seines Kindes, zieht einfach bei mir ein, berichtet es auch noch stolz seinen Eltern und offenbart mir heute Morgen, dass er nie in die Firma zurück wollte, sondern sich um einen Posten bei SeKa Capital bewirbt. Ausgerechnet bei meinem größten Konkurrenten.«
   »Aber genau das hast du doch immer gewollt.«
   »Ich wollte ein Baby von ihm. Mehr nicht.«
   »Und warum hat er dann seine Kartons auspacken dürfen? Weshalb holst du seine garstige Mutter aus dem Krankenhaus ab? Wieso sagst du ihm nicht einfach klipp und klar, dass es keine Beziehung zwischen euch gibt und du ihn lediglich für den Akt der Befruchtung als Kandidaten in Betracht ziehst?«
   »Weil ich feige bin.«
   »Du und feige? Nee, Franka. Das vergiss mal ganz schnell. Es ist mal wieder dein Stolz, der dir im Weg steht. Du hast Knut immer noch gern. Er ist mehr für dich als nur ein Samenspender. Steh doch endlich zu deinen Gefühlen.«
   »Tine, du spinnst.«
 

Verschluck dich nicht

Krohnsberg hat Knut ein Angebot unterbreitet, das kein vernünftiger Mensch ausschlagen würde.
   »Und wo ist der Haken?«
   »Er will vor der Vertragsunterzeichnung mit dir persönlich sprechen.«
   »Mit mir? Was hab ich denn damit zu tun?«
   »Es ist ihm zu Ohren gekommen, dass wir zwei wieder zusammen sind. Ich vermute, dass dieser Fred geplaudert hat. Krohnsberg will sicher stellen, dass ich nicht auf zwei Hochzeiten tanze. Er hat uns am Freitag zu einem privaten Essen in seine Villa an der Elbchaussee eingeladen. Wirst du mich begleiten? Bitte, Franka. Es ist wirklich eine tolle Chance für mich.«
   »Und was soll ich dem alten Falschspieler sagen. Dass wir daheim nie über Geschäftliches reden? Wie soll das überhaupt funktionieren? Werden wir uns gegenseitig Hausverbot für die Firmen erteilen und künftig keine Unterlagen mehr mit nach Hause bringen? So etwa?«
   »So könnte es gehen.«
   »Ja, bestimmt!«
Ich zeige ihm einen Vogel und gehe ins Badezimmer. Ein heißes Schaumbad soll meine Laune für den Rest des grauenhaften Tages heben. Während das Wasser in die Wanne läuft, denke ich über Tines Bemerkung nach. Ist es wirklich nur mein Stolz, der mir im Weg steht, mich wieder ganz auf Knut einzulassen? Er bereut es und zeigt mir bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass er mich liebt. Offensichtlich waren meine Befürchtungen unbegründet, dass er nur zurück will, weil er es auf meinen Chefsessel abgesehen hat. Alles spricht dafür, dass ich uns eine zweite Chance geben soll. Trotzdem habe ich ein komisches Bauchgefühl. Irgendetwas hindert mich daran, ihm wieder bedingungslos zu vertrauen.
    Unsere Haushaltshilfe Milena hat eingekauft. Brot, Butter und Aufschnitt. Neben dem Restgeld und dem Kassenbon liegt ein Zettel auf dem Küchentresen.

Frohe Weihnachten Frau Carstensen, wir sehen uns wieder im neuen Jahr. Danke für den Extra Bonus und gönnen Sie sich auch mal ein paar freie Tage. Viele Grüße Milena

Oh Gott. Wie schnell die Zeit vergeht. Schon wieder ist ein Jahr rum. Knut schlägt vor, die Festtage unter tropischer Sonne zu verbringen.
   »Es ist vorerst die letzte Gelegenheit noch einmal in die Ferne zu reisen. Wenn ich im Januar den Posten übernehme, ist an Urlaub erst mal nicht zu denken. Komm lass uns spontan sein. Wie packen am Samstag unsere Koffer, fahren zum Flughafen und nehmen den erst besten Flieger in die Sonne. Ich werde dir das Baby unter Palmen machen. Ja?  Der Gedanke macht mich richtig scharf. Was sagst du?«
   »Ich sage, lass uns keine Zeit verlieren und stell die Phönix Palme aus dem Wintergarten neben unser Bett. Dann kannst du zeigen, was du drauf hast.«

Das, was Knut mit mir anstellt, hat nichts, aber rein gar nichts mit den
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