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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns
Autoren: M Schmid
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aufreizender BH kam zum Vorschein.
    „ Das will ich!“
    „Nein, Andreas. Bitte nicht.“
    Sandra fing an zu weinen und flehte Andreas immer wieder an, sie in Ruhe zu lassen und von seinem Vorhaben abzusehen. Sie spürte regelrecht, was kommen würde. Angst war kein Begriff mehr.
    Er hörte nicht auf, denn Andreas war wie in Trance. Erneut packte er Sandras Arme, als diese versuchte sich zu wehren. Es war sinnlos. Es machte ihn nur noch wütender, steigerte ihn mehr und mehr in Rage. Er verlor sich selbst.
    „Bitte … bitte …“
    Sandra konnte nur noch flehen, mehr blieb ihr nicht.
    „Nein … nein … du Hure!“
    Seine Augen wurden glasig, starr und wanderten in seine neue Realität, wo alles richtig war, was er tat. Wie ein Besessener riss er erneut an ihrem Kleid und warf die Fetzen durch die Küche. Ihr BH verschwand als Nächstes.
    „Nein, Andreas. Bitte nicht … bitte nicht …“ Ihr Weinen durchdrang das Haus, doch niemand hörte sie und niemand würde sie retten.
    Andreas war gerade dabei, ihr das schwarze Höschen vom Körper zu schälen, als die Szene jäh unterbrochen wurde. Ein Geräusch forderte ihre gesamte Aufmerksamkeit.
    Leonie stand entsetzt auf der Schwelle der Küchentür und ihr Blick war nicht zu beschreiben. Für so viel Schmerz, Furcht und Leid gab es keine Worte.
    „Le … Leonie …“, es war Sandra, die weinend den Namen ihrer Tochter rief.
    „Hallo Kleines“, sagte Andreas falsch lächelnd.
    „Ist schon gut, Liebes“, fing Sandra an, „geh einfach wieder nach oben und schlaf weiter, okay? Mama und Onkel Andreas spielen nur ein wenig miteinander. Okay?“
    Doch Leonie rührte sich nicht vom Fleck. Sie wusste ganz genau, dass etwas nicht stimmte und sie wusste, dass sie nicht miteinander spielten. So spielte man doch nicht!
    Sandra verstand es sofort.
    „Bitte, Liebes, bitte geh einfach wieder nach oben!“
    „Ja, Kleines. Tu, was deine Mama dir sagt.“
    Doch Leonie rührte sich noch immer nicht.
    „Verdammt noch mal, Kleines, jetzt habe ich aber die Faxen dicke!“, brüllte Andreas, ließ von Sandra ab und ging auf Leonie zu.
    „Nein! Nein!“, schrie Sandra, doch es war bereits zu spät.
    Leonie machte kehrt und rannte davon, Andreas hinterher. Niemand hatte mehr sagen können, wie genau alles passiert war, denn es war viel zu schnell gegangen.
    Am Ende hatte Andreas Leonie an den Beinen gepackt, wodurch sie ins Stolpern geriet. Ihr Oberkörper traf die Wand und ihr Kopf schlug auf dem Regenschirmständer auf. Andreas würde diesen dumpfen Schlag niemals vergessen.
    Er hatte Leonie sofort hochgehoben und sie an die Wand gelehnt. Er wollte ihren Puls prüfen, doch er spürte bereits, dass es zu spät war. Ihr Körper sackte in sich zusammen. Er hatte sie umgebracht. Er hatte seine Nichte umgebracht !
    Sein Herz pochte wild, unkontrolliert, bestialisch.
    Sandra tauchte im Flur auf. Splitterfasernackt. Ihr Gesicht war übersät von Tränen. Sie schrie und hörte nicht wieder auf.
    „Was hast du nur getan?! Andreas?! Was hast du nur getan?!“
    Alles war zerstört, mehr gab es nicht zu sagen.
    Er stand auf, wandte den Blick ab und lief daraufhin auf Sandra zu. Er musste sie stoppen und er musste ihr den Mund stopfen. Sie musste aufhören zu schreien.
    Sandras Körper wurde gegen die Wand gedrückt. Dann spürte sie die starken, unbarmherzigen Finger um ihren Hals, die immer stärker und stärker, enger und enger wurden. Sie fühlte diesen Schmerz, der ihren gesamten Körper einnahm.
    Und dann war nichts mehr.
    Kein Schmerz. Keine Gefühle. Kein Körper. Es gab nur noch einen einzelnen, letzten Gedanken. Und dieser galt ihrer Familie.
    Ich liebe euch … … Leonie … Alex … ich liebe euch so sehr … …
     
    Seine Hände ließen ab und Sandra fiel wie eine Puppe zu Boden.
    Erst jetzt fand Andreas Zeit für Gedanken. Was hatte er nur getan? Verdammte Scheiße, was hatte er nur getan?! Er hatte soeben zwei Menschen umgebracht! Wie war all das nur passiert? Wie hatte er all das nur tun können?
    Und dann verblasste alles. Jeder einzelne Gedanke, bis nur noch der Trieb übrig blieb. Andreas hatte alles zerstört und es gab nichts mehr, was er hätte bereuen müssen. Alles war egal geworden. Es wurde Zeit.
     
    Im Nachhinein konnte sich Andreas an diesen Moment gar nicht mehr richtig erinnern. Irgendwann hatte Sandra auf dem Küchentisch vor ihm gelegen, so wie er es gewollt hatte, bis Leonie aufgetaucht war. Sie hatte alles zerstört.
    Doch er musste zurück. Er drehte
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