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Fragmente des Wahns

Fragmente des Wahns

Titel: Fragmente des Wahns
Autoren: M Schmid
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weiß. Es tut mir auch leid. Es ist nur …“
    „Nein, Alex, ich weiß schon und es ist auch okay, nur manchmal bin ich einfach froh, wenn du nicht an die Arbeit denkst oder dort bist, verstehst du?“
    „Klar. Ich versuche mich zu bessern, okay?“
    „Ich nehme dich beim Wort.“
    Ein Kuss besiegelte den Pakt.
    Dann unterbrach Leonie die traute Zweisamkeit.
    „Sieh nur, Papa, eine Barbiepuppe!“
    Sie hatte das rosafarbene Geschenkpapier nur so von sich geworfen und jetzt, da sie ihre Puppe in Händen hielt, war sie überglücklich.
    „Schön, dass sie dir gefällt, Liebes.“
    „Oh ja“, sagte Leonie, ehe das nächste Geschenk in Angriff genommen wurde. Der restliche Nachmittag gehörte den Frauen und Kindern. Alex hatte es sich mit Sebastian neben dem Grill bequem gemacht. Andreas hatte sich kurz nach dem Auspacken verabschiedet, denn er hatte noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen. Alex war es, um ehrlich zu sein, egal.
    „Immer ganz schön anstrengend solche Kinderfeiern, nicht wahr?“
    Sebastian grinste und trank weiter von seinem Bier.
    „Das kannst du laut sagen. Warte nur, bis du in den Genuss von Frau und Kind kommst.“
    „Bis jetzt halte ich mich noch ganz gut von allem fern. Ich bin schließlich noch jung und es muss sich ja nicht jeder Mann gleich mit vierundzwanzig binden. Obwohl deine Verlobungsfeier echt der Hammer war!“
    „Danke, trotzdem würde es langsam auch für dich Zeit werden, mein lieber Freund.“
    „Das sagt der Richtige“, neckte Sebastian. „Wer ist denn seit vier Jahren verlobt und schafft es nicht, sich endgültig zu binden? Ich meine, ihr habt sogar schon ein dreijähriges Kind zusammen.“
    „Ich weiß, ich weiß. Es ist nur, ich möchte einfach noch warten, denn ich habe noch immer nicht den richtigen Ort dafür gefunden.“
    „In gewisser Weise bist du ein hoffnungsloser Romantiker, Alex.“
    „Ich weiß, aber was soll ich machen, es liegt einfach in meiner Natur. Prost.“
    „Prost.“
     
    Gegen siebzehn Uhr verließen endgültig die letzten Gäste die, wenn es nach Alex ging, viel zu lange Geburtstagsfeier. Sebastian war schon vor drei Stunden verschwunden. Doch auch Sandra war geschafft und froh darüber, endlich etwas Ruhe zu haben.
    „Geschafft“, sagte sie und schloss dabei die Haustür. „Die Letzten sind fort.“
    „Wurde aber auch Zeit“, sagte Alex scherzhaft. „Langsam waren es mir dann doch zu viele Frauen. Ich bin schließlich auch nicht mehr der Jüngste.“
    „Oh Schatz, als ob ich nicht wüsste, dass du mit mir schon genug zu tun hast.“
    „Stimmt auch wieder.“ Ein Kuss beendete das kleine Gespräch. „Und was jetzt?“
    „Aufräumen?“
    „Guter Witz. Vielleicht wirst du ja auf deine alten Tage doch noch lustig“, scherzte Alex.
    „Nein, Alex, nichts gibt es. Du wirst schön brav mithelfen und dich nicht wieder …“ Doch da klingelte bereits das Handy. „Nein, Alex, bitte nicht. Sag mir bitte nicht, dass das dein Chef ist.“
    „Doch … leider.“ Alex erkannte es auf dem Display. „Tut mir leid, aber da muss ich rangehen.“
    Und schon hatte er den Hörer am Ohr.
    „Schneider“, meldete er sich. „Hallo Herr Rögerl. Ja, ja, natürlich kann ich das noch schnell erledigen. Gerne. Ja, ich mach mich gleich auf den Weg. Schönen Abend noch, Herr Rögerl. Ja. Danke.“
    „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Sandra war stocksauer. „Du hast es versprochen, Alex. Heute keine Arbeit.“
    „Es tut mir leid, Schatz.“
    „Nein, Alex, nicht wieder dieses ‚ Tut mir leid, Schatz‘. Du hast es versprochen, es reicht.“
    „Es dauert nicht lange. Ich weiß, dass mein Job nervt, aber ich habe keine andere Wahl, denn ich will euch schließlich etwas bieten können im Leben.“
    „Manchmal wäre mir ein wenig mehr Alex lieber, und Leonie braucht ihren Vater. Sie hat sich heute riesig gefreut, dass du da warst. Nur du siehst das nicht, Alex.“
    „Doch, natürlich. Ich meine, ich hatte heute auch meinen Spaß, so ist es ja nicht, nur, es gibt eben noch mehr.“
    „Schon klar. Dann schleich dich und hau ab zu deiner geliebten Arbeit. Ich kann dich ja doch nicht davon abhalten.“
    „Ich mach es wieder gut. Versprochen.“ Er küsste seine Freundin zum Abschied. „Ich liebe dich.“
    „Ich dich doch auch, du Dummkopf.“
    Alex warf sich eine Jacke über und steckte Geldbörse, Handy und Schlüssel in die Hosentasche, ehe er das Haus verließ. Die Tür fiel ins Schloss und er machte sich auf in die Firma.
    Nie hätte
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