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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt
Autoren: Asimov Isaac
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Seldon-Genom geerbt hätte.
    Allein die Tatsache, daß Dors ihm Anlaß gab, sich mit dieser Sache zu beschäftigen, verstieß gegen die Vereinbarung, die in all den Jahren für Ruhe und Frieden gesorgt hatte, und Seldon spürte einen leichten, immer stärker werdenden Groll in sich aufsteigen.
    Doch er verdrängte diese Gedanken und Zweifel wieder. Er hatte gelernt, sich mit Dors’ Beschützerrolle abzufinden, und dabei sollte es auch bleiben. Immerhin teilte sie Wohnung, Tisch und Bett mit ihm – und nicht mit Eto Demerzel.
    Dors’ Stimme riß ihn aus seinen Träumereien.
    »Ich sagte – Hari, bist du etwa böse auf mich?«
    Er fuhr ein wenig zusammen, denn das klang nach einer Wiederholung, und er merkte erst jetzt, daß er sich immer weiter in seine Gedanken zurückgezogen und von ihr entfernt hatte.
    »Entschuldige, mein Liebes. Nein, ich bin nicht böse auf dich – jedenfalls nicht bewußt. Ich hatte nur überlegt, wie ich auf deine Erklärung reagieren soll.«
    »Über Roboter?« Sie sprach das Wort ohne erkennbare Unruhe aus.
    »Du meinst, ich weiß nicht so viel über sie wie du. Was soll ich dazu sagen?« Er hielt inne, dann fügte er (in dem Bewußtsein, sich auf gefährliches Terrain zu begeben) leise hinzu: »Ohne jemanden zu kränken, meine ich.«
    »Ich sagte nicht, daß du nichts von Robotern weißt. Wenn du mich schon zitierst, dann bitte exakt. Ich sagte, du bist mit Robotern nicht vertraut. Natürlich weißt du eine ganze Menge über sie, vielleicht sogar mehr als ich, aber man ist nicht zwangsläufig vertraut mit dem, was man weiß.«
    »Dors, jetzt flüchtest du dich ins Paradoxe, nur um mich zu ärgern. Ein Paradoxon kann nur aus einer Zweideutigkeit entstehen, die ungewollt oder ganz gezielt irreführt. Auf wissenschaftlichem Gebiet schätze ich dergleichen nicht, und im zwanglosen Gespräch nur dann, wenn es scherzhaft gemeint ist, was hier wohl nicht der Fall sein dürfte.«
    Dors lachte auf ihre ganz persönliche Art, so verhalten, als sei Erheiterung etwas Kostbares, mit dem man nicht allzu großzügig umgehen dürfe. »Mein Paradoxon scheint dich so verärgert zu haben, daß du theatralisch wirst, und wenn du theatralisch wirst, finde ich dich immer sehr komisch. Aber ich will es dir erklären. Es liegt nämlich nicht in meiner Absicht, dich zu ärgern.« Sie faßte nach seiner Hand, die Seldon, wie er erst jetzt überrascht (und ein wenig verlegen) feststellte, zur Faust geballt hatte.
    »Du redest sehr viel von Psychohistorik«, sagte Dors. »Jedenfalls mit mir. Ist dir das bewußt?«
    Seldon räusperte sich. »Was das betrifft, bin ich völlig auf dich angewiesen. Das Projekt ist geheim – gezwungenermaßen. Die Psychohistorik kann nur funktionieren, wenn die davon Betroffenen nichts davon wissen, also kann ich nur mit Yugo und mit dir darüber sprechen. Für Yugo ist die Intuition alles. Er leistet hervorragende Arbeit, aber er ist so anfällig dafür, sich blindlings ins Ungewisse zu stürzen, daß ich ständig die Rolle des Warners spielen und ihn zurückhalten muß. Aber auch ich neige zu kühnen Gedankenspielen, und es hilft mir, sie laut auszusprechen, auch wenn« – nun lächelte er – »auch wenn ich mir gut vorstellen kann, daß du kein Wort davon verstehst.«
    »Ich weiß, daß du mich als Auditorium benützt, und das macht mir auch nichts aus. – Es macht mir wirklich nichts aus, Hari, also keine guten Vorsätze, dein Verhalten zu ändern. Natürlich sind mir deine mathematischen Formeln ein Buch mit sieben Siegeln. Ich bin nur Historikerin – und nicht einmal auf Wissenschaftsgeschichte spezialisiert. Im Moment verbringe ich meine Zeit damit, den Einfluß des wirtschaftlichen Wandels auf die politische Entwicklung…«
    »Ja, und da bin ich dein Auditorium, oder ist dir das noch gar nicht aufgefallen? Ich brauche deine Erkenntnisse für die Psychohistorik, wenn ich damit erst einmal so weit bin, und dann wirst du mir vermutlich eine unschätzbare Hilfe sein.«
    »Gut! Nachdem wir nun geklärt haben, warum du bei mir bleibst – ich wußte doch gleich, daß meine überirdische Schönheit nicht der Grund sein konnte – solltest du wissen, daß ich gelegentlich, wenn du bei deinen Ausführungen die streng mathematische Perspektive verläßt, zu verstehen glaube, worauf du hinauswillst. Du hast mir immer wieder einmal die Notwendigkeit des Minimalismus dargelegt, wie du es nennst. Das glaube ich zu begreifen. Du meinst damit…«
    »Ich weiß, was ich damit
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