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Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Foundation 05: Das Foundation-Projekt

Titel: Foundation 05: Das Foundation-Projekt
Autoren: Asimov Isaac
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uns von Trantor verjagen, weil wir ihm lästig waren, brachte es aber doch nicht über sich, auf jede Kontrolle zu verzichten), ist es mir eine große, innere Befriedigung, zu wissen, daß ursprünglich Las Zenow und ich Terminus zur Heimat der Foundation erkoren hatten.
    Das einzige, was ich in Zusammenhang mit Linge Chen bedauere, ist, daß wir Agis nicht retten konnten. Der Kaiser war ein anständiger Mensch und ein Monarch von edler Gesinnung, auch wenn er nur dem Namen nach Kaiser war. Er machte den Fehler, zu sehr auf seinen Titel zu pochen, und die Kommission für Öffentliche Sicherheit war nicht bereit, die ersten Ansätze Kaiserlicher Unabhängigkeit zu dulden.
    Ich frage mich oft, was sie mit Agis gemacht haben – wurde er auf eine ferne Außenwelt verbannt oder meuchlings ermordet wie einst Cleon?
    Der Knabe, der heute auf dem Thron sitzt, ist ein Marionettenkaiser im wahrsten Sinne des Wortes. Er hört auf jedes Wort, das Linge Chen ihm ins Ohr flüstert, und hält sich dabei für einen angehenden Staatsmann. Der Palast und das ganze Drum und Dran des Kaiserlichen Lebens sind für ihn nur die Figuren in einem fantastischen Riesenspiel.
    Was ich jetzt tun werde? Seit Gaal für immer nach Terminus gegangen ist, bin ich ganz allein. Gelegentlich läßt Wanda von sich hören. Die Arbeit auf Star’s End verläuft nach Plan; in den letzten zehn Jahren haben sie und Stettin ihre Gruppe um Dutzende von Telepathen erweitert. Sie werden ständig mächtiger. Die Truppe von Star’s End – meine geheime Foundation – war dafür verantwortlich, daß Linge Chen die Enzyklopädisten nach Terminus schickte.
    Ich vermisse Wanda sehr. Seit ich sie zum letzten Mal gesehen, bei ihr gesessen, ihre Hand gehalten habe, sind viele Jahre vergangen. Ich hatte sie zwar selbst dazu aufgefordert, doch als sie mich dann tatsächlich verließ, brach es mir fast das Herz. Das war vielleicht die schwierigste Entscheidung, die ich jemals treffen mußte, und fast wäre sie anders ausgefallen, doch das habe ich Wanda nie gesagt. Wenn die Foundation Erfolg haben sollte, mußten sich Wanda und Stettin nach Star’s End begeben. Die Psychohistorik verlangte es – vielleicht lag die Entscheidung gar nicht wirklich in meiner Hand.
    Ich sitze immer noch Tag für Tag hier in meinem Büro im Psychohistorik-Gebäude. Ich kann mich an die Zeit erinnern, als dieses Haus Tag und Nacht voller Menschen war. Manchmal kommt es mir vor, als sei es von Stimmen erfüllt, den Stimmen meiner Angehörigen, meiner Studenten, meiner Kollegen, die mich alle längst verlassen haben – aber die Räume sind leer und stumm. Nur das Brummen meines Rollstuhlmotors hallt in den Gängen wider.
    Mein Primärradiant ist das einzige, was mir geblieben ist. Mit ihm läßt sich die Psychohistorik errechnen, läßt sich jede Gleichung in meinem Großen Plan analysieren, dieser kleine schwarze Würfel ist zu erstaunlichen Leistungen fähig. Wenn ich hier so sitze, dieses trügerisch schlichte Werkzeug in meiner Hand, wünsche ich mir, es R. Daneel Olivaw zeigen zu können…
    Aber ich bin allein, und ich brauche nur einen Schalter zu betätigen, schon gehen die Lichter aus. Während ich mich in meinem Rollstuhl zurücklehne, aktiviert sich der Primärradiant, und auf allen Seiten entstehen in dreidimensionaler Pracht seine Gleichungen. Für ein ungeschultes Auge mögen die farbenfrohen Wirbel nur ein wirres Durcheinander von Formen und Zahlen sein, aber für mich – und für Yugo, Wanda und Gaal – erwacht die Psychohistorik zum Leben.
    Was ich vor mir, rings um mich sehe, ist die Zukunft der Menschheit. Dreißigtausend Jahre potentielles Chaos, zusammengedrängt in nur einem einzigen Jahrtausend…
    Dieser Fleck, der von Tag zu Tag intensiver erstrahlt, ist die Terminus-Funktion. Und da – irreparabel verzerrt – die Trantor-Werte. Aber dort sehe ich… ja, ein sanftes Leuchten, ein stetiger Hoffnungsschimmer… Star’s End!
    Das – das – war mein Lebenswerk. Meine Vergangenheit – die Zukunft der Menschheit. Die Foundation. Wie schön sie ist, wie lebendig. Und nichts kann…
    Dors!



Seldon, Hari -… wurde im Jahre 12.069 G.Ä. (1 F.Ä.) an seinem Schreibtisch in seinem Büro an der Universität von Streeling tot aufgefunden. Seldon hatte offenbar bis zum letzten Atemzug an psychohistorischen Gleichungen gearbeitet; den aktivierten Primärradianten hielt er fest umklammert…
    Gemäß Seldons Anweisungen schickte man das Gerät an seinen Kollegen Gaal
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