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Forschungskreuzer Saumarez

Forschungskreuzer Saumarez

Titel: Forschungskreuzer Saumarez
Autoren: Kenneth Bulmer
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Verbissenheit hatte die Männer ergriffen.
    Es war ein persönlicher Kampf, den sie zu führen – und zu gewinnen hatten. Sie kamen von den Sternen, jawohl! Und sie würden auch wieder zu ihnen zurückkehren. Dieser Höllenplanet würde sie niemals halten können.
    McGilligan hatte in der Zwischenzeit ein Gestell mit einer Rolle in der Spitze aufbauen lassen. Unter Aufbietung ihrer letzten Kräfte lüfteten sie den Reaktor so weit an, bis sie den ersten Stamm unterschieben konnten.
    Er hielt.
    Gleichzeitig fast ging die Sonne unter.
    „Dreißig Stunden Pause!“ schimpfte Tait. Innerlich befürchtete er, daß der heilige Eifer seiner Männer bis morgen wieder verschwunden war. „Staff, kann man keine Lampen am Reaktor anschließen?“
    „Das ist schon möglich, Capt’n. Aber …“
    Tait sah ihn scharf an.
    Die Lampen wurden angebracht. Arbeitsschichten wurden eingeteilt; die einen ruhten, während die anderen den Reaktor weiterbeförderten.
    Stunde um Stunde verging, bis endlich der Kraterwall erreicht wurde. Das Schlimmste lag hinter ihnen. Tait fiel, wo er stand, zu Boden. Er war sofort eingeschlafen und fühlte nicht mehr, wie ihm jemand die Decke überlegte.
    Als er erwachte, hatte er steife Glieder. Aber ein Spaziergang zur OUTRIDER machte sie wieder gelenkig. Er wollte Jinty einen kurzen Besuch abstatten.
    126

    Sie war wach und lächelte ihm aus den Kissen entgegen.
    „Machen Sie sich keine Sorgen, Jinty. Alles wird gut werden
    – und wir werden auch bald diesen Planeten verlassen.“
    In ihren Mundwinkeln zuckte es verdächtig.
    „Ich habe es immer gewußt, Capt’n, daß Sie alles Mögliche anstellen werden, um mich wieder an Bord Ihres Schiffes zu bekommen.“
    Tait grinste.
    „So ist es recht, Jinty. Immer nur lächeln. Ich besuche Sie bald wieder.“
    „Danke – Tait.“
    Der Gleiter hatte die leichteren Gegenstände gebracht – Kon-trollinstrumente, Skalentafeln und anderes.
    Alles andere jedoch …
    Der Tag verging. Tait war überall. Die Männer arbeiteten verbissen. Die ersten Schlitten trafen ein. Der Reaktor näherte sich langsam der OUTRIDER. Das Unmögliche wurde allmählich Wirklichkeit.
    Ersatzteile stapelten sich auf. Daneben lagerten jene Teile, die aus der OUTRIDER stammten und zerstört und unbrauchbar geworden waren. Nicht mehr lange, und der Umbau konnte beginnen.
    Tait saß und zeichnete. Mit dem Stift zog er gerade Linien auf dem Papier, strich sie aus und zog neue. Er rechnete, überlegte, formulierte. McGilligan kam und sah ihm über die Schulter. Stafford, Sweeny und Ferrari riskierten ebenfalls einen Blick.
    Jemand sagte:
    „So könnte es gehen, Capt’n. Ja, so könnte es gehen.“
    Es klang nicht sehr überzeugt.
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    Tait sah auf. Sein Nacken schmerzte und war steif.
    „Es wird! Sie können sich darauf verlassen!“
    Und doch wußten sie alle, daß jetzt erst das Problem kam.

    *

    In dieser Nacht konnte Tait nicht viel schlafen. Er hörte seltsame, pfeifende Geräusche und dachte für einen Augenblick, die SAUMAREZ hätte ein Suchboot geschickt.
    Die merkwürdigen Geräusche blieben. Es hörte sich an wie entferntes Feuerwerk. Vielleicht doch Leuchtraketen?
    Er sprang aus dem Bett und eilte ins Freie. Jetzt sah er das grandiose Naturschauspiel. Die Magmawüste und der Krater griffen in die Geschehnisse ein. Große Felsbrocken und glü-
    hende Lavamassen wurden hoch in die Luft geschleudert. In diesem Augenblick, als Tait unter dem Nachthimmel des fremden Planeten stand, beschlich ihn das Gefühl, daß die Sterne den Menschen nicht bei sich duldeten.
    Er erschauerte. Langsam ging er hinüber zu der Gruppe, die das Naturschauspiel ebenfalls beobachtete. Sie alle sahen hin-
    über zu dem Glutmeer, in das die ausgeschleuderten Massen zurückstürzten. Bald vermischte sich das Feuer mit den ersten Strahlen der langsam aufgehenden Sonne. Der neue und ent-scheidende Tag brach an.
    Aus den Lagerräumen holten Männer gut verpackte Explo-sivstoffe. Der Erste Offizier überwachte die Arbeiten. In die Kraterwand wurden Löcher gebohrt und die Päckchen mit dem Explosivstoff nachgeschoben. Dann meldete sich McGilligan bei Tait, der in der Zentrale saß und Eintragungen im Logbuch machte.
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    „Alles fertig zur Sprengung“, sagte McGilligan. „Hoffentlich werden wir nicht begraben.“
    „Malen Sie den Teufel nicht an die Wand“, entgegnete Tait.
    Er kletterte in den Gleiter und betrachtete sich alles noch einmal von oben. Seine Berechnungen mußten stimmen. Dann
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